Der am Montag vorgelegte, im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellte Monitoringbericht zur Energiewende hat zwar knapp 260 Seiten, deren gründliche Auswertung auch für Fachleute ein wenig Zeit braucht. Trotzdem gab es erwartungsgemäß sehr bald nach Erscheinen des Reports zahlreiche Stellungnahmen.
Die Reaktionen fielen erwartungsgemäß nicht einheitlich aus. Auch innerhalb der Erneuerbare-Energien-Branche gibt es unterschiedliche Deutungen. Der vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI) und dem Beratungsunternehmen BET Consulting erstellte Bericht und mindestens ebenso sehr die von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen werden recht unterschiedlich interpretiert.
Reiche habe „die Empfehlungen des Gutachtens offenbar nicht sorgfältig gelesen“, konstatiert die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Das Monitoring „wäre die Chance, einen wissenschaftlich fundierten Rahmen für die Energiewende zu schaffen“. Was die Ministerin hingegen als „Planungsrealismus“ bezeichne, sei „faktisch eine Ausbau-Bremse für die Erneuerbaren, der ‚technologieoffene Kapazitätsmarkt‘ ist ein Einfallstor für neue fossile Abhängigkeiten.“
Auch Greenpeace übt deutliche Kritik: Die Bundesregierung wünsche sich Kosteneffizienz, ignoriere dabei jedoch langfristige Kosten und Klimaschäden und wolle mit einem „Bilanztrick“ Geld sparen: „Der Energiebedarf wird kleingerechnet, um das Ziel, 80 Prozent erneuerbaren Stromverbrauch bis 2030, weiterhin zu halten. Um die deutschen und europäischen Klimaziele zu erreichen, müssen aber Wärmepumpen, Elektromobilität und Elektrifizierung der Industrie massiv ausgebaut werden“, erklärt Mira Jäger, Greenpeace-Expertin für Klima und Energie, in einer Mitteilung.
Tina Löffelsend, Abteilungsleiterin Klimaschutz beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), ist ebenfalls unzufrieden: Reiche leite mit dem Monitoring „eine neue Phase der Verunsicherung für die Energiewende ein“, statt die Elektrifizierung und den dafür nötigen Erneuerbaren-Ausbau voranzubringen, setze sie „auf klimafeindliche Gaskraftwerke und teure, riskante Technologien wie CCS“. Das „Wasserstoff-ready“ für die geplanten Kraftwerke „ist bei Reiche ein Etikett ohne Inhalt“, und das erklärte Festhalten am Ziel von 80 Prozent Erneuerbaren im Stromsektor bis 2030 werde „zur Kosmetik“, so der BUND.
Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG, ist nicht gar so rigoros, erkennt aber eine „Unwucht“ in den Schlussfolgerungen der Ministerin. Er könne sie „nur zum Teil mitgehen“, er halte „insbesondere die sich abzeichnende Absenkung der Zubauziele für erneuerbare Energien“ für falsch. Es sei zwar richtig, dass der Stromverbrauch zuletzt nicht so gewachsen sei wie prognostiziert. „Wenn wir aber erstens das von allen gewünschte Wirtschaftswachstum endlich in Gang bekommen, zweitens beim Klimaschutz im Gebäude- und Verkehrssektor vorankommen und drittens auch bei der Digitalisierung vorne mitspielen wollen, wird sich dies sehr schnell ändern.“ Von einem niedrigeren Bedarf auszugehen, bedeute hingegen „das stillschweigende Eingeständnis, sektorenübergreifend – also inklusive Gebäude, Verkehr und Industrie – die Klimaschutzziele zu verfehlen.“ Hummel kritisiert ausdrücklich auch die Ankündigung, Fördermaßnahmen zu prüfen und tendenziell zurückzufahren. Hiermit dürfte „vor allem die Aufdach-Photovoltaik gemeint sein“, während andererseits CCS- und CCU- Technologien zur CO2-Abscheidung und -Nutzung propagiert würden, „die sich in Deutschland nicht ohne massive staatliche Unterstützung werden etablieren lassen. Hier droht zweierlei Maß angelegt zu werden.“
Lob für die Arbeit der Gutachter und Kritik für die Schlussfolgerungen der Ministerin kommt vom Energietechnikanbieter Enpal. Die Autoren hätten „richtig erkannt, wo die zentralen Schwachstellen der Energiewende in Deutschland liegen“ und eindeutige Empfehlungen zur Behebung gegeben. Das Wirtschaftsministerium schlage jedoch „Maßnahmen vor, die teilweise in die entgegengesetzte Richtung gehen“ und ignoriere damit nicht nur die Empfehlungen, sondern sorge auch für neue Unsicherheit im Markt.
Bastian Gierull, CEO des Energieversorgers Octopus Energy Germany, findet hingegen lobende Worte: „Katherina Reiche hat geliefert“, lautet sein Befund. Der Monitoringbericht lege deutlich dar, dass Deutschlands Strombedarf steigen werde. „Noch fehlt der Mut, beim Erneuerbaren-Ausbau ambitioniert voranzugehen“, lautet Gierulls Kommentar dazu, dass sich das Wirtschaftsministerium bei seiner Auswertung am unteren Ende der Prognosen orientiert. Der Bericht zeige jedenfalls klar den „massiven Nachbesserungsbedarf für die Energiewende. Die Systemkosten sind zu teuer, Strompreise für Haushalte und Unternehmen zu hoch. Smart Meter sind nicht verfügbar, digitale Marktprozesse funktionieren nicht.“ Es bleibe indes nicht nachvollziehbar, „warum die Bundesregierung teure Gaskraftwerke mit Milliardensummen fördern will und an der ineffizienten CCS-Technologie festhält“, so Gierull.
