Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hatte verkündet, dass neben dem von ihr beauftragten „Realitätscheck“ auch der Versorgungssicherheitsbericht der Bundesnetzagentur für die weitere Ausgestaltung der Energiewende entscheidend sein wird. Während ihr „Realitätscheck“ noch nicht veröffentlicht ist, legte die Bundesnetzagentur am Mittwoch den Bericht zur Versorgungssicherheit vor, den die Bundesregierung auch direkt im Kabinett beschloss, so das Ministerium. Für Reiche liefert er das gewünschte Futter, um den von ihr geplanten Ausbau von Gaskraftwerken voranzutreiben.
„Wir haben jetzt schon angespannte Netzsituationen an besonderen Tagen und bei besonderen Wetterlagen“, erklärte Reiche zum Bericht. „Das Netz darf nicht auf Kante genäht werden. Der Bericht der Bundesnetzagentur zeigt, dass wir Handlungsbedarf haben und neue steuerbare Kapazitäten, insbesondere neue Gaskraftwerke, zubauen müssen. Bis 2035 sieht der Bericht einen Bedarf im Umfang von 22 bis zu 36 Gigawatt.“
Bedarf an zusätzlichen steuerbaren Kapazitäten
Konkret hat die Bundesnetzagentur den Bedarf an zusätzlichen steuerbaren Kapazitäten berechnet, und zwar für zwei Szenarien. Einmal werden die von der Bundesregierung definierten Ausbauziele für Photovoltaik und Windkraft bis 2030 erreicht; ebenso die angepeilte Erhöhung der Flexibilitäten und der Netzausbau. Dann kommt die Bundesnetzagentur auf einen Bedarf von bis zu 22 Gigawatt an neuen Gaskraftwerken, die bis 2035 errichtet werden müssen, so zumindest die Lesart des Bundeswirtschaftsministeriums.
Im zweiten Szenario wird dagegen eine Verzögerung bei der Energiewende angenommen. Dies betrifft sowohl den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft als auch eine eingeschränkte Flexibilität neuer Stromverbraucher. „Solche Verzögerungen würden den Bedarf an steuerbaren Kapazitäten insgesamt erhöhen, auf bis zu 36 Gigawatt Gaskraftwerke bis 2035“, so das Ministerium.
In der Veröffentlichung der Bundesnetzagentur ist derweil nicht so eindeutig, dass die benötigten steuerbaren Kraftwerke alle zwangsläufig Gaskraftwerke sein müssen. „Die Stromversorgung in Deutschland ist gewährleistet, wenn bis 2035 zusätzliche steuerbare Kapazitäten von bis zu 22,4 GW (Zielszenario) bzw. bis zu 35,5 GW (Szenario „Verzögerte Energiewende“) errichtet werden. Dies sind Bruttowerte, die den Zubau ohne Stilllegungen beziffern“, heißt es wörtlich von der Bundesnetzagentur. Der ermittelte Zubau entspreche damit in der Tendenz den Ergebnissen des Monitoringberichts aus dem Jahr 2022, als ein Bedarf zwischen 17 und 21 Gigawatt für das Jahr 2030 ermittelt worden sei.
Allerdings schreibt die Behörde weiter: „Auch könnten Verzögerungen beim Zubau von Erzeugungsanlagen, insbesondere auch der erneuerbaren Erzeugung dazu führen, dass der Strommarkt die Nachfrage nicht vollständig decken kann. Für solche Situationen müssten zusätzliche Reserven außerhalb des Strommarktes für die Versorgungssicherheit eingesetzt werden. Da die Investitionen in steuerbare Kapazitäten bis heute nicht ausreichen, ist es wichtig, den Ausbau zu unterstützen. Die Bundesnetzagentur befürwortet den von der Bundesregierung geplanten gesetzlichen Rahmen für zusätzliche Kraftwerke, die bis 2030 errichtet werden sollen.“
Für Katherina Reiche sicher eine willkommene Vorlage. Sie erklärt weiter: „Der Handlungsbedarf besteht jetzt. Wir müssen deshalb die Kraftwerksstrategie mit Hochdruck vorantreiben und so schnell wie möglich steuerbare Leistung zubauen.“ Dass die Einhaltung der Zubauziele bei Photovoltaik und Windkraft dem gegenüber nicht ganz so dringend ist, lässt sich aus ihrer Äußerung entnehmen: „Gleichzeitig müssen wir beim systemdienlichen Ausbau der erneuerbaren Energien, der Flexibilisierung, dem Speicherausbau sowie dem Netzausbau vorankommen.“ „Systemdienlich“ lässt sich zumindest so interpretieren, dass der Ausbau nicht um jeden Preis erfolgen sollte.
