Europa soll bei der Fertigung von Batteriezellen weitestgehend autark werden – das ist ein zentrales industriepolitisches Ziel der EU. Milliardenschwere Förderprogramme sollen helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Was bedeutet die Autarkie für den Energiebedarf in der EU? Das hat ein Team um Professor Simon Lux (Universität Münster und Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle) in einer Studie untersucht. Die Forscher haben ermittelt, dass der jährliche Energiebedarf für die europäische Batteriezellproduktion von heute 3,5 Terawattstunden bis 2050 auf rund 250 Terawattstunden ansteigen wird, wenn die gesamte Nachfrage durch Zellen „made in Europe“ gedeckt wird.
Das gilt aber nur dann, wenn die Branche bis dahin auf eine gut ausgebaute Recyclinginfrastruktur zurückgreifen kann – ist das nicht gegeben, fällt der Energiebedarf deutlich höher aus. Das Forscherteam geht davon aus, dass 2050 Speicher mit einer Kapazität von 800 Gigawattstunden recycelt werden müssen. Steht die dafür notwendige Infrastruktur bereit, sinkt der Energiebedarf für die Zellfertigung um 33 bis 46 Prozent auf die genannten 250 Terawattstunden.
Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass sich die Recyclinginfrastruktur derzeit noch in einem frühen Entwicklungsstadium befindet. Daher appellieren sie an die politischen Entscheidungsträger der EU, den regulatorischen Rahmen anzupassen, so dass Unternehmen die nötigen Recyclingkapazitäten schaffen können.
Die Studie beruht auf einer sogenannten Lebenszyklusanalyse, die auf Daten aus aktuellen Forschungsarbeiten sowie der Datenbank „ecoinvent“ basiert. Ergänzend führte das Forschungsteam die Energiebedarfsanalyse mit einem am Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie der Universität Münster entwickelten Simulationsmodell durch, das eine vereinfachte Batteriekreislaufwirtschaft abbildet.
Das Forscherteam hat auch errechnet, dass für das Laden von Elektroautos 2050 jährlich 200 bis 250 Terawattstunden Strom nötig sind. Zudem weisen sie darauf hin, dass der Einsatz von stationären Batteriespeichern sowie von Elektromotoren rund 90 Terawattstunden Energie spart, die ansonsten für die Förderung, Gewinnung und Aufbereitung von fossilen Brennstoffen verbraucht werden würden.
„Die Stärkung lokaler Batterielieferketten ist entscheidend, um die Energieabhängigkeit zu verringern“, sagt Simon Lux. „Sie erfordert jedoch gleichzeitig die Bereitstellung erheblicher Energiemengen in Europa.“ Der batteriebasierte Strombedarf wachse im Vergleich zum gesamten Strombedarf überproportional. Vor diesem Hintergrund seien große Investitionen in die erneuerbare Stromerzeugung und die entsprechende Infrastruktur erforderlich.
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Und Frau Reiche bzw. das BMWE geht eher davon aus, dass der Strombedarf am unteren Ende der Erwartungswerte liegt und will deshalb beim EE-Ausbau auf die Bremse treten. In letzter Konsequenz tritt man damit doch auch für eine mögliche Batterieindustrie auf die Bremse, weil damit Strompreise und auch CO2-Fußabdruck im Strommix nach oben gehen würden.
DDC
Warum soll die Cell-Fertigung in Deutschland entstehen?
Wenn Stahl usw… aus unterschiedlichen Gründen, Deutschland verlassen hat, haben wir genügend Energie.
Schon alleine wegen der Abwanderung der Industrie, haben wir genügend Strom!
Zum einen finde ich Studien, die bis zum Jahr 2050 reichen, recht weit voraus.
Außerdem stellt sich die Frage, wo diese Produktionsstätten entstehen sollen.
Außerdem halte ich es für gewagt, die Akkutechnologie der nächsten Jahre vorherzusagen.
Zudem stellt sich die Frage, ob sich die Fertigung in Europa überhaupt lohnt.
Selbst wenn die grüne Energiewende erfolgreich ist, werden Unternehmen dorthin abwandern, wo grüner Wasserstoff und grüner Strom günstig sind.
Natürlich wandern viele Unternehmen nach Spanien und Portugal ab, weil der Strom dort billig ist.
Das Wetter und Klima ist konstanter und
diese Länder denken groß, setzen auf zentrale grüne und günstige Erzeugung.
Ich finde das Wort Studie recht gewagt, bei so vielen Unsicherheiten.
Es ist eher Gedankenspiele, was ich auch gut finde.
Zu schön um wahr zu sein, dass Europa ernsthaft in Erwägung zieht die Zellen hier zu fertigen. Ich befürchte Europa wird das tun was es immer tut. Sich in Abhängigkeiten von gefährlichen Ländern begeben, Hauptsache billig.
Eigentlich wäre für diesen Bereich der Batterieverwertung eine Planwirtschaft mit 15 Jahres-Plan sinnvoll. Die Marktwirtschaft könnte da nicht das richtige „Instrument“ sein.
Lithium-Ionen Akkus haben etwas beängstingendes , wenn Sie alt werden. Schon mal ein Li-Ion – Akku angefasst , welcher kurz zuvor heißes Wasser für eine Kaffeemaschine zubereitet hat ? Der Akku wird sehr heiß , und dies hat was beunruhigendes . Was passiert, wenn in einigen Jahren die hundertausenden Akkus sich ihrem Nutzungsdauerende nähern ? Werden die alle friedlich einschlafen, oder wird der ein oder andere, sich selbst kremierend , in Flammen aufgehen? Gruselig !
Es muss zukünftig ein deutlich besseres Kreislaufsystem geben für Akkus und Batterien von
Akkus. Am besten wäre ein Pfandsystem , eine Rückgabepflicht vor dem möglichen Flammentod , eine Testpflicht nach X – Jahren, ….ach , eigentlich alles was die Sicherheit erhöht.
Dieses massenhafte inverkehrbringen von Akkus in zig Gerätschaften oder stationär verbaut , hat etwas sehr unbedachtes und voreiliges. So einfach ist die Energiewende nicht .
Studie „Studie der Universität Münster“ haha, die schätzen mit der Gegenwart und nicht mit der Zukunft der Natrium-Ionen Akkus.
D.h. diese Studie ist für dir Tonne.
Das ist nicht richtig. Bitte mal die Studie selbst lesen.