Sunways erneut in der Insolvenz

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Die Sunways AG hat wegen der Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Konstanz gestellt. Der Vorstand habe diesen Entschluss am Donnerstag gefasst, am Freitag sollte der Antrag auf Eröffnung eines Planinsolvenzverfahrens gestellt werden, teilte der Photovoltaik-Hersteller mit. Neben der Konzerngesellschaft in Konstanz betreffe die Insolvenz auch die hunderprozentigen Tochtergesellschaft, der Sunways Production GmbH in Arnstadt. Das Amtsgericht Konstanz eröffnete am Freitag das Verfahren und setzte den Rechtsanwalt Thorsten Schleich aus Singen als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. In Kürze soll zudem ein vorläufiger Gläubigerausschuss gebildet werden, wie es weiter hieß.

Ziel des Insolvenzverfahrens sei der Erhalt der Sunways AG. Dazu solle ein tragfähiges Sanierungskonzept in der Planinsolvenz erarbeitet und ein Vergleich mit den Gläubigern erreicht werden. Der Vorstand befinde sich bereits in Gesprächen mit potenziellen Investoren, die auch nach der Verfahrenseröffnung vorgesetzt werden sollen, hieß es weiter. Inwiefern die Zahlungsschwierigkeiten des Mehrheitsaktionärs LDK Solar mit der Insolvenz zusammenhängen, war zunächst nicht zu erfahren. Der chinesische Konzern war 2012 bei Sunwas über eine deutsche Tochtergesellschaft eingestiegen und hält 70 Prozent der Anteile. Die chinesische Muttergesellschaft LDK Solar hat zum Monatsanfang ein Liquidationsverfahren auf den Caymans beantragt.

Erst Mitte August 2013 hatte das Amtsgericht Konstanz die vorläufigen Insolvenzverfahren gegen die Sunways AG und die Sunways Production GmbH aufgehoben. Die am 7. Mai angeordneten Sicherungsmaßnahmen würden aufgehoben, hieß es in dem veröffentlichten Beschluss. Die Insolvenz war auf Antrag von Banken im April 2013 angeordnet worden, nachdem die Banken dem Photovoltaik-Unternehmen vorzeitig die Kreditlinien gekündigt hatten. Sunways konnte sich während des ersten Insolvenzverfahren einen Vergleich mit den Banken erzielen. Dieser sah vor, dass das Photovoltaik-Unternehmen bis Ende November 2013 zunächst 5,6 der 7,6 Millionen Euro zurückzahlen muss. Eine weitere Million Euro sollte dann im August 2015 fällig werden.

Vor den Insolvenzverfahren beschloss Sunways bereits eine umfassende Restrukturierung und Neuausrichtung. Die Produktionskapazitäten für Standard-Solarzellen sollten demnach reduziert werden bei gleichzeitiger Fokussierung auf Spezialzellen für Anwendungen in den Bereichen Automotive und gebäudeintegrierte Photovoltaik. Im Zuge der Neuausrichtung strich Sunways bereits rund die Hälfte der Arbeitsplätze in Arnstadt. (Sandra Enkhardt)

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