Auf die von Reiche erneut erklärte Absicht, die Einspeisevergütung für Solarstrom abzuschaffen und für neue Photovoltaik-Anlagen eine Pflicht zur Direktvermarktung einzuführen, konzentriert sich Oliver Koch, CEO des Batteriespeicheranbieters Sonnen. Dies sei „ein radikaler Schritt“, der aber durchaus Sinn mache, „damit Speicher richtig eingesetzt werden“. Sonnen vermarkte den Solarstrom kleiner Anlagen bereits seit zehn Jahren direkt und begleite seine Kunden „durch den nötigen Bürokratie-Dschungel“. In Anspielung auf die frühere Position Reiches als Vorsitzende der Geschäftsführung bei Westenergie fordert Sonnen, dass sie „ihre ehemaligen Arbeitgeber in die Pflicht nimmt, damit die endlich digital und zuverlässig werden.“
Der Energiekonzern EnBW sieht im Monitoringbericht eine Bestätigung seiner Einschätzung, dass der Stromverbrauch „in allen Szenarien deutlich steigen“ werde. Das Unternehmen bekräftigt gleichzeitig seine Absicht, in Sachen Flexibilisierung tätig zu werden; man setze „auf H2-ready Gaskraftwerke und auf Speicher“ und stehe „in den Startlöchern“. Wenn das Kraftwerksicherheitsgesetz auf den Weg gebracht sei, „werden wir den Bau weiterer H2-ready Gaskraftwerke schnellstmöglich prüfen.”
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) zielt in seiner Reaktion ebenfalls auf den Begriff H2-ready ab und darauf, dass dieser „kein bloßes Etikett“ bleiben dürfe: „Ohne klare technische Standards und praktikable Umrüstpfade bleibt dieser Anspruch wirkungslos“, so der VDI in einer Mitteilung, die auch explizit auf die Bedeutung von Speichern als „Gamechanger“ bei der künftigen Energieversorgung hinweist.
Der Energiekonzern Vattenfall sieht im Monitoringbericht eine „solide Diskussionsgrundlage“ und begrüßt „das Bekenntnis des Ministeriums zum 80-Prozent-Erneuerbaren-Stromziel und zur Klimaneutralität 2045“. Der Erfolg häng „maßgeblich von einem kontinuierlichen Ausbau der Erneuerbaren und mehr Flexibilität im Energiesystem ab“.
Die auch von anderen Akteuren festgestellte Divergenz zwischen dem Monitoringbericht und den Schlussfolgerungen der Ministerin beschreibt besonders ausführlich der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE). Er spricht von einem „Deutungsdualismus“: Während die Gutachter Ausbau, Digitalisierung und Innovation fordern, leite das Ministerium hieraus „Digitalisierungsmonopolisierung und Kapazitätsubventionen“ ab. Im Monitoring selbst sehe man „positive Signale“, die Ableitungen des Wirtschaftsministeriums seien hingegen „mindestens problematisch“. Der Bericht bestätige etliche Vorschläge, die der Verband seit Jahren vertrete, etwa beschleunigte Nutzung von Smart Metern, effiziente Netznutzung oder neue Geschäftsmodelle: „Die Stärkung von PPAs sowie der Ausbau der Direktvermarktung sind zentrale Schritte hin zu einem innovationsfreundlichen, wettbewerblichen Energiemarkt“, so der BNE. Dagegen fehle den von Reiche auf Grundlage des Monitoringberichts vorgelegten Schlussfolgerungen „bei der Elektrifizierung jegliche Ambition. Die Stromverbrauchsprognosen werden schlicht um rund 100 Terawattstunden gesenkt“. Vorschläge der Gutachter „zu der ‚in allen Szenarien robust steigenden Stromnachfrage‘, zur dringend nötigen Elektrifizierung und zu deren effizienter Bewältigung, werden so ausgebremst statt beschleunigt“, kritisiert der BNE.
Agora Energiewende moniert ebenfalls das Fehlen von Antworten zu zentralen Fragen des energiepolitischen Kurses der Bundesregierung. Julia Bläsius, Direktorin Agora Energiewende Deutschland, vermisst „weiterhin die dringend benötigte Planungssicherheit“. Sie misst, wie die meisten anderen Beobachter, der Frage des künftigen Strombedarfs große Bedeutung bei und mahnt, den Erneuerbaren-Ausbau auf Basis einer niedrigeren Prognose zu bremsen, sei „kurzsichtig, kostspielig und sendet das falsche Signal an die heimische Wirtschaft. Unabhängig von der Nachfrageentwicklung verteuert ein gedrosselter Zubau von Wind- und Solarenergie den Strompreis 2030 um 2 Cent pro Kilowattstunde – für Haushalte und Unternehmen summieren sich die zusätzlichen Kosten 2030 so auf mindestens 12 Milliarden Euro“.
— Für alle, die sich noch gründlicher informieren möchten: Die hier sowie in unserer Meldung zum Monitoringbericht vom Montag zitierten Pressemitteilungen zum Monitoringbericht sind – soweit möglich – im vollen Wortlaut in unserem Bereich „Unternehmensmeldungen“ https://www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/ veröffentlicht. —
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Den NGOs wollen eh immer mehr.
Wäre der Bericht von Harbeck gekommen, wäre alles halb so schlimm.
Man kann gerne Vorschläge unterbreiten, aber es ist auch Hass und Hetze dabei, nicht von rechts nein von der links grünen Ecke.
