In Sachen lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) ist die Schweiz bedeutend weiter als Deutschland. Den Ausbau dieser Gemeinschaften fördern wollen nun auch die Stadt Zürich und der Stromversorger Ewz; sie kündigen das Paket «ewz.solarquartier» an. Es ergänzt bereits bestehende Anreize zur Realisierung von Photovoltaik-Anlagen, wie Fördergelder, Contracting- und Beratungsangebote.
Hintergrund des neuen Angebots ist eine Änderung des Stromgesetzes ab 2026. Damit wird es künftig möglich, dass Eigentümer größerer Photovoltaik-Anlagen, wie etwa Unternehmen oder Baugenossenschaften, den von ihnen nicht für den Eigenverbrauch nutzbaren Solarstrom zu guten Konditionen direkt an Haushalte im Quartier verkaufen. Dies sei deutlich attraktiver als eine Lieferung des überschüssigen Solarstroms an Ewz. Die dafür zu zahlende Rückliefervergütung ist im neuen Stromgesetz ebenfalls geregelt. Sie gilt dann schweizweit und ist auf den vom Bund kommunizierten, vierteljährlich gemittelten Marktpreis festgelegt, wobei eine Mindestvergütung von 6 Rappen pro Kilowattstunde im Gesetz festgelegt ist.
Mit dem „Rundum-sorglos-Paket“ von Ewz und der Stadt Zürich sei aber mehr möglich. Dabei übernehme der Energieversorger sowohl das «Matching» von interessierten Solarstromproduzenten und -verbrauchern als auch die Abrechnung und Administration. An „ewz.solarquartier“ können dabei alle Produzenten und Verbraucher teilnehmen, die an derselben Trafostation angeschlossen sind. „Private Haushalte ohne eigenes Dach erhalten damit einfach und unkompliziert ökologisch produzierten Solarstrom direkt aus der Nachbarschaft – und das zum Preis des Standardprodukts ewz.natur“, sagt Benedikt Loepfe, Direktor von Ewz.
12 Rappen pro Kilowattstunde für den lokalen Verkauf des Solarstroms
Die Eigentümer der Photovoltaik-Anlagen erhalten durch den lokalen Verkauf ihres Solarstroms 12 Rappen pro Kilowattstunde. Damit biete ihnen EWZ stabile Erlöse, die auch lukrativer seien als die reine Rücklieferung. „Zusammen mit unseren umfassenden Beratungs- und Fördermaßnahmen schaffen wir damit optimale Rahmenbedingungen, um ganze Dächer für die Solarproduktion zu nutzen – auch über den Eigenverbrauch hinaus. So lassen sich mit der LEG bis zu 10 Prozent mehr Erlöse erzielen als nur mit der Rücklieferung“, sagt Loepfe.
Die Stadt Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 ihr Photovoltaik-Potenzial komplett auszuschöpfen. „Die installierte Leistung von PV-Anlagen in der Stadt Zürich hat sich in den letzten rund zehn Jahren mehr als vervierfacht“, erklärt Stadtrat Michael Baumer, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe. „Diesen Wachstumstrend wollen wir in den kommenden Jahren weiter beschleunigen. Ergänzend zu den verschiedenen bereits laufenden Maßnahmen trägt ein gutes Angebot für LEG dazu bei, die Realisierung von Solaranlagen in der Stadt noch attraktiver zu machen.“
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