VDMA: Deutsche Photovoltaik-Anlagenbauer übertreffen Vorjahresergebnis

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Die Photovoltaik-Hersteller weltweit investieren in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. Die deutschen Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Photovoltaik profitierten davon, teilte der VDMA am Mittwoch mit. In den ersten drei Quartalen 2016 hätten sie Aufträge generieren können, die die Zahl der Bestellungen für 2015 bereits überträfen.

Allerdings kämen langsam auch die Auswirkungen der chinesischen Politik bei den deutschen Anlagenbauern an. Die Regierung in Peking hatte zur Jahresmitte die Solarförderung gekürzt. In der Folge war die Photovoltaik-Nachfrage deutlich eingebrochen und angesichts der massiven Überkapazitäten der chinesischen Hersteller folgte ein massiver Preissturz bei Solarmodulen. Mittlerweile habe dies auch Auswirkungen auf die Investitionen in Produktionsequipment. Die Auftragsbücher sind nach VDMA-Angaben noch gut gefüllt. Im dritten Quartal 2016 sei ein Verhältnis von Bestellungen zu ausgelieferten Anlagen („Book-to-Bill“) von 1,5 erreicht worden. Der Umsatz sein im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im dritten Quartal allerdings um 14 Prozent gesunken. Im Gegensatz zum Vorquartal sei der Umsatz sogar um 35 Prozent zurückgegangen, hieß es beim VDMA weiter.

Große Hoffnungen setzten die deutschen Maschinenbauer in neue Märkte wie Indien, der Nahe Osten oder Nordafrika. Photovoltaik-Zulieferer, die dort aktiv seien, rechneten für das kommende Jahr mit neuen Aufträgen aus diesen Regionen. „Die hohe Investitionstätigkeit der Solarzellenhersteller in den Ausbau bestehender und neuer Produktionskapazitäten verlangsamt sich, insbesondere in China. Die Produktion ist ausgelastet. Neue Aufträge kommen nun verstärkt aus dem asiatischen Raum außerhalb Chinas“, erklärte Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender des Vorstands von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.

Die Exportquote der deutschen Zulieferer habe in den ersten neun Monaten mit 89 Prozent einen neuen Rekordwert erreicht. Den größten Anteil am Umsatz hätten die Geschäfte in Ostasien mit 74 Prozent im dritten Quartal. 13 Prozent seien in den USA generiert worden und 11 Prozent des Umsatzes in Deutschland. Die restlichen europäischen Länder verbuchten gerade einmal einen Umsatzanteil von zwei Prozent.

Das umsatzstärkste Segment für die deutschen Photovoltaik-Anlagenbauer sei mit 55 Prozent das Produktionsequipment für Solarzellen gewesen, gefolgt von jenem für die kristalline Modulfertigung mit 20 Prozent. Produktionslösungen für Dünnschicht-Photovoltaik hätten 15 Prozent des Umsatzes ausgemacht, während Equipment zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung zehn Prozent ausgemacht habe.

Der Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2016 habe sich insgesamt äußerst positiv entwickelt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liege er 72 Prozent höher. Allerdings bedingt durch die Auswirkungen der chinesischen Politik seien sei im dritten Quartal gegenüber dem zweiten um knapp ein Drittel zurückgegangen. „Die Auftragslage war auch im dritten Quartal 2016 gut. Wir sehen für die nächsten Monate eine weitere Verlagerung in die neuen Märkte“, sagte Jutta Trube, Leiterin von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. „Effizienzsteigernde Technologien für kristalline Anwendungen etablieren sich weiter (PERC, PERT, etc.). Kristalline Solarzellenhersteller setzen zunehmend auch auf die Heterojunction-Technologie, die höchste Effizienzen verspricht. Viele bestehende Anlagen werden mit effizienteren Technologien aufgerüstet“, so Trube weiter. (Sandra Enkhardt)

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