Klimaschutz und Energiewende verlangen den Ausbau der Stromverteilnetze – bis 2050 müssen hier mehr als 110 Milliarden Euro investiert werden. Geschieht das nicht, entstehen Folgekosten von bis zu 4,2 Milliarden Euro im Jahr. Das geht aus einer Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen und Frontier Economics hervor, die Eon in Auftrag gegeben hat.
Das Risiko, heute zu viel zu investieren, stufen die Studienautoren als gering ein. Würde das Netz jetzt stärker ausgebaut als notwendig, entstünde nur ein Bruchteil der Mehrkosten, die bei einem Mangel an Investitionen in der Zukunft auf die Gesellschaft zukämen. Werde nicht bereits heute konsequent und langfristig in die Verteilnetze investiert, könnten diese den Strom aus erneuerbaren Energien nicht mehr aufnehmen. Auch das rasante Wachstum neuer Kundenlösungen wie Elektromobilität, Wärmepumpen oder dezentraler Speicher erfordere einen erheblichen Ausbau der Energienetze.
Eon weist darauf hin, dass die Investitionen für Netzbetreiber nur dann finanzierbar seien, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen angepasst würden. Sie müssten auch im europäischen Vergleich attraktiv sein. „Politik und Regulierung müssen jetzt die Weichen auf Wachstum in den Energienetzen stellen, damit wir in Deutschland auch in Zukunft bei der Sicherheit der Energieversorgung führend bleiben“, erklärt Eon-Netzvorstand Thomas König.
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ich habe eine Wärmepumpe, könnte die statt in optimierte Modus (Leistungsfaktor 4) nur dann laufen lassen wenn es dem Netz passt… aber d.h. Wärme zu speichern, auf höhere Temperatur, also mit schlechtere Leistungsfaktor, etwa 3. Also Mehrverbauch etwa 25%. Ist egal wenn es in Überschuss (Mittag PV) passiert, aber soll irgendwie ausgegelichen werden, 25% Rabatt? Damit kann die ganze Netzausbau gespart werden. Merkwürdigereweise wird diese einfache Massnahme in solche „Studien“ gar nicht erwähnt. Stattdessen werden die Bürger Smartmeter aufgezwungen die nichts ändern. Weiter wird ständig Angst geschnurrt, dass e-Mobilität und e-Wärme die Stromversorgung zusammen brichen lasst. Man soll sich nicht wundern, wenn Wissenschaftler solche Ergebnisse in der Welt (weshal 100 Mrd bis 2050, statt 3 Mrd/Jahr?) die Verschwörungstheorien sich weiter verbreiten. Ich habe versucht mit Naturstom (!)/Bayernwerk meine Wärmepumpe bei geringe Netzlast schalten zu lassen, die können dar gar nicht verstehen, dass mein 25% Mehrverbrauch ausgeglichen werden soll. Übrigens wenn e-Mobilität hauptsächlich mit Firmenwagen statt findet, wird kein der Fahrer sich um Kosten des Stroms oder Netzauslastung kümmern, alles im „gratis“ Paket der Firma/Autohersteller. Die Pauschale Besteuerung von Firmenwagen, wo Verbrauch keine Rolle speilt, fossile oder Elektro, ist ein der größte Bremsen um Leute zu umweltgerechtere Verhalten zu motivieren.
@Reynier, guter Beitrag. 100% Zustimmung.
Wie wär es denn, mal über einen „netzdienlichen Verbrauch“ nach zu denken?
Der Stomverbraucher wird taxiert und eine Nominalleistung für kW Leistung festgelegt.
Wird die Leistung; in Prozentsatz und multipliziert mit Einsatzdauer überschritten, wird ein entsprechender Tarif-Aufschlag berechnet.
Energiesparende Fahrweise wäre (hoffentlich) die Folge!
Ich bin sicher, dass dadurch einiges an Netzausbaukosten reduziert werden könnte.
Aber wie auch immer sind da die örtlichen Stromversorger hauptsächlich gefordert um ein mögliches System abzuwären und daraus Vorschläge auszuarbeiten.
Es ist für eine Netzbelastung eben ein Unterschied, eine Wärmepumpe sanft oder eben digital zu betreiben.
Ebenso wird eine Schnelladestation für Fortbewegungsmittel das Netz wesentlicher stärker belasten, als wenn diese Fahrzeuge langsam und damit netzschonend mit Energie wieder versorgt werden.
Der Begriff Fernwirkbarkeit beinhaltet bisher immer die Funktion der Abschaltung von Stromerzeugern durch das Stromversorgungs-Unternehmen bei drohender Netz-Überlast.
Das ließe sich auch umgekehrt denken, indem den Verbrauchern ein Signal zur zwingend erforderlichen verbrauchsschonenden Fahrweise übermittelt werden könnte.
Wir müssen bei der Energiewende davon wegkommen, dass für den Verbraucher der Strom immer und unendlich vorhanden sein müßte!
Damit wären auch Kosten für den Netzsausbau mit all den Trafo- und Schalteinheiten möglicherweise kleiner zu dimensionieren.
Es bedarf halt einem anderen Verrechnungskonzept, guter Ingenieurleistung und auch vorrausschauender Planung innerhalb der Stromversorgungsunternehmen.
Zitat: „Werde nicht bereits heute konsequent und langfristig in die Verteilnetze investiert, könnten diese den Strom aus erneuerbaren Energien nicht mehr aufnehmen.“ to be honest: Das ist Bullshit! Verteilnetze verteilen und nehmen nicht auf. Das Verteilnetz ist vollkommen ausreichend dimensioniert. Was fehlt sind Speicher zwischeen EE-Produktion und allen Netzebenen, denn EE-Anlagen speisen ja auf allen Netzebenen ihren Strom ein. Darum ist es jetzt an der Zeit, in Kurz-Mittel-Langfristspeicher und die volatile EE-Produktion weitestgehend vom Verbrauch zu entkoppeln. Nicht umsonst werden EE-Anlagen immer öfter abgeregelt, weil der Strom im Moment nicht verbraucht werden kann und die Spannung im Netz steigt.
Doch wie sieht es mit den externen Kosten aus? Tiefere Luftverschmutzung, weniger Abnutzung der Strasse durch die schweren Tanklaster etc, etc. …
Das kostet sicher viel mehr als der Ausbau der Netzstruktur.
Was werden die Redox-Flow-Batterien bewirken, wenn diese Energiespeicher noch ein Drittel des heutigen Preises kosten?
Also dieser Vergleich ist aus meiner Sicht keiner. Es ist zudem zu beachten, dass Deutschland über 100 Mia Euro pro Jahr für fossile Energien im Ausland ausgibt. Dies ist jedoch auch zu berücksichtigen.
Und nochmal: wie steht es mit der Strategie der Energieerzeuger – regelung in Bezug auf abregelbarkeit von Verbauchern?
Ein zu komplizierter Ansatz?