Und die PV Youtuber haben mit diesen Kommentaren unter Ihren Videos keine Probleme.
Viele sagen auch die Großspeicher fehlen, man konnte aber bei der Auswertung der NRW Wahls sehen, bei den Grünwähler kommt die Wirtschaft an letztem und vorletztem Stellen.
Wenn man auch so eine Politik macht und Massenarbeitslosigkeit als Transformation und die Wandlung zur Dienstleistungsgesellschaft einordnet.
Dann darf man sich nicht wundern, wenn die Leute andere Parteien wählen.
Wie gesagt, nicht so viel YT Kommetare lesen. Lieber etwas über den Tellerrand schauen, z.B. https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/stromnetze-speicher/finnlands-beispiel-fuer-bezahlbaren-und-sauberen-strom , und dann nochmal überlegen.
Leider wieder einmal ein Zeichen von nixwissen und Faktenleugnen, gepaart mit motziger Stimmungsmache gegen EE. Traurig, dass das PV-Magazin immer wieder mit nonsens.mt geflutet wird, sobald die fatalen Gaspläne kritisiert werden. Solche als „Meinung“ propagierten AfD-Narrative gehören nicht in ein Fachmagazin.
Nonsens bleibt nonsens auch wenn nonsens.mt es hundertmal wiederholt, statt sich mittels fundierter Beiträge im PV Magazn zu informieren. EE sind die treibende Kraft für Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit – kleines Fakten-Beispiel:
6.5.2025: China hat 2024 allein 329 Gigawatt neue PV-Anlagen installiert (damit das nonsens.mt versteht: d.h. die Leistung von mehr als 200 AKWs), aber nur 1 AKW (mit mehr als 10 Jahre Plan/Bauzeit).
22.8.25: China hat im ersten Halbjahr 2025 neue Stromspeicher mit mehr als 23 Gigawatt Leistung, bzw. mehr als 56 Gigawattstunden installiert, Anstieg von mehr als 500 %.
China macht dies nicht wegen Klimaschutz, sondern aus rein wirtschaftlichen Interessen. Reiche und Merz machen das Gegenteil – fossile Mißstandbewahrung und Förderung alter klimaschädlicher KW statt Einsatz modernster verfügbarer Technik. Dabei ignorieren sie elementare Grundsätze – nämlich Klimagerechtigkeit für zukünftige Generationen in Verbindung mit sozialer Gerechtigkeit für die aktuelle Bevölkerung. Solange nonsens.mt immer wieder simple Meinungen statt Argumenten und Fakten im PV Magazin propagiert – wiederhole ich es wieder zur Richtigstellung:
Der Hauptsinn des EEG war die Einbeziehung der Bürger in die Energiewende, da die großen Stromkonzerne keine Investitionen in EE wollen, sondern lieber weiter mit alten Fossilen und Atomkraftwerken Profite erzielen möchten. Die dezentrale Energieerzeugung in Bürgerhand war und ist ihnen daher ein Dorn im Auge, dass sie mittels FDP und C*U erfolgreich bekämpfen.
Dieses Verhalten der Regierenden und die Pläne von Frau Reiche sind deshalb paradox, denn das EEG hat auch für einen Boom bei der Wirtschaft gesorgt, mit guten Arbeitsplätzen, Steuern und Einzahlungen in die Sozialsysteme – also genau das Gegenteil von De-Industrialisierung.
Vielmehr gibt es besonders für PV-Mieterstrom einen riesigen Nachholbedarf und bisher eine überbordende Regulierung (s. PV Magazine 19.8.25 -NRW startet Initiative für mehr Photovoltaik auf Mehrfamilienhäusern). Damit könnten dann auch Normalos von den niedrigen Energiekosten partizipieren, das wäre sozial gerecht und es bliebe auch mehr im Geldbeutel zur Förderung des Inlandumsatzes (statt Aktien-Dividenden). Im Gegensatz zu teuren Gasimporten ist die Wertschöpfung im eigenen Land durch die Nutzung von EE aus PV, Wind und Wasser für den Industriestandort ein win-win-Theorem. Diese volkswirtschaftlichen Zusammenhänge sollten eigentlich auch n.mt klar sein. (Angst essen Hirn auf) Elementar ist zudem:
Die Energiewende und der Umstieg auf Erneuerbare Ernergien ist kein Wunschkonzert, sondern die verfassungsgemäße Vorgabe an unsere Regierenden in Bund, Ländern und Kommunen, zum Erhalt der Lebensbedingungen für unsere Kinder und Enkel. Es ist deshalb vollkommen inakzeptabel, dass sich der Kanzler und seine Minister*in sogar über Urteile des Bundesverfassungs- (BVG 24.3.21) und Oberverwaltunggerichts (B-B 16.5.24) sowie des Internationalen Gerichtshofs (IGH 24.7.25) hinwegsetzen und wie sture Böcke im Zirkus weigern, Sofortmaßnahmen im Verkehrs- und Gebäudesektor einzuleiten. Geradezu schizophren aber sind die konkreten Pläne von Frau Reiche, jetzt die Installation von privaten PV zu sabotieren und mit dem Klimatransformations-Sonderschulden sogar Gas massiv zu subventionieren. Umweltschädliches Gas des orangen Fracking-Frankensteins, vom russischen Kriegsverbrecher (alleine 4,5 Milliarden Euro in 2024) und arabischen Menschenrechtsverhöhnern. Das ist, um es mit den Worten von Frau Reiche auszudrücken, „so simpel wie bekloppt“:
– denn PV und Wind sind defacto die günstigsten Energieformen, Gas dagegen neben Kernkraft (insbesonders von neuen AKWs) die mit Abstand teuerste und asozialste.
