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Magazin Archiv 03 / 2015

„Wir werden die lokale Verankerung brauchen“

Energiesystem der Zukunft: Derzeit werden die Pflöcke eingehauen, die die Struktur der neuen Energiewelt festlegen. Dass sie durch Photovoltaik und Windkraft irgendwie dezentraler sein wird, als die bisherige konventionelle Energiewelt, ist klar. Doch Dezentralität kann viel weiter gehen als bisher vorgesehen, sagt Bernd Hirschl.

Speicher auf vier Rädern

Elektromobilität: Seit Jahren wird darüber geredet. Jetzt wird die Vision langsam Wirklichkeit. Elektroautos können nicht nur mit Sonnenstrom geladen werden, sondern stehen auch als Speicher zur Verfügung. Für das Netz genauso wie für die individuelle Autonomie. Das zeigen Prototypen und Feldtests und ein käufliches Produkt.

Homespeicher ermöglichen günstigen Stromeinkauf

Speichernutzen: Mit einer Marketingaktion machte der Batteriespeicherhersteller Deutsche Energieversorgung darauf aufmerksam, wie dezentrale Speicher Stromkosten senken können. Das zeigt, dass dezentrale Speicher an manchen Stellen generell dazu in der Lage sind, die Effizienz des Stromsystems zu erhöhen.

Gewerbebetriebe werden zu Energiezellen

Dezentralität trifft Ökonomie: Für gewerbliche und industrielle Betriebe wird eine autonome Energieversorgung in Zukunft immer interessanter. Davon ist Björn Lamprecht, COO von Goldbeck Solar, überzeugt. Er will viele Energiezellen zu einem zellulären System verbinden, so die Preise stabilisieren und die Versorgung nachhaltig, unabhängig und sicherer machen.

Eine sinnvolle Kombination

Netzdienlichkeit: Homespeicher dienen derzeit hauptsächlich zur Erhöhung des Eigenverbrauchs. Raphael Hollinger und Felix Braam aus der Smart-Grids-Abteilung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE analysieren, wie mit den Batterien zusätzlich Primärregelleistung vermarktet werden kann. Das könnte es auch aus Systemsicht noch sinnvoller machen, Solarstromspeicher in Eigenheimen zu installieren.

Die Netzrevolution

Netztechnik: Rik De Doncker hat eine Vision. Er will die Wechselstromnetze (AC-Netze) sukzessive durch Gleichstromnetze (DC-Netze) ersetzen. Was es der dezentralen Energiewende nutzen würde, erklärt der Professor für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe an der RWTH Aachen.

Mit dem Kabel über den Zaun

Private Netzkopplung: Nicht jeder hat die Möglichkeit, eine eigene Photovoltaikanlage zu bauen. Wie Nachbarn Solarstrom abgeben können, die ihn übrig haben, erklären Andreas Eberhardt und Simon Schramm von der Hochschule München. Die sogenannte private Netzkopplung ist möglich, wenn man eine geeignete Verschaltung nutzt.

Umgang mit Netzproblemen

Ertragsoptimierung: Betreiber sollten nicht nur auf eine hohe Performance ihrer Photovoltaikanlagen achten, sondern auch darauf, dass durch Netzprobleme so wenig Einnahmen wie möglich verloren gehen. Was dazugehört, erklärt Thomas Nolden von dem Dienstleister Sybac Service.

Anlagenfehler schnell erkennen – Teil 2

Monitoring: Ein regelmäßiger Blick in das Monitoring einer Photovoltaikanlage hilft, ertragsmindernde Anlagenfehler einfach und vor allem schnell zu erkennen. Der Photovoltaik-Sachverständige Christian Dürschner stellt Beispiele aus der gutachterlichen Praxis vor.

Für Kleinanlagen und Big Data

Übersicht Monitoringsysteme: Wer Anlagendaten misst, speichert und zielgerichtet auswertet, kann Ertragsausfälle minimieren. Die gesammelten Daten können aber auch bei der Abwicklung von Garantiefällen und der Erschließung neuer Märkte helfen. Neuen Zulauf in der Übersicht gibt es unter anderem bei Anbietern von Hardware-unabhängigen Softwarelösungen.