Bonn/Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft zu Beginn der UN-Klimaverhandlungen in Bonn die anwesenden Regierungen dazu auf, das Gerangel um das Kleingedruckte hinten anzustellen und den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas voranzubringen. Sozial verträgliche Ausstiegspläne müssten in den neuen Klimaschutzplänen (NDCs) aller Länder verankert werden. „In Bonn muss es um konkrete Schritte im Klimaschutz gehen. Der Ball liegt bei den Europäern. Um das 1,5 Grad-Limit zu erreichen, ist es erforderlich, dass die EU ihre Klimaziele bis 2030 drastisch verbessert. Denn die Zeit drängt: Wir müssen jetzt sicherstellen, dass wir die globalen Emissionen in den nächsten zehn Jahren halbieren. Nur so können wir die katastrophale Erhitzung von über 1,5 Grad verhindern“, betont Ernst-Christoph Stolper, stellvertretender Vorsitzender des BUND.
Auf der UN-Klimakonferenz in Bonn, die zeitlich zwischen der letzten Weltklimakonferenz in Kattowitz und der nächsten in Chile liegt, wird die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens verhandelt. Im Abkommen ist festgelegt, dass alle Regierungen ihre nationalen Klimaschutzpläne bis spätestens 2020 verbessern müssen. Im Vorfeld der Bonner Verhandlungen hatte UN-Generalsekretär Antonio Gutterres die EU aufgefordert, ihren schwachen Beitrag zum Pariser Abkommen deutlich zu erhöhen.
Die Bundesregierung wird sowohl die nationalen wie auch die europäischen Klimaziele nicht erreichen, da die Regierung den Kohleausstieg verzögert, Flüge nicht besteuert, Spritschlucker nicht verbietet, kein Tempolimit einführt und in den Bau von Straßen für dreckige Autos investiert. „Die Bundesregierung blamiert sich als Gastgeberin der Konferenz. Das Ausbremsen der Energiewende, die Zerstörung von Dörfern für Braunkohle und der Bau von Häfen und Pipelines für den Import von klimaschädlichem Gas stehen uns schlecht an. Das nehmen wir nicht mehr hin. Am 22. Juni werden wir im rheinischen Braunkohlerevier, unweit der in Bonn tagenden Klimakonferenz, Seite an Seite mit dem Bündnis ,Alle Dörfer bleiben‘ für den Erhalt der vom Braunkohletagebau betroffenen Dörfer und für die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens demonstrieren“, erklärt Ernst-Christoph Stolper.
Mehr Informationen zum Aktionstag „Kohle stoppen – Klima und Dörfer retten“ 22. Juni: https://www.bund.net/service/termine/detail/event/aktionstag-kohle-stoppen-klima-und-doerfer-retten/
Pressekontakt: Ann-Kathrin Schneider, BUND-Klimaexpertin, Tel.: 0151-2408 7297, E-Mail: annkathrin.schneider@bund.net, bzw. Katrin Matthes, BUND-Pressereferentin, Tel.: 030-27586-531; E-Mail: presse@bund.net
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