– die EEG-Umlage ist keine Subvention an private PV-Besitzer, sondern tatsächlich an die Netzbereiber für „nicht durchgeführte eigene Investionen, d.h. entgangene Gewinne“ (die sie ironischerweise selber errechnen dürfen)
– gerade Westenergie/EON (Frau Reiche war dort im Vorstand) hat bereits in den vergangenen Jahren rechtswidrig den Anschluss von PV-Anlagen so stark behindert, dass sich sogar die Bundesnetzagentur zu einem Verfahren genötigt sieht
– dagegen fehlt es an Anreizen sowie verbindliche einfache Regeln für die netzdienliche Nutzung von Speichern, E-Mobilität, flexible Netze und Energy Sharing
– Konkludent müsste deshalb nicht die Vergütung bei privaten Kleinst-PV-Anlagen gekappt werden, sondern bei allen trägen fossilen KWs, die nicht entsprechend der Volatilität des Strommarkts regelbar sind und auch über keine Speicher verfügen.
Doch statt Verbesserungen des Zusammenspiels von Erzeugern, Netzbetreibern, Speichern und Kommunen, will Frau Reiche nur die Besitzstände der großen Konzerne sichern und dafür die Netzausbaukosten den privaten Verbrauchern und PV-Anlagenbetreibern aufbürden.
Die Pläne der ehemaligen Westenergie-Managerin sind m.E. verfassungswidrig. Sie ist daher keine Problemlöserin, sondern wesentlicher Teil des Problems.
( an einem Punkt würde ich einschränken und Fr. Reiche (als Ministerin in Berlin) die Kenntnis der Hintergründe und Gefahren einer uneingeschränkten Verfügbarkeit und grossindustrieller Vergünstigung des Stromangebotes zugestehen, bspw. wenn Thy.Kr. oder Rheinm. Umsatz- und Rendite- (bzw. Dividenden-)zuwächse, in einer ansonsten stagnierenden Wirtschaftskonjunktur, erfahren(?) Diese Überlegungen sind aber ausserhalb der Verantwortung der normalen Staatsbürger(?) in D. oder darüber hinaus(?) und betreffen sicherlich nicht die 800-2000Wp Installationen (als Stromeinspeisemenge)(?)
In den 1970ern wurde immer wieder vor dem militärisch-industriellen Komplex gewarnt. )
@weisnichtsund immerdagegen. mt
ich brauche hier keinen zusätzliche Beobachter der Youtube-Szene.
Ganz aktuell werden Batteriespeicher gnadenlos günstig. Das ist eine Entwicklung, die vor 2 Jahren so noch nicht absehbar war. Es hat doch seinen Grund, dass plötzlich überall Batteriespeicher gebaut werden wollen. China liefert ungemein günstige LFP Zellen. Wohl weil der BEV Absatz stockt. Aber in der Konsequenz können wir davon profitieren. Und ja, dann braucht man ggf. deutlich weniger neue Gaskraftwerke. Höchstens noch für die „Dunkelflauten“. Aber da kann man ggf. sogar mit aktivem Lastmanagement – als letztlich Produktionspausen in der Industrie – arbeiten.
Und deswegen muss der Bericht auch nicht 100% genau sein, was so mancher PV Youtuber kritisiert.
Es soll ja nicht alles komplett abgeschafft werden, warum nicht in 12 Monaten wieder einen Bericht anfertigen.
Ja die Zeit drängt wegen dem Klima, aber das fordern der PV Community passt nicht zu ihrem Verhalten. Weil Urlaub auch mit einem E-Auto erzeugt CO2 und die Schnitzel und Burger werden auch von diesen Leuten gerne gegessen.
Die aktuelle PV-Community möchte ja nicht mal mehr Wasserstoff, jetzt alle Energie in Akkus speichern.
Der Wasserstofferzeugung soll billig sein, weil der Strom nichts kosten wird oder sogar negativ sein wird.
Siehe IFA
Deep Dive Nachhaltigkeit & Green Tech: Expertengespräch“ mit Vera Bauer, Robert Habeck und Dr. Stelzer (ITAS)
Wie soll das gehen wenn die PV Community und PV Youtuber weiter auf ihre hohen Einspeisevergütungen besteht.
Warum geht Wasserstoff und keine E Fuels beide sind Energieintensiv in der Herstellung.
Und auch bei Negativen Strompreisen, jemand muss dies bezahlen.
Und auch bei negativen Strompreisen muss jemand dafür aufkommen.
Und was die Strompreiszonen betrifft: Wenn wir sie einführen, dann auch richtig.
Der Süden muss nicht für den Anschluss der Windkraftanlagen im Norden bezahlen und der Steuerzahler im Süden muss keine EEG-Umlage für die Windanlagen bezahlen.
Was viele nicht verstehen, ist, dass auch unser Wohlstand auf Öl und Gas aufgebaut wurde, genauso wie das Automobil tat.
Es gab einen Wettbewerbsvorteil, wie ihn jetzt die Chinesen in der Lieferkette der Akkuindustrie haben.
ÖL und Gas
Diese günstige Energie ist jetzt weg. Das bedeutet, dass die Herstellung von Glas, Stahl und Chemie in Deutschland zu teuer ist. 100.000 Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen verschwinden. Es gibt weniger Steuereinnahmen, weniger Bus und Bahn, weniger Förderung für Wärmepumpen usw. … weniger Klimaschutz.
Auch Habeck sagt, dass die Akkuproduktion gewollt sein muss und dass es Geld kosten wird, weil wir zu teuer sind.
