elexon zahlt seinen Beschäftigten eine temporäre monatliche Energiezulage

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Unternehmerische Verantwortung wahrnehmen

Im kommenden Herbst und Winter werden die Mitarbeiter/innen von elexon vor zusätzlichen finanziellen Herausforderungen stehen. Zwar gibt es in der Politik zunehmend Diskussionen, konkrete Entlastungspakete zu schnüren, aber die Geschäftsleitung von elexon hat beschlossen, nicht auf eine politische Lösung zu warten, sondern selbst aktiv zu werden – kurzfristig und monetär. „Obwohl es keine originäre Pflicht von Arbeitgebern ist, steigende Energiekosten abzufangen oder politische Maßnahmen vorwegzunehmen bzw. zu ergänzen, soll unsere Energiezulage einen bestimmten Prozentsatz der entstehenden Mehrkosten ausgleichen. Dabei ging es nicht um eine Kompensation, sondern um reale, monetäre Unterstützung, die schnell bei unseren Mitarbeitern/innen ankommt“, führt Marcus Scholz weiter aus.

Wenn Unternehmen und Mitarbeiter solidarisch sind

Die Mehrkosten für Wohnungen mit etwa 80 Quadratmetern (qm) und Öl- oder Gasheizung könnten sich auf Grund der Energiekrise auf mehr als 1.500 Euro summieren, berechnete ein kürzlich publizierter Artikel im „Handelsblatt“. Auf Basis einer ähnlichen Modellrechnung legte elexon die Höhe seines neuen Energiezuschlages fest. Ein Modell, das solidarisch aufgebaut und bis zum Frühjahr 2023 befristet ist. Im ersten Schritt wurden alle Mitarbeiter/innen mit mehr als 90.000 Euro Jahreseinkommen befragt: Ist ein prozentualer Ausgleich ihrer Mehrkosten von Seiten elexon nötig? Die Antwort war einstimmig – Nein. Eine Antwort, die Marcus Scholz in seinem Bestreben nach einer modernen Unternehmensführung bestätigt. Gutverdienende Mitarbeiter können diese Mehrkosten leichter selbst ausgleichen und Mitarbeiter, die weniger verdienen erhalten so eine höhere Zulage.

Die Entscheidung: Mitarbeitende mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro erhalten eine Energiezulage von 200 Euro monatlich. Bei einem Jahreseinkommen von mehr als 40.000 und weniger als 55.000 Euro sind es 150 Euro pro Monat und Mitarbeiter/innen die mehr als 55.000 aber weniger als 90.000 im Jahr verdienen, werden 100 Euro monatlich gezahlt. Jahreseinkommen über 90.000 Euro wurden nach Rücksprache von der Energiezulage ausgeschlossen. 35 von aktuell 40 Mitarbeitern/innen bei elexon erhalten diese Zulage. Nach der Dauer von sieben Monaten beträgt die gesamte Energiezulage maximal 1.400 Euro und minimal 700 Euro. Unter der Prämisse, dass eine Wohnung mit etwa 80 qm dieses Jahr geschätzte Mehrkosten von 1.500 Euro aufweist, übernimmt elexon damit etwa die Hälfte.

Die gesamte Investition umfasst  knapp ein Prozent der aktuellen EBIT-Marge. „Das ist ein akzeptabler Anteil für die Übernahme sozialer Verantwortung und ich bin froh, dass elexons Unternehmensstruktur und unsere aktuelle finanzielle Situation dies erlauben. Denn Entscheidungen wie diese stehen natürlich stark im Kontext der wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens“, so Marcus Scholz. Bei elexon wollten weder die gutverdienenden Mitarbeiter partizipieren noch standen die Gesellschafter diesem Solidarmodell entgegen. Es herrscht ein Konsens über alle Ebenen, solidarisch zu handeln und diese Kosten zu übernehmen.

Ab Oktober 2022, im Anschluss an die 300 Euro Energiezulage vom Staat, startet die Sonderzahlung. Im Moment ist sie bis Ende April 2023 befristet. Die Geschäftsleitung von elexon hofft, dass bis zum Start der Zulage ein politischer Rahmen geschaffen wird, um diese Zahlungen steuerfrei an die Mitarbeiter weitergeben zu können. „Wenn Unternehmen bereit sind, ihren solidarischen Beitrag zu leisten, sollte das nicht dazu führen, dass der Staat daran verdient“, begründet Marcus Scholz.

