Netzanschlüsse für große Batteriespeicher sind aktuell gefragt und auch Mangelware. Im Gegensatz zu Stand-alone-Speichern ist es oftmals einfacher, Co-Location-Speicher bewilligt zu bekommen. Sie nutzen in der Regel einen gemeinsamen Netzanschluss mit der bereits vorhandenen Photovoltaik- oder Windkraftanlage. Suena, ein Batteriespeichervermarkter, der auf Algorithmen und KI zur Optimierung setzt, hat nun untersucht, wie profitabel die verschiedenen Modelle sind.
Hybridmodelle mit hoher Speicherüberbauung von 75 bis 100 Prozent bieten die größten Erlöspotenziale, sofern die Vermarktung über mehrere Strommärkte hinweg automatisiert und datengetrieben erfolgt, so das zentrale Ergebnis des 30-seitigen Whitepapers mit dem Titel „Co-Located-Speicherprojekte richtig vermarkten lassen: Technische Setups, Marktstrategien und Erlösmodelle im Vergleich“, das Suena am Dienstag veröffentlichte. Darin enthalten sind technische Konfigurationen, regulatorische Rahmenbedingungen und konkrete Erlöspotenziale unterschiedlicher Projektmodelle.
Als Referenz nimmt Suena einen Stand-alone-Speicher mit 30 Megawatt Leistung und 60 Megawattstunden Kapazität an. Hier wird ein Erlöspotenzial von 287.000 Euro pro Megawatt und Jahr angenommen. Hiergegen rechnet Suena dann drei Szenarien: Co-Location, Hybrid und Innovationsausschreibung, und dies dann noch mit unterschiedlichen Speichergrößen. Für die Photovoltaik-Anlage wird dabei immer mit 30 Megawatt Leistung gerechnet. Der Unterschied zwischen Co-Location und Hybrid liegt in der Fahrweise der Speicher. Im Fall Co-Location ist der Speicherbetrieb abhängig von der Photovoltaik-Einspeisung, während beim Hybridmodell eine gemeinsame optimierte Betriebsweise verfolgt wird und der Speicher auch Strom aus dem Netz ziehen kann. Bei den Speichern der Innovationsausschreibung ist dagegen einzig die Beladung der Speicher mit Strom aus der angeschlossenen Photovoltaik-Anlage vorgesehen, auch eine Teilnahme an den Handelsmärkten ist ausgeschlossen.
Die von Suena angenommenen Speichergrößen für 100 Prozent Überbauung liegen für alle Szenarien bei 30 Megawatt Leistung und 60 Megawattstunden Kapazität. Bei 75 Prozent sind es im Co-Location- und Hybridmodell noch 22,5 Megawatt/45 Megawattstunden und bei 50 Prozent verfügen die Speicher über 15 Megawatt/30 Megawattstunden. Bei Innovationsausschreibungen hat Suena auf die 75- und 50-Prozent-Variante verzichtet und dagegen noch eine 33-Prozent-Überbauung mit Speicher gerechnet. In dem Fall wäre dieser dann 10 Megawatt/20 Megawattstunden groß.
Die Erlösrechnungen zeigen, dass sich im Co-Location-Modell bei 50 Prozent Überbauung fast die Erlöse aus Stand-alone-Speichern erzielen lassen. Sie liegen nur 1,5 Prozent darunter, so Suena in seinem Whitepaper. Je größer der Speicher dimensioniert wird, umso geringer fallen die Erlöse im Vergleich zum Referenzmodell aus. Bei 100 Prozent Überbauung sind es etwa 7,8 Prozent geringere Erlöse.
Beim Hybridmodell sind die Einnahmen nach Berechnungen von Suena noch höher. Sie liegen je nach Grad der Überbauung zwischen 1,0 und 5,7 Prozent niedriger als beim Stand-alone-Batteriespeicher, wobei auch hier die 50-prozentige Überbauung die höchsten Erlöse bringen würde. Bei den eingeschränkten Speichern aus den Innovationsspeichern sieht Suena dagegen ein 52,2 bis 63,5 Prozent niedrigeres Erlöspotenzial gegenüber dem Referenzspeicher.
„Wer Speicher und Erzeugung erfolgreich betreiben und vermarkten will, braucht einen Vermarktungspartner, der technische Vorgaben, Netzrestriktionen, volatile Preise und Erzeugungsprognosen in Echtzeit zusammenführt und in eine umsetzbare Handelsstrategie überführt”, sagt Lennard Wilkening, CEO Suena Energy. “Unser Whitepaper bietet dafür die nötige Orientierung und zeigt, wie datengetriebene Multi-Markt-Strategien zum zentralen Hebel für Ertrag, Flexibilität und Risikominimierung werden.”
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