EWI: EEG-Umlage könnte 2021 auf 8,44 Cent pro Kilowattstunde steigen

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Selbst wenn die im Klimaschutzpaket vorgesehenen Maßnahmen zur Begrenzung der EEG-Umlage berücksichtigt werden, könnte diese 2021 auf 8,44 Cent pro Kilowattstunde steigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) im Auftrag von Eon. 2022 würde sie demnach noch immer bei 6,99 Cent pro Kilowattstunde liegen.

Gründe für den Anstieg sind dem EWI zufolge ein Rückgang bei der Stromnachfrage und bei den Großhandelsstrompreisen. Bei ihrer Analyse sind die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass neben der bereits im Klimaschutzpaket beschlossenen Senkung der EEG-Umlage auch zusätzliche Entlastungen aus dem geplanten nationalen Emissionshandelssystem greifen, also dass alle Zusatzeinnahmen durch die beschlossene Anhebung des Startpreises auf 25 Euro pro Tonne CO2 ab 2021 zur Kompensation der EEG-Umlage genutzt werden. „Ohne diese beiden Entlastungsmaßnahmen würde die EEG-Umlage sogar auf 9,99 Cent pro Kilowattstunde in 2021 und 8,36 Cent pro Kilowattstunde in 2022 ansteigen“, so das EWI.

Ohne die geplanten Entlastungsmaßnahmen würde die EEG-Umlage sogar auf 9,99 Cent pro Kilowattstunde in 2021 und 8,36 Cent pro Kilowattstunde in 2022 ansteigen.

Grafik: EWI

Das Institut hat für seine Analyse zwei Szenarien entwickelt. Das Basisszenario – ein kontrafaktischer Referenzfall – beschreibt ausgehend von den Erwartungen vom 31. Dezember 2019 eine hypothetische Welt ohne Covid-19-Pandemie. Das Covid-19-Szenario hingegen beschreibt die erwarteten, realen Entwicklungen. Je nach Szenario wurde der Endenergieverbrauch nach Energieträgern mit Hilfe der Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung, Temperatureffekten und unter Berücksichtigung von Energieeffizienzmaßnahmen projiziert. Anschließend haben die Wissenschaftler – basierend auf den Entwicklungen des Stromverbrauchs, der erwarteten Entwicklung des Kraftwerksparks und des EWI Merit-Order Tools – Effekte auf den Großhandelspreis für Strom abgeleitet. Demnach sinkt der Großhandelsstrompreis über 2022 hinaus nachhaltig um mehr als acht Euro pro Megawattstunde. Ausschlaggebend dafür sind eine stark sinkende Nachfrage sowie geringere Preise für Brennstoffe und Emissionszertifikate.

Für die Stromkunden heißt das, dass die Endverbraucherpreise 2021 steigen werden, selbst wenn die niedrigeren Großhandelsstrompreise vollständig weitergereicht würden. 2022 soll die Strompreise dann wegen des Rückgangs bei der EEG-Umlage wieder sinken. Zu einer deutlichen Entlastung der Stromkunden könnte daher aus Sicht des EWI eine Deckelung der EEG-Umlage beispielsweise auf vier Cent je Kilowattstunde führen. Für den Bundeshaushalt würde diese Entlastung Zusatzkosten von etwa 15 Milliarden Euro im Jahr 2021 und 10 Milliarden Euro im Jahr 2022 bedeuten. Inklusive der Kompensationszahlungen aus dem Bundesemissionshandelsgesetz würde die Belastung bei 20 beziehungsweise 15 Milliarden Euro liegen.

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