Rekord von 457 negativen Börsenstrompreisstunden aus Vorjahr eingestellt

Energy-Charts, Entwicklung Day-ahead-Strompreise, Deutschland Januar bis August 2025

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Es sind Zahlen, die die Herzen der Betreiber großer Batteriespeicher sicher höher schlagen lassen. Am Sonntag gab es aufgrund des sonnigen, windigen Wetters bei gleichzeitig eher geringer Netzlast weitere Stunden mit negativen Börsenstrompreisen und es ist der Rekordwert von 457 Stunden aus dem Vorjahr eingestellt worden. Bis zum Sonntag (24. August) gab es demnach 457 Stunden mit negativen Day-ahead-Börsenpreisen in Deutschland.

Dies zeichnete sich bereits ab, nachdem im ersten Halbjahr bereits 389 Stunden erreicht waren. Im Juli kamen nochmals 12 Stunden hinzu und für den August sind es bis dato bereits 56 Stunden, in denen der Börsenstrompreis im Minus lag.

Doch auch in die andere Richtung ist der Wert des Vorjahres bereits erreicht. Dies hat Blackout- und Krisenvorsorgeexperte Herbert Saurugg für seine Plattform ausgewertet. Er kommt für das laufende Jahr auf 2476 Stunden, in denen der Börsenstrompreis oberhalb von 100 Euro pro Megawattstunde lag. Im gesamten Vorjahr waren es gerade einmal 2310 Stunden. Allerdings gab es in Zeiten der akuten Energiekrise nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine noch deutlich mehr Höchstpreisphasen. So fielen nach Sauruggs Rechnung im Jahr 2022 insgesamt 7379 Stunden mit Börsenstrompreisen oberhalb von 100 Euro pro Megawattstunde an und 2023 waren es noch 4116 Stunden.

Für die Betreiber von großen Batteriespeichern, deren Margen wesentlich von der Strompreisspreizung abhängen, sind dies daher gute Zahlen. Auch wenn in Deutschland gerade einige Großspeicher gebaut und ans Netz angeschlossen werden, so wird sich die Situation an der Strombörse nicht schnell ändern, doch noch – Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zum Trotz – geht auch der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft munter weiter. Nach den Angaben der „Battery Charts“ der RWTH Aachen sind seit Jahresbeginn in Deutschland etwa 800 Megawattstunden Kapazität bei großen Batteriespeichern hinzugekommen. Nach dem aktuellen Stand der Forscher liegt deren Gesamtkapazität nun bei 3,0 Gigawattstunden. Im Vergleich dazu sind nach Auswertung des Marktstammdatenregisters in den ersten sieben Monaten neue Photovoltaik-Anlagen mit knapp 8,65 Gigawatt installiert worden. Ihre kumuliert installierte Leistung überschritt im Juli die Marke von 109 Gigawatt.

*Anmerkung der Redaktion: Wir sind zwischenzeitlich von 453 Stunden mit negativen Strompreisen ausgegangen, es waren aber in der Tat 2024 auch 457 Stunden. Damit ist der Rekord des Vorjahres erreicht, aber noch nicht übertroffen. Wir bitten die Verwirrung zu entschuldigen.

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