Ehrlichkeit, Dialog und Markt – das braucht die Energiewende

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Berlin, 21. Januar 2015 – Anlässlich des Forums Green Tech & New Energy diskutierten gestern Experten aus Wirtschaft und Politik bei OLSWANG über die Zukunft der Energiewende. Unter der Überschrift „Haben wir noch Energie für die Wende?“ debattierten sie insbesondere die Zusammenführung des konventionellen mit dem erneuerbaren Energiesystem und deren Steuerung.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, MdB Uwe Beckmeyer, legte in seinem Impuls die grundsätzlichen Aspekte der Energiewende dar und stellte zahlreiche Maßnahmen der Bundesregierung vor. Beckmeyer betonte, dass man bereits auf dem richtigen Weg sei, die Energiewende aber vor allem ökonomisch ausgewogen sein müsse.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte der Parlamentarische Staatssekretär mit MdB Oliver Krischer, stellvertretender Vorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG und Ewald Woste, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft.

Krischer sah in der Organisation des Strommarktes der Zukunft einen wichtigen Schwerpunkt der Energiewende. Entgegen der Wahrnehmung der Wirtschaft seien die Industrie-Strompreise in Deutschland niedrig wie seit zehn Jahren nicht mehr. Er sah keinen von der Energiewende verursachten Trend zu Deindustrialisierung oder Investitionsrückgang. Kritik übte Fuhrmann an der geringen Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen für die Industrie in Deutschland. Er sprach sich für eine zentrale Steuerung der komplexen Energiewende aus, um die geplanten Ziele zu erreichen, trotzdem international wettbewerbsfähig zu bleiben und Betriebsabwanderung zu verhindern. Woste betonte, es gebe jetzt kein Zurück mehr. Stattdessen müsse man sich jetzt mit der Finanzierung der Energiewende intensiv auseinander setzen. Die Energieversorger seien hierbei dringend auf Investitionen angewiesen, um das Projekt Energiewende wirtschaftlich stemmen zu können. Auch der Ausbau der Energieinfrastruktur sei ohne externes Kapital nicht möglich.

Dr. Christian Schede, Managing Partner bei OLSWANG in Deutschland, fasste die Diskussion zusammen: „Wir sind uns einig: Die Frage ist nicht mehr, ob man die Energiewende umsetzt – das ‚wie‘ steht jetzt im Mittelpunkt. Wirtschaft und Politik müssen einen ehrlichen und intensiven Dialog führen und Lösungen entwickeln, um einen leistungsorientierten Markt zu schaffen.“