Meine Meinung
Er sagt selbst, wirtschaftlich mache es keinen Sinn. Genau deswegen kaufen wir günstige Produkte im Ausland ein.
Und es macht auch wirtschaftlich Sinn, günstige Energie im Ausland zu kaufen.
Siehe IFA.
Deep Dive Nachhaltigkeit & Green Tech: Expertengespräch mit Vera Bauer, Robert Habeck und Dr. Stelzer (ITAS).
Zitat: Und es macht auch wirtschaftlich Sinn, günstige Energie im Ausland zu kaufen.
Und dafür geben wir 60 – 80 Mrd € im Jahr aus !!
Und dabei bekommen wir 1.000 W/m² frei Haus geliefert – von der Sonne !!
Dies entspricht ca. 100 l Öl/m²/Jahr, vollständig ausreichend für Alle und Alles und kostenlos.
Wir haben die Ingenieure die die Umsetzung könnten, aber genau das ist politsch nicht gewünscht.
Es ist kein Hexenwerk und keine Raketentechnik: Nur angewandte Elektrotechnik !
Vor 25 Jahren hatten wir fast 100% atomaren / fossilen Strom im Netz, heute gut 2/3 EE.
Und wenn wir es vor 12-15 Jahren nicht zugelassen hätten, das Röttgen, Rössler, Gabriel, Altmaier und Fr. Reiche die Axt an das EEG angelegt hätten, wären wir 2030 bei 100% EE !
Aber das „billige“ Gas aus Rußland war wichtiger !
Die Konsequenzen muß Europa seit 2014/2022 spüren – warum nur verweigern wir die Erkenntnisse aus den Ereignissen.
E. Wolf
Warum kaufen Sie keine deutsche Elektroprodukte, weil es für Sie wirtschaftlicher ist, Made in Asien zu kaufen.
Es kann sehr wohl Sinn machen im Ausland zu kaufen.
Und ich sage gar nicht, es hat keine Vorteile mehr Energie im Inland zu erzeugen.
Nur diese religiösen ideologische Aussagen sind falsch.
@niranbunmi.mt:
Frage: „Warum kaufen Sie keine deutsche Elektroprodukte“ Woher wissen Sie das ?
Frage: „Nur diese religiösen ideologische Aussagen sind falsch.“ Welche Aussagen sind denn „religiösen ideologische“ ?
Was machen wir denn wenn „Grüne Energie“ im Ausland billiger ist?
Es gibt nicht die 100% richtige Antwort.
( dynamischer Strompreis bei Tibber, heute, 17.09., (Tag(e) zuvor), zwischen
24/27(19/26)—-30/32(19/21)—-20/24(16/17)—–33/36(27/32)ct/kWh
(nachts 0-5/23-0Uhr, morgens 6-9Uhr, mittags ca. 11-16Uhr, Abendspitze 18-21Uhr) )
@ehrlich und kompetent,
Tibber ist gut gedacht, nur falsch gemacht.
( Eine weitere Frage wäre dazu, ob andere Anbieter für dynamische Stromtarife (lokal, d-weit, europäisch vernetzt) deutlich von den Strompreisen bei Tibber abweichen?
Eine tagesaktuelle Statistik (über mehrere Jahre?) ist eigentlich Aufwand ‚genug‘ (für NormalstromkundInnen, als verantwortliche Energiewendebeteiligte, zur normalen ‚Stromanbieterauswahl‘)(?) )
@ehrlich und kompetent,
„Eine weitere Frage wäre dazu, ob andere Anbieter für dynamische Stromtarife (lokal, d-weit, europäisch vernetzt) deutlich von den Strompreisen bei Tibber abweichen?“
die Frage ist leicht zu beantworten:
wenn es mehrere Preiszonen gibt (hier in Norwegen 5) -> ja.
Dazu kommt ein gewisser Aufschlag vom jeweilen Anbieter (Kalkulation).
Hier in Norwegen sind auch Netzgebühren und Strom getrennt und werden auf der monatlichen Rechnung auch getrennt dargestellt.
Der norwegische Staat hat dann gesagt, Netzgebühren und Strom auf eine Rechnung, wer wie was, werdet euch einig.
(bis vor flächendeckenden Ausbau von SmartMeter 2019 habe ich 2 separate Rechnungen bekommen)
Das wird seitdem alles zentral erfasst via ELhub.
Alles simpel, transparent und übersichtlich, selbst wenn 70 – 80 % der einheimischen Stromkunden damit nicht klarkommen (lach).
Mein Kommentar ⤵️
„Tibber ist gut gedacht, nur falsch gemacht.“
bezog sich auf das Händling in Verbindung mit zb PV Anlagen.
Wir haben bei den Netzgebühren einen Tag/ Nacht (Wochenende) Tarif.
Wenn Tibber (Ursprung -> Norwegen) via seinen Pulse den billigeren Nachttarif (22-06 Uhr)ansteuert und die Strompreis in der Mittagszeit gegen 0 geht, da beißt sich was.
PV Anlagen (zum Eigenverbrauch) sind bei Pulse komplett außen vor und die PV Anlagen Besitzer müssen ihren selbstproduzierten Strom für‘n Äppel und en Ei verschleudern.
Schön, wenn ich helfen konnte.
( aber, man hat in skandinavischen Ländern einen (traditionell?) anderen Umgang zwischen Volksvertretungen und Normalbevölkerung,
„Alles simpel, transparent und übersichtlich, selbst wenn 70 – 80 % der einheimischen Stromkunden damit nicht klarkommen (lach).“
deshalb kann man sich (ein Mass an) ‚Vertrauen‘ in die politischen Institutionen auch ‚zugestehen‘.
