China löst Deutschland als weltgrößter Photovoltaik-Markt ab

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Nach jüngsten Medienberichten sind in China im vergangenen Jahr Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 15 Gigawatt neu installiert worden. Dies sei ein Anstieg um 40 Prozent gegenüber 2014, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Verweis auf offizielle Statistiken. Nach Angaben des chinesischen Photovoltaik Industrieverbands (CPIA) waren davon 84 Prozent Freiflächeanlagen, während 16 Prozent auf die sogenannten distributed PV-Anlagen entfielen. Die kumulierte Photovoltaik-Leistung habe sich in China im vergangenen Jahr auf 43 Gigawatt erhöht. Damit hat China Deutschland als weltgrößten Photovoltaik-Markt überholt. In den kommenden Tagen wird die Bundesnetzagentur die Zubauzahlen für Dezember 2015 noch veröffentlichen – für das Gesamtjahr dürften sie aber unter 1,5 Gigawatt bleiben. Bis Ende November betrug die Leistung der geförderten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland nach Behördenangaben rund 39,5 Gigawatt.

Allerdings hält in China der Netzausbau mit dem Zubau von Photovoltaik-Anlagen nicht Schritt. Nach verschiedenen Medienberichten speisen viele installierte Photovoltaik-Anlagen noch keinen Solarstrom ins Netz ein oder warten auf ihren Netzanschluss. Nach einer Reuters-Meldung konnte etwa ein Zehntel des im ersten Halbjahr erzeugten Solarstroms nicht ins Netz eingespeist werden. Wie diese Zahlen für das Gesamtjahr 2015 aussehen, liegt pv magazine noch nicht von den offiziellen Behörden vor. Allerdings hat CPIA Zahlen veröffentlicht, wonach die durchschnittliche Auslastung der Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr um 55 auf 1200 Stunden gesunken sei. Den durchschnittlichen Anteil der Anlagen, die nicht am Netz sein sollen, gibt CPIA landesweit mit zehn Prozent für 2015 an. Mit einer Quote von 12,6 Prozent seien der Norden und Nordwesten Chinas besonders von den Netzanschlussproblemen für die Photovoltaik-Anlagen betroffen.

In Deutschland könnte somit immer noch mehr Photovoltaik-Leistung wirklich am Netz sein und Solarstrom einspeisen als in China. Immerhin haben die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland im vergangenen Jahr nach einer Auswertung des Fraunhofer ISE rund 37 Terawattstunden Solarstrom produziert und damit nochmal 4,8 Prozent mehr als 2014. Der Anteil der Photovoltaik an der Bruttostromerzeugung erreichte damit etwa sechs Prozent.

Das staatlich ausgegebene Zubauziel von 23,1 Gigawatt hat China damit 2015 nicht erreichen können. Die Nationale Energiebehörde (NEA) hatte dieses erst im Oktober nochmals um 30 Prozent erhöht. Für China sind die 43 Gigawatt nur ein Zwischenschritt. NEA geht davon aus, dass die installierte Photovoltaik-Leistung bis 2020 die 150 Gigawatt erreichen kann. (Vincent Shaw/Sandra Enkhardt)

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