Sunfire zündet nächste Stufe bei der Herstellung von grünem Wasserstoff

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Grüner Wasserstoff gilt perspektivisch als ein Schlüssel für die Sektorenkopplung und damit dem Gelingen einer vollständigen Energiewende. Derzeit gibt es allerdings noch viel Potenzial, was Kosten und Wirkungsgrade der Power-to-Gas-Technologie angeht, wie es erst jüngst im dem Bericht internationaler Forscher zur Photovoltaik als Game Changer im globalen Energiesystem hieß. Einen wichtigen Entwicklungsschritt nach vorn machte die Sunfire GmbH aus Dresden. Sie nahm für das „HYPOS“-Projekt die nächste Generation der Hochtemperatur-Elektrolyse in Betrieb. Diese zeichne sich durch eine höhere Effizienz aus und ermögliche eine höhere Produktionsleistung von Wasserstoff, erklärte das Dresdner Unternehmen weiter.

Die neue Generation werde beim Reversible Solid Oxide Cell for Industry (rSOC)-Projekt erforscht, dass zu „HYPOS“ gehöre. Die spezielle Technologieform der Festoxidzellen (Solid Oxid Cell- SOC) für Elektrolyse und Brennstoffzellen ermögliche, eine reversible Wandlung von elektrischer in chemischer Energie und retour einem System durchzuführen. Innerhalb von nur zehn Minuten kann der Betriebsmodus von Wasserstofferzeugung zu Strom- und Wärmeproduktion gewechselt werden, wie Sunfire erklärt. Dadurch erreiche die Anlage eine höhere jährliche Auslastung und sei betriebswirtschaftlich attraktiver. Die neue Generation der Hochdrucktemperatur-Elektrolyse verfügt dem Hersteller zufolge bei einer Eingangsleistung von 180 Kilowatt Gleichstrom eine Produktionsleistung von 50 Normkubikmetern Wasserstoff pro Stunde. Dafür würden lediglich 3,75 Kilowattstunden Strom pro Normkubikmeter Wasserstoff benötigt. Während des Testbetriebs konnten bereits wichtige Zielkriterien erlangt und ein Wirkungsgrad von mehr als 80 Prozent nachgewiesen werden.

Die vorherige Elektrolyse-Generation erreichte bei 150 Kilowatt Eingangsleistung eine Wasserstoffproduktion von 40 Normkubikmetern pro Stunde, wie Sunfire zum Vergleich angab. Die neue Generation sei der „nächste Meilenstein der industriellen Kommerzialisierung unserer Elektrolysetechnologie“, sagte Christian von Olshausen, CTO von Sunfire. Eine Markteinführung plant das Dresdner Unternehmen ab 2021.

Das Projekt „HYPOS“ sieht den Aufbau einer Modellregion für Wasserstoff in Ostdeutschland vor, in dessen Zentrum die Versorgung mit grünem Wasserstoff steht, der aus Photovoltaik, Windkraft und anderen erneuerbaren gewonnen wird. Das Projekt wird im Zuge des Förderprogramms „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ durch das Bundesforschungsministerium gefördert. Das Gesamtbudget wird mit etwa 1,9 Millionen Euro beziffert. Neben Sunfire sind mit der Air Liquide Forschung und Entwicklung GmbH und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind zwei weitere Partner am Projekt beteiligt. Sie spannen den Bogen von der industriellen Wasserstoffproduktion und -vermarktung bis hin zu Kompetenzen im Bereich der Simulation und Entwicklung von SOC-Komponenten sowie Systemlösungen, wie es weiter hieß. In insgesamt 30 Projekten würden bei „HYPOS“ alle Aspekte entlang der Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff erforscht.

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