FerX-Ausschreibung: 88 Zuschläge für Durchschnittspreis von 66,378 Euro pro Megawattstunde erteilt

Italien, Eingang, GSE

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von pv magazine Italien

Bei der Ausschreibung im Zuge des transitorischen FerX-Programms mit sogenannten „Non-Price-Criteria“, also Kriterien für Anlagen, deren Kompomenten nicht aus China kommen dürfen, sind insgesamt 1,115 Gigawatt Leistung auf 88 neu zu errichtende Photovoltaik-Anlagen vergeben worden. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagspreis lag bei 66,378 Euro pro Megawattstunde, was einem durchschnittlichen Zuschlagswert von 27,696 Prozent unter dem Referenzpreis entspricht. Der höchste erzielte Zuschlagswert betrug 73,00 Euro pro Megawattstunde, wie die kürzlich vom italienischen Energieversorger Gestore dei servizi energetici (GSE) veröffentlichten Daten zeigen.

Der durchschnittliche Zuschlagspreis liegt damit rund zehn Euro pro Megawattstunde über dem Ergebnis der ersten transitorischen FerX-Ausschreibung, bei der es keine Kriterien des Net-Zero Industry Act (NZIA) zur Herkunft der Komponenten gab. In jener Ausschreibung hatte der durchschnittliche Zuschlagspreis 56,825 Euro pro Megawattstunde betragen. Bereits Ende September hatte Mattia D’Amato, Geschäftsführer von ENIT, in einem Beitrag für pv magazine Italien für die Ausschreibung mit NZIA-Kriterien Preise im Bereich zwischen 65 und 70 Euro pro Megawattstunde prognostiziert.

Zum Zeitpunkt des Ablaufs der Einreichungsfrist für die zweite FerX-Ausschreibung lagen GSE zufolge insgesamt 157 Projektanmeldungen mit einer Leistung von mehr als 1,85 Gigawatt vor. Damit sind Projekte mit einer Gesamtleistung von rund 750 Megawatt in dieser Runde nicht zum Zuge gekommen, da das verfügbare Kontingent ausgeschöpft war.

Ein Blick auf die Auswertung zeigt, dass lediglich zwei bezuschlagte Photovoltaik-Anlagen eine Nennleistung von mehr als 100 Megawatt aufweisen. Das größte Projekt stammt von Alta Capital 3 Srl, einer Tochtergesellschaft des in London ansässigen Fonds Alta Capital. Die Photovoltaik-Anlage hat eine Gesamtleistung von 180 Megawatt, von denen 144 Megawatt mit einem Zuschlag unter dem Referenzpreis von 27,018 Prozent erfolgreich angeboten wurden. Die Anlage soll in der Gemeinde Butera in der Provinz Caltanissetta auf Sizilien realisiert werden. Das zweitgrößte Projekt stammt von Solaer Clean Energy Italy 18 Srl, einer Tochtergesellschaft der spanischen Zelestra. Es weist eine Nennleistung von 107,9 Megawatt auf, wobei für 62 Megawatt ein Zuschlag unter dem Referenzpreis von 31,581 Prozent geboten wurde. Dieses Projekt soll in der Gemeinde Monreale in der Provinz Palermo, ebenfalls auf Sizilien, entstehen.

Die Ergebnisse der Ausschreibung bestätigen insgesamt eine weitere Konzentration des Photovoltaik-Marktes auf Sizilien. Beim 10. Forum „Italia Solare“ wurde zuvor ein verbleibendes Ausbauziel von 2,6 Gigawatt genannt. Nach den nun vergebenen Zuschlägen dürfte dieser Wert nach unten korrigiert werden müssen.

Weitere Details aus der Auswertung zeigen, dass das Projekt mit dem höchsten Zuschlagspreis von 73 Euro pro Megawattstunde eine Photovoltaik-Anlage mit 18,8 Megawatt im Gemeindegebiet von Melfi in der Provinz Potenza ist. Das Gebot stammt von Montecarbone PV Srl, einer Tochtergesellschaft von Sonnedix, und erreichte diesen Preis mit einem Zuschlag unter dem Referenzpreis von 20,483 Prozent für 9,4 Megawatt. Insgesamt verfügen 71 der bezuschlagten Photovoltaik-Anlagen mit zusammen 358 Megawatt über eine Nennleistung von weniger als zehn Megawatt. 13 Projekte liegen in der Leistungsklasse zwischen zehn und fünfzig Megawatt und erreichen gemeinsam 414 Megawatt. Vier Projekte überschreiten eine Leistung von fünfzig Megawatt und verfügen zusammen über 343 Megawatt.

Für alle Projekte, die in der Ausschreibung einen Zuschlag erhalten haben, gilt eine Frist von 36 Monaten ab dem 10. Dezember, um die Photovoltaik-Anlagen in Betrieb zu nehmen. Zusätzlich müssen die erfolgreichen Bieter innerhalb von 90 Kalendertagen nach Veröffentlichung der Ergebnisse die endgültige Sicherheitsleistung hinterlegen. Andernfalls verfällt der Anspruch auf den Zuschlag und die bereits gestellte Kaution wird einbehalten.

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