Erschließung von Flexibilitätspotenzialen
Relativ knapp geht die Ministerin dagegen auf einen zweiten wichtigen Aspekt des Versorgungssicherheitsberichts der Bundesnetzagentur ein. „Daneben wird entscheidend sein, dass der Stromverbrauch flexibler auf Strompreise reagiert.“ Die Behörde selbst hingegen sieht in der Erschließung von Flexibilitätspotenzialen bei neuen Verbrauchern ein wichtiges Element. So könnten beispielsweise Wärmepumpen, Speicher, Elektroautos oder Elektrolyseure und Power-to-Gas-Anlagen sowie die industrielle Lastflexibilität einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten. „Es müssen die notwendigen infrastrukturellen und marktlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um das Flexibilisierungspotential dieser Verbraucher zu heben. Die Installation geeigneter Messsysteme ist erforderlich, um diese Flexibilitäten von Haushaltswärmepumpen und Elektrofahrzeugen zu erschließen“, so der Bericht der Bundesnetzagentur.
Die Behörde erwähnt auch explizit die Bedeutung von Speichern. „Speicher werden eine immer wichtigere Funktion einnehmen. Schon heute können sich besonders Batteriespeicher im Strommarkt refinanzieren, wie die aktuelle Ausbaudynamik beweist. In bestimmten Marktsituationen können Speicher den Bedarf an zusätzlichen Kraftwerkskapazitäten reduzieren“, so die Bundesnetzagentur. Ein Punkt, den man im Ministerium wohl geflissentlich überlesen hat.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, fasst die Ergebnisse des Berichts mit folgenden Worten zusammen. „Die Stromversorgung ist auch in Zukunft sicher, wenn zusätzliche steuerbare Kapazitäten errichtet werden. Unser Monitoring unterstreicht die Bedeutung der von der Bundesregierung geplanten Kraftwerksstrategie. Die weiteren notwendigen Kapazitäten sollten über einen Kapazitätsmechanismus bereitgestellt werden. Außerdem ist es wichtig, dass immer mehr Stromverbraucher flexibel auf Strompreise reagieren.“
Damit wird dann ein Kapazitätsmechanismus befürwortet, der eine Refinanzierung der Gaskraftwerke abseits des tatsächlichen Bedarfs sicherstellen würde. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) dringt in seinem Statement zum Bericht auf schnelle Ausschreibungen für neue Gaskraftwerke, die aus seiner Sicht zumindest teilweise wasserstofffähig sein sollten. „Hier muss die Politik endlich handeln: Die entsprechenden Ausschreibungen für wasserstofffähige Gaskraftwerke und Gaskraftwerke müssen spätestens bis Anfang 2026 erfolgen, damit die Anlagen rechtzeitig zur Verfügung stehen“, erklärte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Dafür seien „nur wenige, aber wichtige Anpassungen“ beim Kraftwerkssicherheitsgesetzentwurf erforderlich. Andreae bezeichnete Gaskraftwerke, die in Zukunft auch klimaneutral betrieben werden könnten, als Grundlage für den Kohleausstieg. „Gleichzeitig müssen wir die Entwicklung und Einbindung von Flexibilitäten systemisch und verstärkt angehen“, so die BDEW-Hauptgeschäftsführerin.