Die Historie D. erlaubt das nicht (und Einzeltaten in Skan. sind auch nicht vergessen).
Die unterschiedlichen Mentalitäten zwischen Norwegen und D. kann ich Ihnen dazu nicht leider nicht erklären, aber die gemeinschaftliche und solidarische Kompetenz spricht (aus Statistiken zumindest, auch durch geologische ‚Vorteile‘ und damit auch verbundenen ‚Nachteilen‘) deutlich für die (sozialverträglichen, generell gesehen) skandinavischen Organisationsmodelle(?)
Die Aufteilung in Strompreiszonen (im ‚Zentrum‘ Europas) scheint kontrathematisch zum §1 EnWG(?) und für (durchschnittliche) NormalstromkundInnen eine Tendenz zu negativen Folgen/’Konsequenzen’/Sanktionen zu fördern.
Das Verständnis ist ganz meinerseits.
( ach ja, die Sachsen 🙂 und die ‚preussische Ordentlichkeit/Disziplin‘ nach Minutenzeiger? )
MfG )
( „Wenn Tibber (Ursprung -> Norwegen) via seinen Pulse den billigeren Nachttarif (22-06 Uhr)ansteuert und die Strompreis in der Mittagszeit gegen 0 geht, da beißt sich was.“
saisonal und regional gleicht sich das über ein Jahr aus? deshalb reduziert man den Stromexport auf ein (für die norwegische Bevölkerung) verträgliches Mass? ( Das ‚grösste Land in Europa‘ und die ’stärkste Wirtschaftsnation in Europa‘ möchte aber vlt. ein anderes Verhalten aus Skan.(?) ) )
@ehrlich und kompetent,
„…ach ja, die Sachsen 🙂 und die ‚preussische Ordentlichkeit/Disziplin‘ nach Minutenzeiger?“
das Fragezeichen am Schluß zeigt mir, daß Du eventuell Probleme mit der Geographie haben könntest.
Sachsen beginnt nicht in Ingolstadt am WW Äquator 😜
und Norwegen kennst Du auch nur vom Namen her.
Viele Grüße vom seit über 18 Jahren in Norwegen lebenden Sachsen 😎
( das hatten Sie wohl mal erwähnt
Die Mentalitätsunterschiede beziehen sich eher (auch) auf Erfahrungen mit dem Land Sachsen (bzw. Menschen die dort arbeiten) und preussischer Akribität, wo diese über das Ziel hinaus geht und nicht länger nützlich oder sinnvoll bleibt. Wenn die Formlierung zu simpel war, Pardon dafür.
Warum Norwegen mit den Strompreiszonen glücklicher ist, als einem einheitlich, solidarisch finanzierten Netzausbaugebiet ist mir unklar(?) Sinnvoller, aus technischer Sicht, könnten lokale Netzzustandsinformationen zur Einspeisung/Auslastung im Stromverteilnetz sein. Das jedoch wird in D. (bisher) nicht geleistet(?)
Dynamische Stromtarife (mit fairer Darstellung/Einordnung/’Regulierung‘) könn(t)en dabei, auch in D., Normalstromkundinnen und Haushaltstromkunden entlasten(?)
Elitäre Übergriffigkeit, auch zur Datensicherheit, halte ich in D. für ein (nicht unmögliches) Problem(?)
Der ‚Deutungsdualismus‘ entsteht nicht erst mit dem ‚Monitoringbericht‘ sondern hätte schon seit Jahren bearbeitet und gesellschaftlich geklärt werden können/müssen(?), auch aus Oppositionsicht.
dynamischer Strompreis bei Tibber, heute, 19.09., (Tag(e) zuvor), zwischen
27/28(23/29)—-33/36(31/32)—-20(19)—–39/67(32/34)ct/kWh
(nachts 0-5/23-0Uhr, morgens 6-9Uhr, mittags ca. 11-16Uhr, Abendspitze 18-21Uhr) )
@ehrlich und kompetent,
kommt in DE erst mal in die Puschen mit flächendeckenden Ausbau SmartMeter.
Und die Karten werden komplett neu gemischt.
Das verspreche ich nicht, das garantiere ich.
God helg 😎
„Lob für die Arbeit der Gutachter und Kritik für die Schlussfolgerungen der Ministerin kommt vom Energietechnikanbieter Enpal. Die Autoren hätten „richtig erkannt, wo die zentralen Schwachstellen der Energiewende in Deutschland liegen“ und eindeutige Empfehlungen zur Behebung gegeben. Das Wirtschaftsministerium schlage jedoch „Maßnahmen vor, die teilweise in die entgegengesetzte Richtung gehen“ und ignoriere damit nicht nur die Empfehlungen, sondern sorge auch für neue Unsicherheit im Markt.“
Enpal weiß aber schon, von was man redet???
Enpal, Energietechnikanbieter…
… finde ich geil.
Uwe Dyroff schreibt.
Lob für die Arbeit der Gutachter und Kritik für die Schlussfolgerungen der Ministerin kommt vom Energietechnikanbieter Enpal. Die Autoren hätten „richtig erkannt, wo die zentralen Schwachstellen der Energiewende in Deutschland liegen“ und eindeutige Empfehlungen zur Behebung gegeben. Das Wirtschaftsministerium schlage jedoch „Maßnahmen vor, die teilweise in die entgegengesetzte Richtung gehen“
@ Uwe
Ist doch verständlich, Enpal sind ja auch die Konkurrenten, oder genauer gesagt die Vorreiter derer, bei denen die Ministerin seither das Sagen hatte,
„Uwe Dyroff schreibt.
