Energy Infrastructure Partners (EIP) stellt Baywa re neben der laufenden finanziellen Unterstützung zusätzlich 150 Millionen Euro zur Verfügung. Dies sei das Ergebnis von Verhandlungen der Gesellschafter beider Unternehmen und solle die Restrukturierung von Baywa re absichern, hieß es am Montag. Bislang war EIP Minderheitsgesellschafter und steigt nun mit 65 Prozent zum neuen Mehrheitsgesellschafter von Baywa re auf. Die restlichen 35 Prozent hält die Baywa AG. Die getroffene Vereinbarung stehe noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Prüfung.
Im Sanierungsgutachten ist für Baywa re vorgesehen, sich auf die Projektentwicklung im Erneuerbaren-Bereich zu fokussieren und ein eigenes IPP-Portfolio zu schaffen, also Anlagen, die nach dem Bau im Besitz des Unternehmens bleiben. Dabei solle sich das Unternehmen auf Geschäftsfelder konzentrieren, die eine positive Marktprognose haben und in denen es über eine gute Wettbewerbsposition verfügt.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat Baywa re das Transformationsprogramm „r.e.power“ eingeleitet. Der Zeithorizont für die Sanierung und Transformation war ursprünglich Ende 2027 und wird nun um ein Jahr auf Ende 2028 verlängert, wie Baywa re am Montag weiter mitteilte. Bei der Umsetzung hat sich das Unternehmen die Strategieberatung Ziems und Partner ins Boot geholt. Sie soll die finanzielle Sanierung und die operative Transformation mit vorantreiben, wofür Hans-Joachim Ziems als Chief Restructuring Officer (CRO) kurzfristig in den Vorstand von Baywa re berufen worden sei. Elmar Geissinger, Partner bei Ziems und Partner, sei zudem seit dem 14. Februar als Chief Financial Officer (CFO) im Vorstand.
„Mit der gestärkten Kapitalbasis und der Unterstützung der EIP haben wir die Möglichkeit, die eingeleitete Transformation verlässlich und konsequent umzusetzen. Unser Fokus liegt auf einer nachhaltigen finanziellen Stabilisierung und der Weiterentwicklung von Baywa re“, sagte CEO Matthias Taft. „Jetzt geht es darum, Effizienzpotenziale zu heben, die Profitabilität zu steigern und das Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen.“
Ende 2020 war EIP mit einer Beteiligung von 49 Prozent bei Baywa re eingestiegen. Im vergangenen Jahr bekam der Münchner Mutterkonzern dann akute finanzielle Probleme. In einem beauftragten Sanierungsgutachten von Boston Consulting wurde dann die Fokussierung auf das Erneuerbaren-Projektgeschäft und als unabhängiger Stromerzeuger (IPP) empfohlen, die Baywa re nun umsetzt. Bis Ende 2027 sind dafür die Bank- und Garantielinien verlängert. In dieser Zeit sollen im Zuge des Transformationsprogramms 350 Vollzeitstellen sozialverträglich abgebaut werden. Allerdings könnten noch viel mehr Jobs wegfallen. So waren zum Jahresende 2024 etwa 2400 der 4250 Mitarbeiter in Bereichen beschäftigt, die künftig nicht mehr zum Kerngeschäft einer restrukturierten Gesellschaft Baywa re gehören könnten.
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