Der Verband wirbt eher für einen „technologieoffenen Kapazitätsmarkt“. Damit würde der Bau weiterer Kapazitäten, inklusive Flexibilitäten und Speichern, angereizt. Zudem ließen sich bestehende Biogasanlagen, KWK-Anlagen und Wasserkraftwerken berücksichtigen. Dazu habe der BDEW mit dem Integrierten Kapazitätsmarkt (IKM) einen Vorschlag erarbeitet. „Um das beste Tempo zu erreichen, sollte nun mit dem schnellen Zubau von Kraftwerken und der von Brüssel zu genehmigende Menge begonnen und die verbleibende Lücke an Gigawatt über den Kapazitätsmarkt abgebildet werden“, sagte Andreae.
bne bemängelt unzureichende Berücksichtigung von Speichern
Dass man den Bericht auch anders lesen kann, zeigt das Statement vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne). Nach seiner Interpretation sieht die Bundesnetzagentur für das Szenario „Energiewende“ wenig Probleme. „Damit ist klar, was das vorrangige Ziel der nächsten Jahre sein muss: Volle Pulle Energiewende schon allein aus Sicherheitsgründen“ sagt bne-Geschäftsführer Robert Busch. Für das Szenario „Verzögerte Energiewende“ komme die Bundesnetzagentur zum Schluss, dass 2030 während einiger Stunden des Jahres „eine rein marktliche Versorgungssicherheit nicht gewährleistet“ und der Strombedarf nicht vollständig gedeckt sei. „Für diese wenigen Stunden benötigen wir Speicher und andere Flexibilitäten, welche die Residuallastspitzen reduzieren“, so Busch weiter. „Bei der Bewertung des Berichts muss gleichzeitig berücksichtigt werden, dass er in Teilen schon wieder historisch ist, weil nach eigenem Bekunden der massive Aufwuchs der Speicher nicht ausreichend in die Modelle eingeflossen ist“. Der Bericht lasse daher nur beschränkte Aussagen hinsichtlich Versorgungssicherheitsrisiken zu, so der bne.
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Dieses Monitoring kann man nur als totalen Schrott bezeichnen da es die auch schon 2024 bekannten Entwicklungen bei den Speichern negiert. Mit einem so derben Fehler sind alle anderen Schlussfolgerungen falsch.
Krass!
Was ist daran so schwer diese erfreulichen Entwicklungen als Behörde zu erfassen???
Ein leerer Speicher ersetzt keine Kraftwerke und ein voller nimmt keine überschüssigen Strom auf.
*Die* Speicher sind also je nach Kapazität in einer Extremsituation nach Stunden bzw 1-2 Tage am Ende ihrer Möglichkeiten.
Speicher Reduzieren die Laufzeiten der Reservekraftwerke – aber nicht die benötige Leistung. Ein Reservekraftwerk muss also nach 1-2 Tage am Netz sein und dann liefern. Und auch WP und E-Autos fliegen nach spätestens 2 Tagen Defizit komplett aus der Versorgung – nette Vorstellung.
Auch der Aufbau von Überkapazitäten bei den EEs bringt nur bedingt etwas. 120% installierte Leistung bei 5% Momentanerzeugung sind eben auch nur 6% …
„Speicher Reduzieren die Laufzeiten der Reservekraftwerke – aber nicht die benötige Leistung.“
Doch. Es werden mit Speicher Spitzenlasten morgens und abends aufgefangen, das macht weniger Spitzenleistung der Kraftwerke erforderlich. Der Speicher glättet die Spitzenlasten auf 24 Stunden, auch in der dunkelsten Flaute…
Bericht nicht gelesen?! Im Bericht steht eindeutig, dass Nachfrageflexibilitäten (zu denen auch Batteriespeicher gehören) die Jahreshöchstlast deutlich senken können. Und das bedeutet, man benötigt weniger Reservekraftwerke!
In den von der Bundesnetzagentur modellierten Szenarien sind das z.B. 30 GW. Und da sind, wie bereits richtig festgestellt, kaum Batteriespeicher berücksichtigt. Es könnte also noch deutlich mehr sein, wenn man denn mehr Batteriespeicher installieren würde.
Der Link zum Mon.-Bericht führt auf den Bericht f. 2024. Ich finde den aktuellen auch sonst nicht.
Was mich v.a. interessieren würde: Für welche Zeiträume werden welche Kapazitätsbedarfe geschätzt? Z.B. (grob) 12-20 GW f. ca. 10h plus 10-15 GW f. bis zu eine Woche abrufbar.
Steht das im Monitoringbericht? Sollte es eigentlich. Dann könnte man entsprechend BESS anreizen (oder einfach ohne Hindernisse installieren lassen) u. Gaskraftwerke aussschreiben (bin gespannt, ob da überhaupt die Ausschreibungen voll werden).