Lob für die Arbeit der Gutachter und Kritik für die Schlussfolgerungen der Ministerin kommt vom Energietechnikanbieter Enpal. Die Autoren hätten „richtig erkannt, wo die zentralen Schwachstellen der Energiewende in Deutschland liegen“ und eindeutige Empfehlungen zur Behebung gegeben. Das Wirtschaftsministerium schlage jedoch „Maßnahmen vor, die teilweise in die entgegengesetzte Richtung gehen““
Falsch. Uwe Dyroff schrieb etwas ganz anders.
Hilsen Uwe Dyroff
Die Kommentierungen der diversen Branchen- und Umweltverbände zeigen m.E. eine eindeutige und gleichförmige Argumentationslinie. Reiche schaffe Regulierungen und verschiebe Fördermittel, um ‚technologieoffen‘ zentralisierte Lösungen wie Gaskraftwerke, Wasserstofferzeugung und CCS zu priorisieren. Dezentrale Energieerzeugung, Wärmepumpen, Batteriespeicher und Elektromobilität drängt sie in den Hintergrund und akzeptiert nicht nur, sondern forciert deren verlangsamte Verbreitung, gleichsam deren Effekte auf den steigenden Strombedarf.
Zur selben Zeit beschließt China, 180 Gigawatt Batteriespeicher zur Steuerung und Stabilisierung erneuerbarer Energiesysteme und der Netze bis 2027 zu bauen, entschieden von der nationalen Energiebehörde (NEA) zur direkten Umsetzung.
Ich glaube, man lässt der Dame keine Chance, keine Toleranz und keine anderen Meinungen zu.
Alles, was nicht von Habeck kommt, ist schlecht.
Dieses Lagerdenken schadet der Demokratie.
Würde die CDU eine Frau so angreifen, gäbe es einen riesigen Aufschrei.
niranbunmi.mt, vielen Dank für den Hinweis, aber bitte auch das Ganze sehen: So wurde auch von anderer Seite mit dem Amtsvorgänger umgangen: Hetze gegen alle Vorschläge, auch wenn man den Entwurfstext noch nicht mal selbst gelesen hat. Grünen-Bahsing / Habeck-Bashing, „alles grün-links-versifft“. Ich fände gut, wir bleiben bei Zahlen und Kauslaitäten, und weniger bei Wut. Das nützt nur Kretinsky und anderen Oligarchen.
@stephan,
ich möchte nur sagen das beide Lager grüne wie braun > Hass und Hetze verbreiten.
Und bei den PV Youtubern, in den Kommentaren, darf auch noch jeder Frau Reiche beleidigen, wie er möchte.
Die Demokaten der Mitte haben es satt, von beiden Lagern Beleidigungen zu hören.
Wobei die Hetze bei braun-blau auch von der Partei und Politikern selbst kommt. Das erscheint mir bei den Grünen nicht so, und erst recht nicht bei Realos, die in den letzten Jahren doch so manche Kröte schlucken mussten.
Ich erlebe Sie als engagiert – und diese Energie gibt es aber ja auch bei den Idealisten, die zu Recht frustriert sind es einfach nicht ertragen, dass es jetzt energietechnisch wieder zurück in die Vergangenheit gehen soll und Deutschland den Anschluß an eine moderne Energieinfrastruktur verpasst. Die Zahlen sprechen ja für sich – und die positiven Beispiele aus dem Ausland zeigen ja, wie es besser gehen könnte.
https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/stromnetze-speicher/finnlands-beispiel-fuer-bezahlbaren-und-sauberen-strom
und
https://www.pv-magazine.de/2025/09/15/china-strebt-180-gigawatt-neue-energiespeicher-bis-2027-an/
DER ZUG SOLL RICHTUNG KLIMAHÖLLE FAHREN
ORGANISATIONEN DER ENERGIEWENDE MACHEN BEGLEITMUSIK
Da hat die Regierung im Vorfeld also schlimme Erwartungen lanciert, damit es anschließend zu einem Erleichterungseffekt kommen konnte. Es kann aber auch sein, dass Reiche angesichts der sich formierenden Bewegung zur Rettung der Energiewende doch kalte Füße bekam und momentan lieber einen Schritt rückwärts machte als den großen Konflikt loszutreten.
Mit der Dankbarkeit, die sie generierte, kann sie jedenfalls zufrieden sein: Wenn die seit Jahrzehnten 150prozentig eingenordete Fossil-Lobbyistin Reiche von der Präsidentin des Dachverbandes der Erneuerbaren Energien für „intensive, stimmige und substanzielle Begutachtung“ und für Nicht-Bestätigung eines überdimensionierten Ausbaus von Gaskraftwerken gelobt wird, dann ist das doch eine Hausnummer – oder?
Was derweil vom Scheinwerfer der Öffentlichkeit nicht erfasst wird, belässt auch die Verbandspräsidentin der Erneuerbaren hinter den Kulissen: Wie die Deutsche Umwelthilfe mitteilt, will das Multi-Millionen-Unternehmen One-Dyas vor Borkum und direkt neben dem UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer nach Gas und Öl bohren. Es soll nur der Anfang der Ausbeutung weiterer Gasfelder unter der Nordsee sein.
