Meine Gedanken zum Klimawandel und was „unsere“ Energie-Infrastruktur damit zu tun hat

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Überlegen wir uns doch mal in Ruhe, was wohl die größten Fehler in den letzten Jahrzehnten innerhalb „unserer“ Energieinfrastruktur waren? Dies war zweifelsfrei der Anschluss der sogenannten, damals neuen erneuerbarer Energien an ein Stromnetz, das NIEMALS für die Aufnahme natürlicher Spannungs- und Frequenz-Schwankungen gedacht war. Wie sie automatisch natürlicherweise zwangsläufig in großen Photovoltaik-Parks und auch in riesigen Windparks entstehen.

Der Fehler, der vor einigen Jahrzehnten weltweit von den Versorgungsunternehmen und den Eigentümern und Betreibern der Stromnetze gemacht wurde, bestand darin, dass diese anfangs die spätere Größenordnung dieser damals neuen „Erneuerbaren Energien“ völlig unterschätzten.
Sie haben sie damals einfach mit dem Verteilernetz verbunden und in ihre bestehende Übertragungs- und Verteilungsnetz-Struktur eingespeist.

Obwohl diese NIEMALS für diese Aufgabe vorgesehen beziehungsweise gebaut waren. Die Struktur des Stromnetzes hatte sich seit der Erfindung durch Leute wie Edison, Tesla, Siemens und Westinghouse nie wirklich geändert, es läuft heute alles noch so, wie im 19. Jahrhundert.

Das deutsche Stromnetz ist inzwischen über 1,8 Millionen Kilometer lang.

Dies entspricht der 4,78-fachen Entfernung von der Erde zum Mond oder der 45,8-fachen Entfernung um den Äquator. Es besteht aus vier Spannungsebenen. Das Übertragungsnetz (220 bis 380 Kilovolt) ist fast 37.000 Kilometer lang, es gehört und wird von vier privaten Unternehmen betrieben, die Deutschland in vier unabhängige Gebiete (= monopolistische Strukturen) aufgeteilt haben. Sie verwalten außerdem auch die Einnahmen und Ausgaben des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) in Deutschland.

Die niedrigste Spannungsebene (Niederspannung von weniger als 1 Kilovolt) ist für die Versorgung von Haushalten und kleineren Unternehmen verantwortlich. Es hat eine Gesamtlänge von 1.190.000 Kilometern. Die verschiedenen Spannungsebenen sind durch 566.300 Umspannwerke miteinander verbunden. Hier wird die Spannung rund um die Uhr in eine höhere oder niedrigere Spannung umgewandelt. Dabei geben die Umspannwerke große Mengen an Kornversionswärme ab.

Diese alles entscheidenden Fehler wurden bisher weltweit von den Betreibern nie zugegeben. Leider wurde dieser Fehler auch bis heute nie von der Wissenschaft oder den Medien oder gar von den Elektrizitäts-Benutzern hinterfragt. Wir sollten die Eigentümer und Betreiber „unseres“ Stromnetzes jedoch an ihrer Verantwortung messen!

Das Ergebnis ist, dass die Strompreise für Haushalte seit Jahren steigen. In Deutschland sowie in Dänemark, beide Länder haben auf den ersten Blick ja einen hohen Anteil an Erneuerbaren, trotzdem haben beide Länder die höchsten Strompreise in Europa.

Zur Erhaltung der Sicherung der Grundlasten nachts und an windarmen Tagen werden nach wie vor riesige schmutzige und ineffiziente fossile und nukleare Wärmekraftwerke benötigt, was sich die Betreiber dieser Stromwerke ja auch teuer bezahlen lassen. Nur um diese im Leerlauf bereitstehen zu haben, für die Sicherung der Grundlast und als Backup für die schwankenden Einspeisungen der Erneuerbaren. Die gerne auch mal ganz abgeschaltet werden.

Wie schade, und wie viele Möglichkeiten haben wir alle dadurch bereits verpasst …
Wofür wir alle bezahlen, auch ohne es wirklich zu wissen …
Es liegt lediglich an uns, dies zu ändern.
Noch kann dies mit wenigen Schritten erreicht werden.

Wie sagte schon Wilhelm Busch: Es gibt nichts Gutes, es sei denn, man tut es. Wobei wir Frau hier nicht vergessen wollen.

— Der Autor Arno Evers begann seine Karriere 1969 bei der Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (heute: Airbus), wo er insgesamt 23 Jahre lang als Pressechef Ideen und Konzepte für die internationale Pressearbeit des Unternehmens entwickelte und realisierte. Anfang der 1990er Jahre gründete er seine eigene Agentur „FAIR-PR“. Der internationale Durchbruch gelang ihm ab 1995 mit der Gründung des Gemeinschaftsstandes Wasserstoff + Brennstoffzellen und dem dazu entwickelten Full-Service-Package auf der jährlichen Hannover Messe, der sich in den 12 Jahren unter seiner Leitung zur weltweit größten und internationalsten Veranstaltung in diesem Bereich etablierte. Mit seinem im Jahr 2010 veröffentlichtem Buch “The Hydrogen Society … More Than Just a Vision?” versucht er, die Debatte zur Notwendigkeit des Wandels in der Energiewirtschaft weltweit voranzutreiben. www.aaevers.com /www.hydrogenambassadors.com

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com

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