Danke für den Hinweis. Es war in der Tat der falsche Link. Er ist getauscht. HIer der richtige Link auch nochmal:
https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/versorgungssicherheit-strom-bericht-2025.html
„Bei der Bewertung des Berichts muss gleichzeitig berücksichtigt werden, dass er in Teilen schon wieder historisch ist, weil nach eigenem Bekunden der massive Aufwuchs der Speicher nicht ausreichend in die Modelle eingeflossen ist“
Wie lange dauert es denn ein solchen Bericht zu aktualisieren ?
Wenn vorher mit (fiktiv) 10 GW Speicher gerechnet wird = dann wird das eben auf die aktuelle Kennziffer angehoben und dann wird nochmal der Bedarf gegenüber gestellt. Klickt nach ein Tagesjob.
ggf. muß das Fazit angepasst werden, weil EVTL. die Speicher den fehlenden Strom dann doch liefern könnten.
Aber hey… 2 Tage… selbst für einen Beamten 😉
Weniger Ausbau der EE als bis 2030 geplant benötigt mehr steuerbare Kapazitäten. Daraus kann man auch schlußfolgern, dass ein intensiverer Ausbau von EE weniger steuerbare Kapazitäten braucht und vielleicht gar keine neuen Gaskraftwerke. Tony Seba hat das in seinem Papier „Deutschlands Weg zur Freiheitsenergie“ https://23227526.fs1.hubspotusercontent-na1.net/hubfs/23227526/RethinkX%2BFreiheitsenergie%2B%5BDE_FINAL%5D-1.pdf vorgerechnet.
Bei Freiheitsenergie bin ich schon weg. Wir besitzen keinerlei Rohstoffe für Wind, PV und Batterien.
Und selbst wenn, es wäre zu teuer. Jetzt kommen sogar die Windräder Rotorblätter aus China.
Und die alten tauchen auf illegalen Deponien im Ausland auf.
Nach kurzem Überfliegen kann ich auch nicht die Kostenrechnung erkennen.
Wie will man Wochen und Monate speichern um damit Versorungslücken zu schließen.
Sowas wäre nur mit grüner Importenergie möglich.
2 Std. Batteriespeicher ersetzen kein Gaskraftwerk.
Jetzt werden wieder Verschwöhrungstheorien bemüht. Merkt ihr was bei Industrie los ist.
Der so super günstige Strom aus PV und Wind haben nicht zu einen Wirtschaftboom geführt.
Ja, Ja, Trump und Putin und überhaupt alles nur nicht einen verfehlte Energiepolitik
Nochmal, nix gegen EE aber Selbstzerstörung für die Minimale Einsparung von 2 %.
Doch, tun Sie. Höhere Flexibilitäten im Markt (und dazu gehören auch Batteriespeicher) reduzieren auch die Spitzenlasten, insbesondere die Jahreshöchstlast. In den Szenarien der Bundesnetzagentur sind das ca. 30 GW! Oder anders ausgedrückt, wenn es die Flexibilitäten nicht geben würde, dann wären 30 GW an Kraftwerksleistung zusätzlich nötig.
Und deshalb können Batteriespeicher selbstverständlich Kraftwerke obsolet machen!
Ca 30 GW Kohle sollen also durch ca 30 GW Gas ersetzt werden ?
Werden die eigentlich von der Gaslobby finanziert ?
In Deutschland sind bereits 36 GW Gaskraftwerke am Netz.
Hier werden wieder Lösungen aus dem letzten Jahrhundert für die Probleme der Zukunft aufgetischt. Der massive Speicherausbau ist doch das Gebot der Stunde ! Und dann endlich die Biomasse aus der Grundlast nehmen,
damit wär schon ein ordentlicher Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Es ist überhaupt nicht realistisch, dass 1 Gaskraftwerk pro Jahr über 5-10 Jahre errichtet wird. Die alleine Bauzeit liegt bei mind. 5 Jahren. Vielleicht sollte man zur Sicherheit des Szenarios „Verzögerte Gaswende“ mehr in Erneuerbare und Speicher investieren.
