RWE will keine Kohlekraftwerke mehr bauen

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RWE will nicht länger in neue Kohlekraftwerke investieren und sich künftig auf die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien konzentrieren. Daher verabschiedet sich der Energiekonzern von seinem Vorhaben, am Standort Niederaußem ein Kohlekraftwerk zu errichten. Geplant war dort das Braunkohlenkraftwerk „BoAplus“. Es sollte über modernste und effizienteste Technologie sowie eine geplante Leistung von 1100 Megawatt verfügen.

„Das Vorhaben war eine Option, um bestehende Kraftwerke durch eine neue Anlage mit höheren Wirkungsgraden zu ersetzen“, teilte RWE am Freitag mit. Die Realisierung habe ohnehin unter dem Vorbehalt der Wirtschaftlichkeit gestanden; diese sei in den vergangenen Jahren nicht gegeben gewesen. Zudem wolle RWE die Energiewende konsequent vorantreiben. „Neue Kohlekraftwerke haben in unserer Zukunftsstrategie keinen Platz mehr“, sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. Aus Sicht des Unternehmenswerden bestehende Kohlekraftwerke jedoch noch als Backup-Kapazität benötigt.

„Die Absage war überfällig und ist noch kein Ausweis klimapolitischer Verantwortung“, kommentierte die BUND-Energieexpertin Tina Löffelsend die Entscheidung. Seit Jahren sei klar, dass ein neues Kohlekraftwerk weder klimapolitisch noch wirtschaftlich zu rechtfertigen sei. Wenn es RWE mit dem Klimaschutz ernst meine, müssten ab 2020 mindestens die alten Kraftwerksblöcke an den Standorten Neurath und Niederaußem geschlossen werden. „Glaubhaft wird eine neue Unternehmenspolitik bei RWE nur, wenn der Konzern aufhört, an den Tagebauen Fakten zu schaffen“, so Löffelsend.

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