Trendforce erwartet bis zu 15 Prozent höhere Preise für Lithium-Ionen-Batteriezellen im dritten Quartal

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Nach der Analyse von Trendforce ist im dritten Quartal mit einem Anstieg der Preise für Lithium-Ionen-Batteriezellen um fünf bis 15 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu rechnen. Im vierten Quartal würden die Preise dann voraussichtlich stabil bleiben, teilten die Analysten am Montag mit. Bereits im zweiten Quartal habe es wegen steigender Materialkosten einen moderaten Preisanstieg gegeben. Es sei geringer ausgefallen, als zunächst erwartet, da viele Batteriezellhersteller sich noch zuvor mit günstigen Rohstoffen versorgt hatten. Im ersten Quartal erreichte der Preis für Kobalt einen neuen Höchststand.

Im dritten Quartal erwarten die Analysten von Trendforce nun einen steileren Preisanstieg gegenüber dem Vorquartal: bei prismatischen Zellen um sechs bis acht Prozent, für zylindrische Zellen um sieben bis neun Prozent und für Polymerzellen von 10 bis 15 Prozent. Neben den gestiegenen Materialkosten seien die höheren Batteriezellpreise auch in der Unterversorgung zu begründen, da die Produktionskapazitäten der Anbieter zurückgegangen seien. So hätten Hersteller von Schlüsselkomponenten der Batteriesysteme zunehmend Kapazitäten dem Automobilbereich vorbehalten. Zudem gebe es auch zunehmend Engpässe bei einigen Bauelementen wie Winderständen oder Induktoren, was ebenfalls höhere Preise nach sich ziehe. Einige Hersteller reagierten mit der Anpassung ihrer Batterietechnologien, etwa die Erhöhung des Nickelanteils oder höhere Spannung, um die Energiedichte zu verbessern.

Trendforce weist darauf hin, dass wegen der rapiden Entwicklung von Elektroautos in China der Preis von Kobalt aufgrund der erwarteten höheren Nachfrage jüngst stieg. Allerdings sei nicht zu erwarten, dass die Nachfrage aus China die globale Nachfrage- und Angebotssituation kurzfristig signifikant beeinflussen werden, so die Analysten aus Taiwan weiter. Die weltweite Kobalt-Nachfrage liege derzeit der rund 110.000 bis 120.000 Tonnen jährlich, von denen 7000 bis 8000 Tonnen für neue Fahrzeuge in China benötigt würden. Größere Auswirkungen könnten die gesundheitlichen Probleme im Zusammenhang mit dem Abbau von Kobalt im Kongo haben, da damit Produktionskapazitäten wegfallen könnten. Auch die Einführung von Batteriezellen mit höherem Nickel-Anteil werde sich auf die Nachfrage nach Kobalt auswirken. Diese beiden Faktoren würden künftig den Preis von Kobalt maßgeblich beeinflussen.

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