Aus Sicht der PV-Branche ist das letzte Aufbäumen der Gaswirtschaft vielleicht gar nicht so schlecht. Wird es doch zeigen, wie teuer die so angeblich günstige Gasversorgung doch ist. Zwar werden wohl viele Gelder aus dem Klimafonds dafür abgezogen, (wie auch schon gestern für die unmöglichsten Sachen) aber alleine die laufenden Kosten werden die von PV inkl. Speicher weit übersteigen. Jeder schlaue Stromabnehmer wird also soweit möglich auf eine eigene Stromversorgung umstellen.
Bestehende Kraftwerke reißt man nicht ab um dafür Gaskraftwerke zu bauen.
Das ist Vernichtung von Volksvermögen.
Es gibt bessere und billigere Lösungen um das Netz zu stabilisieren und im Winter Leistung zu gewinnen.
Netzausbau über Ländergrenzen. Reaktivierung von AKWs. Hochtemperaturlangzeitsandspeicher.
Privater Speicherausbau und E-auto-speicher Nutzung, Biogasanlagen aus der Grundlast nehmen.
Was du schreibst ist völlig richtig man zerstört nicht funktionierende Infrastruktur um sie gegen gleichwertige zu ersetzen.Das begreifen unsere Politiker nicht.Mehrere parallele Stromerzeuger die zum Teil über längere Zeit komplett ,oder zum großen Teil ausfallen (Nachts+ Dunkelflaute) machen den Strom nicht billiger sondern teurer. Auch die Verlagerung auf private Speicher erhöht die Kosten für den Anbieter ( E-AUTOS+Wallbox+Batt- Speicher wer wird sich das in Zukunft noch leisten können bei sch in heute fast 10 Mio.Arbeitslosen + steigender Tendenz ,da werden in Zukunft andere Prios stehen.) die dann der Energieanbieter nutzen will.Wohin das führt ist klar erkennbar ,wenn man die Gespräche über die Netzentgelte verfolgt. Wenn diese Kosten weiter steigen ist es Sinnvoll 0 Einspeisung ins Netz+ nur noch Eigenverbrauch aufzubauen.
Es war ja auch der Plan der alten Bundesregierung, teilweise bestehende Kohlekraftwerke umzurüsten. Jetzt ist davon nicht mehr viel die Rede?!
Insbesondere die deutschen AKWs waren nicht in der Lage, das Netz stabilisieren zu können. Sie waren auf Dauerlast konstruiert … und genau das brauchen wir bei einem Markt, der immer flexibler wird, nicht mehr.
Jetzt sollen also Gaskraftwerke gebaut werden,um Kohlekraftwerke zu ersetzen.,Wir hatten einmal Atomkraftwerke ,die waren Emissionsfrei.Warum spricht eigentlich niemand über Kosten für Verbraucher + Industrie? Es ist schon heute erkennbar das der wirtschaftliche Niedergang zum großen Teil von den hohen Energiekosten abhängig ist .Es wird nicht mehr lange dauern dann können wir uns die EE-Wende nicht mehr finanziell leisten ,das ist ein Fakt zumal wir von teurem Frackinggas aus den USA abhängig sind. Meiner Einschätzung nach ist die EE-Wende gescheitert !
Vielleicht beschäftigen Sie sich mal mit den Hintergründen, statt hier populistisch in Dystopien zu baden… gar die Energiewende für gescheitert zu erklären, wo sie noch nicht mal mit Flexibilitäten und der Batteriespeicherung wirkmächtig günstig beim Bürger und bei Industrie angekommen ist.
Gaskraftwerke dürfen und sollen (im Sommer) über Wochen auf Null gefahren werden können, damit EE und Speicher alleinig am günstigsten wirken können. Residuallast ist marktwirtschaftlich sinnvoll, wenn der Kraftwerkspark flexibel und flink jederzeit von 0-100% die EE ausgleichen kann und günstig in den Fixkosten, also im Neubau ist.
Beides geht weder über Kohle noch über Atomkraft… viel zu teuer, der Zug ist mit 60% volatilen EE für Grundlast komplett abgefahren. Die starre Grundlast macht heute bereits erhebliche Schwierigkeiten und wird 2030 zu 80% des Jahres zu einem eklatanten Kostenproblem führen. Auch Frankreich sind in den 30’ern noch harte Konflikte zu erwarten, wenn die Erneuerbaren den AKW „gefährlich“ das Geschäftsmodell rauben, Frankreich wird vermutlich den weiteren EE-Zubau bald schon kategorisch verbieten müssen, um AKW noch wirtschaftlich halten zu können… wenn das dann überhaupt noch erwünscht und sinnvoll erscheint. Spannende disruptive Zeiten…
Schade, dass die Bundesnetzagentur ein Papier freigibt, dass sogar bei der heute installierten Batteriespeicheranlage erheblich falsch ist und signifikant unter den Daten des Marktstammdatenregisters bleibt.