Gleichzeitig ist ein baldiger Start der Zahlung wichtig. Angesichts der aktuellen Debatte zur Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht wird das Thema zunehmend brisant für Mitarbeiter. Arbeitgeber können so bei Strom & Co. sparen, während Arbeitnehmer deutliche Mehrkosten bewältigen müssen. Denn die größten Kostenpunkte im Homeoffice sind Strom und Heizung und die steuerliche Homeoffice-Pauschale wird bei vielen Arbeitnehmern auf Grund der zeitlichen Beschränkung kaum zum Tragen kommen. Geplante Entlastungspakete einzelner Bundesländer sind ebenfalls nur bedingt hilfreich, da über die Hälfte der elexon Mitarbeiter/innen nicht in der Nähe des Headquarters in der Region Aachen leben, sondern in ganz Deutschland verteilt. „Unternehmen wie wir, mit dezentraler Mitarbeiterführung und einem hohen Stellenwert des New-Work-Modells setzen auf Eigenverantwortung und Individualität“, ergänzt Marcus Scholz.

Gutes Tun und darüber reden – Employer Branding mit Stil

Nur eine Woche nach dem Marcus Scholz die Entscheidung auf seinem LinkedIn-Profil veröffentlichte, war die Meldung bereits mit mehr als 173.000 Impressionen und über 2.000 Likes versehen. Eine Wahrnehmung, die sich bereits positiv auf das gesamte Unternehmensimage und die HR-Aktivitäten auswirkt. „In der ersten Woche nach dem ersten Post haben wir vier Bewerbungen erhalten, die direkten Bezug auf diese Unternehmensentscheidung genommen haben. Bewerber, die sich nicht nur wegen unseres Tätigkeitsprofils, sondern auch aufgrund dieser Entscheidung beworben haben“, erläutert  Hanna Zintzen, HR-Verantwortliche bei elexon. „Setzt man die unternehmerischen Mehrausgaben dieser Entscheidung in Korrelation mit dem Mehrwert im Bereich Employer Branding, müssten sicher mehr als 50 Prozent dieser Summe für HR-Maßnahmen investiert werden, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen.“ Viele Mitarbeiter haben zur Energiezulage auf ihren Social-Media-Accounts gepostet. Und, obwohl im Laufe des Jahres bereits Sonderprämien ausgelobt wurden und Benefits bei elexon zum Standard zählen, wurde diese Aktion mit besonderem Feedback angenommen. Über 90 Prozent der Mitarbeiter haben sich zudem persönlich bei der Geschäftsleitung bedankt.

„Diese Zulage basiert nicht nur auf purem Altruismus. Hilfe für unsere Mitarbeiter steht im Vordergrund, keine Frage, aber auch die positiven Effekte für unser Employer Branding und unser Image zählen. Es ist ein Signal der Wertschätzung für unsere aktuellen und zukünftigen Mitarbeiter“, bestätigt Marcus Scholz. Obwohl elexon mit der beliebten New-Work-Philosophie einen qualifizierten Personalstand aufbauen konnte, sind Fachkräfte mit echtem Engagement ein fortwährendes Ziel im HR-Bereich.

Schnelle Entscheidung mit viel Commitment 

Rückblickend gesehen hat diese Idee das gesamte Unternehmen gestärkt. Angefangen auf einer Heimfahrt am Freitagabend. „Auf meiner Autofahrt ins Wochenende beschäftigte sich ein Podcast mit den gestiegenen Heizkosten und den besonderen Auswirkungen für Privathaushalte. Da stellte sich die Frage, was wir als Unternehmen tun können, um diese enormen Mehrkosten für unsere Mitarbeiter abzufedern“, erzählt Marcus Scholz. Die Idee wurde bereits am Montag im HR-Team präsentiert und der Prozess begann. Ein Prozess, der in weniger als zwei Wochen abgeschlossen war. Drei Tage nach dem ersten Telefonat war die Basisberechnung fertig und die jeweiligen Gehaltscluster erstellt. Im Strategiemeeting auf Geschäftsleiterebene wurde das Konzept erläutert und verabschiedet. Eine Woche später erhielten die Mitarbeiter per E-Mail Bescheid. Im Anschluss daran auch die Gesellschafter. „Da diese Thematik nicht zu den mitbestimmungspflichtigen Entscheidungen bei elexon zählt, und ich mir sicher war, dass es von Seiten der Gesellschafter kein Veto geben würde, war es ein normaler Tagesordnungspunkt. Und wie erwartet, stimmten alle Gesellschafter der Idee zu, inklusive positivem Feedback“, so Marcus Scholz zum Abstimmungsprozess.

„Unsere Gesellschaft muss wieder lernen, dass innerbetriebliche Prozesse gleichzeitig ausgewogen und schnell sein können. In den letzten Jahren hat die unternehmerische Trägheit zu Gunsten von Abwägungen politischer Korrektheit, Meinungsforschung & Co. stark zugenommen. Schnelle Unternehmensentscheidungen sollten wieder mehr als positiver Prozess wahrgenommen werden“, schließt Marcus Scholz ab.