EnBW nimmt ersten Abschnitt der Photovoltaik-, Windkraft- und Speicherkombination in Gundelsheim in Betrieb

EnBW-Solarpark Gundelsheim, 58 Megawatt, Eröffnung 9-2025, Baden-Württemberg, Deutschland, Luftaufnahme

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Als „Mikrokosmos des zukünftigen Energiesystems“ bezeichnet der Energiekonzern EnBW sein Projekt in Gundelsheim (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg). Das Unternehmen will dort eine Kombination aus einer Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 58 Megawatt, einem Batteriespeicher mit 1,22 Megawatt Leistung und 2,25 Megawattstunden Kapazität sowie zwei Windkraftanlagen mit insgesamt 11,2 Megawatt errichten.

Die erste Komponente ist am Montag von Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker und dem EnBW-Vorstandsvorsitzenden Georg Stamatelopoulos eröffnet worden: Der 55 Hektar große Solarpark ist EnBW zufolge der zweitgrößte in Baden-Württemberg. Beim Spatenstich für das Projekt im Juli letzten Jahres war noch von 60,5 Megawatt die Rede.

Bereits im Bau ist den Angaben zufolge der Batteriespeicher, eine Hybrid-Anlage mit Lithium-Ionen- und Natrium-Ionen-Technologie. Die Lithium-Ionen-Batterien sind Second-Use-exemplare, sie stammen aus zwölf Elektroautos (Audi E-Tron) und steuern rund 1,25 Megawattstunden Kapazität bei. Der zweite Teil des Speichers arbeitet mit Natrium-Ionen-Batterien und ist EnBW zufolge mit rund einer Megawattstunde Kapazität der zurzeit größte mit dieser Technologie in Europa. In der Kombination, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens, „verbindet der neuartige Speicher die Stärken der beiden Technologien: Die Lithium-Ionen-Akkus aus den Fahrzeugen eignen sich für eine schnelle Be- und Entladung, während sich die Natrium-Ionen-Batterien durch ihre stabile und langanhaltende Leistungsabgabe sowie durch die umfassend verfügbaren Rohstoffe auszeichnen“.

Die Anlage ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützten Forschungsprojekts „ResHy“. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE entwickelt und implementiert das Energiemanagementsystem für die optimale Kopplung der Technologien. Im Betrieb soll ihr Zusammenspiel unter realen Bedingungen erforscht werden.

Für die beiden geplanten Windkraftanlagen vom Typ Enercon E160 wurde Ende letzten Jahres der Genehmigungsantrag eingereicht, der Baubeginn ist für Anfang 2027 geplant.

Die Standortgemeinde erhält nach Angaben von EnBW neben Einnahmen aus der Gewerbesteuer auch Pachteinnahmen, da sie Eigentümerin der Grundstücke ist. Man habe zudem unter Einbeziehung von Umweltverbänden auch Maßnahmen zum Natur-und Artenschutz umgesetzt, darunter einen breiten Wildkorridor, das Anlegen von mehrjährigen Blüh- und Brachestreifen mit regionalem Saatgut sowie den Erhalt von Altgrasbeständen. Ein auf dem Gelände liegender Löschteich wurde „ökologisch aufgewertet“, um Lebensraum für Pflanzen und Amphibien zu bieten.

Für EnBW-Chef Stamatelopoulos veranschaulicht das Projekt, bei dem sich die drei Komponenten einen Anschluss teilen und somit nicht zuletzt auch Netzausbaukosten gespart werden, „wie ein Standort von mehreren erneuerbaren Technologien profitieren kann“. Die Batteriespeicher sieht er grundsätzlich als kurzfristige Hilfe, um „die wetterabhängige Erzeugungsleistung von Erneuerbaren mit dem tatsächlichen Bedarf zusammenzubringen. Gemeinsam mit wasserstofffähigen Gaskraftwerken, die vor allem für längere Einsatzzeiten wie Dunkelflauten notwendig sind, stellen sie die Flexibilität im System zur Verfügung, die wir brauchen.“

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