Wenn eine Behörde nicht mal in der Lage ist, in ihrem eigenen, von ihr selbst verantworteten Register zu prüfen, welche Leistung heute bereits installiert ist und deshalb fast um Faktor 0,1 zu niedrige Werte veröffentlicht (versteckt in Anhang 2), wie soll sie dann mitbekomen, dass auch die Prognosen in Ihrem Papier signifikant von den Prognosen von Dritten abweichen?
Mich ereinnert das an das Märchen von der „Stromlücke“ in den Nuller-Jahren. Problematisch wird es, wenn auf Basis von solchen falschen Zahlen Investitionsentscheidungen getroffen werden. Bei den in den Nuller-Jahren auf den Weg gebrachten Steinkohlekraftwerken wurde Geld von Unternehmen verbrannt. Bei den Gaskraftwerken droht Frau Reiche öffentlichen Geld zu verbrennen.
@Hi Alex, vollkommen richtig.
Da scheint eine Ausarbeitung vorgenommen worden zu sein, die massgeblich durch die Auffassung des unmittelbaren Vorgesetzten oder des Dienstherren beeinflusst worden zu sein.
Haben wir eine Abschätzung der Lücke einer Stromversorgung im Falle einer Dunkelflaute?
Welche Kapazität haben bestehende von der Dunkelflaute unabhängige Kraftwerke?
Welche Einflußgröße hat die von der Bundesregierung so vorrangetriebene Installation von abschaltbaren Lasten? Bisherige Installation 2% !?
Wieviel Energie sind die Systeme imstande im Falle einer Dunkelflaute von den umliegenden Staaten zu erhalten?
Beamtenmikado lässt grüßen! Nein! So können wir nicht arbeiten!
Wenn wir jetzt alles mit Akkus absichern, dann hatte Habeck mit seinen Wasserstoffkraftwerke = GasH2 Ready Kraftwerke, denn falschen Weg eingeschlafen.
Für Sie gibt es offenbar nur schwarz und weiß. Wissen Sie denn immer noch nicht, wie das Energiekonzept aussieht?
… so viel Batteriespeicher und Flexibilitäten wie möglich, um so viel Kraftwerksleistung wie möglich einsparen zu können. Wir werden natürlich für Dunkelflauten eine sichere Leistung über 24 Stunden benötigen, die in 20 Jahren zum Beispiel aus Biogas und Wasserstoff gebildet werden kann. Die kann aber ggf. schon bei 40 bis 60 GW pro Stunde enden, wenn die Speicher diese 40 bis 60 GW x 24 Stunden und insbesondere in den Spitzenlastzeiten ausgleichen können. Ohne Speicher bräuchten wir Kraftwerke nur für die Spitzenlasten, für vielleicht 4 Stunden 120 GW am Tag, mit Speicher bleibt es aber eben bei 60 GW, die auf 24 Stunden verteilt werden… die Energiemenge ist in beiden Szenarien gleich!
Das ist und bleibt also ein gewaltiger Unterschied in der effizienten Auslegung unseres Kraftwerksparks.
Batteriespeicher können somit das ganze Jahr sehr wirtschaftlich genutzt werden, im Sommer zur Überbrückung der Nacht, im Winter einigen nachlaufende Stunden in den Windphasen, aber natürlich auch sehr wesentlich zur täglichen Glättung von ansonsten sehr hohen Spitzenlasten in der kalten Jahreszeit.
@Hi Alex, vollkommen richtig.
Da scheint eine Ausarbeitung vorgenommen worden zu sein, die massgeblich durch die Auffassung des unmittelbaren Vorgesetzten oder des Dienstherren beeinflusst worden zu sein.
FAZIT
Wenn das Ergebnis einem nicht passt, kommen die Verschwörungstheorien.