Während die DUH gegen diese Vorhaben vor die Gerichte zieht, hat Merz ein weiteres klimapolitisches Desaster durchs Kabinett gebracht: das sog. „Unitarisierungsabkommen“. Es soll die Gasförderung im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden „optimieren“: Befugnisse von Genehmigungsbehörden werden eingeschränkt. Selbst wenn sich nachträglich herausstellt, dass ein Gasprojekt verheerende Folgen für Natur und Klima hat, dürfen erteilte Genehmigungen nicht mehr verändert werden. Lizenzen zur Gasförderung sollen automatisch verlängert werden, auch wenn sich Umwelt- oder Rahmenbedingungen verändert haben. Streitigkeiten können nicht vor öffentlichen Gerichten verhandelt werden, sondern vor einem privaten „Schiedsgericht“ hinter verschlossenen Türen.
So, und was soll dann mit der Gasflut geschehen, die hier für Jahrzehnte organisiert wird? – Ja richtig! Dafür braucht man doch jede Menge Gaskraftwerke – oder?!
Hier werden die großen, die strategischen Weichen gestellt. Sie sollen zur Rückabwicklung von Energiewende und Klimaschutz führen. Man sollte ein paar momentan angenehm in den Ohren klingenden Worten der Lobbyistin Reiche nicht mehr Gewicht beimessen als ihnen zukommt!
Der Zug soll Richtung Klimahölle fahren, die Strecke wird ausgebaut, der Rechtsstaat ausgehebelt – und Organisationen der Erneuerbaren Energien machen Begleitmusik.
Dass die Tochter Hermann Scheers in Reiches Strategie „ein positives Bild von der Energiewende“ sieht, tut nur weh.
Dass der Stromverbrauch nicht so schnell steigen wird, wie noch vor ein paar Jahren gedacht, ist offensichtlich. Aber ist das ein Grund, den benötigten Zubau zu reduzieren? Wenn Verkehr, Gebäude und Industrie sich nicht so schnell dekarbonisieren, muss man doch den strom um so schneller dekarbonisieren um insgesamt seine CO2-Ziele einzuhalten. Die 80% Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung sind doch nur ein Teilziel, das nur so lange Bestand hat, wie die Teilziele in den Sektoren eingehalten werden.
Das einzige, woran man K. Reiche jetzt messen kann, ist, ob sie Strukturen schafft, so dass der Energiemarkt der Zukunft mit volatilen Erzeugern, Speichern und Elektrolyse kosteneffizient funktioniert. Bisher ist davon rein gar nichts erkennbar. Sie wird nach ihrer wahrscheinlich ohnehin kurzen Amtszeit noch bedepperter dastehen als Altmeier und seine Vorgänger. Die einzigen, die dann „schade“ sagen, werden ihre Visagisten sein.
Frau Reiche sollte sich besser einen Spiegel liefern lassen, in dem Sie wohl erkennen sollte, was sie mit Ihren Aussagen gerade anstellt!
Fokussierung auf Abschaffung der Einspeisevergütung von Solar-Dachanlagen
Reduktion des vorraussichtlichen Strombedarfes der BRD um 100 GWh
und jetzt?
Neue Gaskraftwerke seien die einzige Form der Vehinderung eines Blackout der Republik….Bullshit!
Wir brauchen andere Politiker die die Chancen der Entwicklung der Energie für die BRD im Auge behalten.
Eine Tarifierung für Speicherbetrieb, Markt-Öffnung der Grundlastfähigkeit für Biogaskraftwerke, flächende Installation von Smartmeterig, Forderungen an die Netzbetreiber ihr System hinsichtlich der Digitalisierung an relevanten Knotenpunkten zeitnah auf Stand zu bringen.
Alles Fehlanzeige!
Die finanziellen Einsparungen, die Frau Reiche offensichtlich mit dem von Ihr beauftragtem Rechenschaftsbericht beabsichtigt sind angesichts der Herrausforderung eher marginal!
Wir kennen die Aufgabenstellung von Herrn Merz an Frau Reiche nicht, aber sollten gespannt sein!
Es ist wieder festzustellen: Weder in den Stellungnahmen der Umweltverbände, noch in einem der Kommentare ist davon die Rede, daß Klima allein, Energiewende allein nicht die Lösung ist – sondern nur, wenn zugleich auch die Biodiversität gestärkt, der Artenschwund gestoppt wird. Deshalb müssen alle Maßnahmen in dieser Richtung tatsächlich *nachhaltig* sein. Und ob ein Verfahren, ein Produkt A nachhaltiger ist als eine Alternative B, kann man mit Hilfe der Entropie beurteilen: https://www.bernhard-wessling.com/nachhaltigkeit_und_entropie. Dann kann man sehr schnell feststellen: CCS ist alles andere als nachhaltig, sondern wird schwere Kollateralschäden in der Umwelt verursachen.
und es gibt tatsächlich eine bereits funktionierende, nachhaltige Alternative zu CCS: echt organisch betriebene Biolandwirtschaft, siehe https://www.bernhard-wessling.com/cdr_bioagriculture_sustainability.
@.Bernhard Weßling
ja mit dem CCS ist das so eine Sache. Man kann dem Verfahren Glauben oder als langfristig entlarvennde Lüge in Frage stellen. In meinen Augen: Ein Umwelt-Roulett.
Für mich drängt sich eher der Verdacht auf, dass die Zielerreichung für die Erneuerbaren eh in der Auseinandersetzung mit der Blauen Partei keinerlei Rolle spielen dürfte.
Nur momentane Ergebnisse zählen.
Umfragewerte werden erhoben und leider recht unterschiedlich interpretiert.
Das treibt auch einen amtierenden Bundeskanzler um!
Leider ist der Bundeskanzler bislang über dessen zahlreichen Statements und Ankündigungen nicht hinausgekommen.
Frau Reiche ist hier nur einer ausführenden Rolle zugedacht.