Es geht hier nicht um das vielleicht in 10-20+X Jahren technisch machbar ist , schließlich sollen wir alle E-Autos fahren+ mit WP heizen ,auch im Winter ,dazu kommt das die Industrie komplett elektrifiziert werden soll. Dazu muß der benötigte Strom zu 100% 24/7 zur Verfügung stehen. Dafür müssen alle Kosten für dieses gesamte System gegengerechnet werden !Bis heute gibt es keine verbindliche Zahlen + keine Garantie das es jemals funktionieren wird!
Ich als Unternehmer Stelle immer eine Kosten- Nutzen -Analyse auf ,das habe ich bei der EE-WENDE bisher noch nicht gesehen.Hierbei läuft es nach dem Motto : Egal was kostet die Welt! Aber bezahlen darf es der Verbraucher+ Steuerzahler!
Wie kommen Sie darauf?… es gibt unzählige Studien, die sich damit intensivst beschäftigen. Wir haben heute alle Technologien dafür und abgesehen vom Thema Wasserstoff ist schon aus heutiger Sicht alles wirtschaftlich selbst tragend gut machbar. Aber selbst ohne jegliche H2 Weiterentwicklung ist das Backup gut finanzierbar, wenn wir im Jahr 90-95% über Erneuerbare und Batteriespeicher extrem günstig abwickeln und die 5-10% H2 Versorgungssicherheit ggf. auch subventionieren können… ist immer noch um Welten besser, als 80 Milliarden im Jahr für abhängig machende, klimaschädliche Importe ausgeben zu müssen.
Teuer ist „jede“ Energiewende so oder so. Es rechnet sich aber langfristig, weil es für alle folgenden Generationen nicht mehr der irre verschwenderische und ausbeutende Weg ist und die geopolitischen Risiken umgeht. Ich denke eher, dass bei Ihnen der Bias im Weg ist. Sie „wollen“ sich offenbar gar nicht richtig informieren.
Hallo Detlef
Alle Studien beruhen nur auf Annahmen keiner kann in die Zukunft sehen ,denn wenn er das könnte würden keine Fehler gemacht.Fachleute behaupten dies ,andere das. Ich richte mich nur nach Fakten !
Bei mir gibt es 4.Jahreszeiten + im Winter haben wir ein Problem mit PV das zu ~ 90 % ausfällt + Wind der auch nicht konstant weht ,die Frage ist wie will man diese Zeit „KOSTENGÜNSTIG “ überbrücken? Stunden,Tage Wochen? Das hat nichts mit schlechtreden zu tun , sondern mit Realismus + Kosten .Ich will nicht für 1 KWh 1€ +bezahlen!
Sie machen den Fehler und sehen restlos alle Probleme in 5-10% Dunkelflaute, vielleicht 2-3 Wochen im Jahr. Mir sind hohe Kosten in dieser Phase ziemlich egal, wenn mehr als 90% und nahezu 50 Wochen im Jahr spottbillig sind. Es wird sicher teurer in diesen 2-3 Wochen, aber selbst dann wird man niemals auf 1 Euro im Schnitt kommen, wenn die teuren Spitzenlasten durch Pufferung weitestgehend vermieden werden können… die Glättung der Leistung auf 24 Stunden ist das Konzept!
Die extrem günstigen 90% sind relevant und die 5-10% Versorgungssicherheit (mit H2 und Biogas zum Beispiel) ließen sich bei diesem guten marktw. Verhältnis sogar theoretisch zu 100% vom Staat subventionieren, wenn es dann so sein muss. Ich verstehe einfach nicht, dass man sich jetzt und 15 Jahre lang nicht auf die >90% stürzt, das sind die tief hängenden Früchte, wovon jeder in Form von niedrigen Preisen profitieren kann. Typisch deutsch nennt man es dann wohl, wenn man sich am Anfang der Energiewende ausschließlich auf die schwierigsten 5-10% stürzt und alles im schwärzesten Schwarz für die unmittelbare Zukunft sieht, wir aber noch min. 10-15 Jahre Zeit für die Lösung dieses Problems haben. Die Fachleute haben sich mit hohen Preisspitzen wegen wenigen Einsatzphasen von Gaskraftwerken übrigens auch heute schon beschäftigt… das kann ein Kapazitätsmarkt ein gutes Stück weit verhindern. Gerne gefördert, wenn der wesentliche und relevante Anteil gut angegangen wird..