Im Wormser Ortsteil Pfeddersheim ereignete sich am Samstag ein Brand im Keller eines Wohnhauses. Was der Auslöser war, ist noch nicht ganz klar, allerdings befand sich in dem Kellerraum, in dem das Feuer ausbrach, ein Batteriespeicher, um den Solarstrom der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach zwischenzuspeichern.
„Möglicherweise aufgrund eines externen Brandherdes entzündete sich jedenfalls auch ein Batterieblock“, sagte eine Sprecherin der Stadt Worms auf Anfrage von pv magazine. Auch ein anderes im Keller gelagertes Elektrogerät könne den Brand möglicherweise verursacht haben. „Was den Brand letztendlich ausgelöst hat, ist derzeit noch Gegenstand laufender polizeilicher Ermittlungen. Insofern können wir momentan auch keine Angaben zum Hersteller machen, da diese Information ebenfalls Teil des Ermittlungsverfahrens ist.“
Die Löscharbeiten für die Feuerwehr, die mit etwa 50 Mann vor Ort war, gestalteten sich dem Bericht zufolge sehr schwierig. Die Einsatzkräfte verzeichneten eine starke Hitze in der Umgebung und starke Rauchentwicklung im Keller. Um dorthin vorzudringen, fluteten sie den Keller nach eigenen Angaben mit Löschschaum. Dennoch habe sich der Lithium-Ionen-Speicher immer wieder entzündet. Daher auch die Vermutung im Feuerwehr-Bericht, basierend auf den ersten Erkenntnissen, dass der Batteriespeicher den Brand verursacht haben könnte.

Foto: Stadt Worms
Nachdem der Brand gelöscht war, nahm die Feuerwehr den Batteriespeicher in Augenschein. „Vermutlich durch die extreme Hitze und die Durchzündungen ist der betroffene Akku offenbar aufgeplatzt, sodass das Löschwasser bereits ins Innere gelangen und seine kühlende Wirkung entfalten konnte“, heißt es dazu.
Wegen der starken Rauchentwicklung nach Ausbruch des Feuers waren die Anwohner gebeten worden, ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten. Daneben kam es im Wohnhaus aufgrund des Feuers zu einem Kurzschluss und die Einsatzkräfte ließen zur Minimierung des Risikos den gesamten Straßenabschnitt vorübergehend vom Netz nehmen.
Immerhin wurde bei dem Brand niemand verletzt, weder von den Bewohnern noch von den Einsatzkräften. Neben der Feuerwehr waren auch das Technische Hilfswerk und der Rettungsdienst vor Ort. Noch lasse sich das ganze Ausmaß des Brandes nicht überblicken, heißt es von der Feuerwehr weiter. Das Haus sei jedoch wegen der toxischen Stoffe, die sich großflächig und bis ins Dachgeschoss ausbreiteten, unbewohnbar. Die Bewohner würden vorübergehend anderweitig untergebracht.
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Hat schon wer Informationen um welchen Hersteller es sich handelt? Bei dem Haus in Schleswig-Holstein war es ja gut zu erkennen und es gab schnelle Hilfe, vom Hausbauer und Speicherhersteller.
Alles Gute der betroffenen Familie – zum Glück nur Materialschaden.
Leider sind die Kellerbilder sehr dunkel und es lässt sich nicht erkennen.
Ist das wichtig? Mal ist es dieser, mal jener Hersteller. Offensichtlich ist immer noch jeder Heimspeicher ein gewisses Sicherheitsrisiko. Angeblich ist es kleiner als viele sonstige Risiken, aber dem, den es trifft, nutzt das wenig. Ich scheue immer noch zurück, mir so ein Ding in den Keller zu stellen. Außerhalb des Hauses – OK, aber da hat man dann das Temperatur-Problem: Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt.
Ich meine: Speicher sollten von Profis (lokaler Netzbetreiber etc.) mindestens auf Quartiersebene am Ortsnetztrafo in speziellen Gebäuden betrieben werden. Das ist billiger und besser.
Noch ein bißchen weitergedacht: So ein Ortsteilspeicher kann auch eine Notstromversorgung bereitstellen. Bei Ausfall des überörtlichen Netzes trennt er sich ab, wird aus den lokalen PV-Anlagen geladen und gibt etwas davon zu definierten Zeiten (morgens, abends, sonst nur bei ausreichend Reserve) ab. Zum Schwarzstart des übergeordneten Netzes könnte er beitragen. Auch die Bereitstellung von Ladesteckdosen für Handys könnte er bieten. Das spezielle Gebäude müsste klimatisiert sein, oder unterirdisch mit der gleichmäßigen Temperatur des umgebenden Untergrundes arbeiten. So etwas stärkt die Resilienz gegen Naturkatastrophen und hybride Angriffe.
„Speicher sollten von Profis“
so ehrlich und ‚transparent‘ wie diese ‚Profis‘ die Bevölkerung informieren, sollte man dabei nahezu, absolut, unveränderlich ‚Vertrauen‘, seit dem Unbundling, entwickelt haben, hach,
Stromnetzprofis, erheben Daten, steuern und betreiben Stromkraftwerke bzw. steuerbare Lasten (ein Schelm wer die Verteilnetzbetreiber kennt, und ‚kleine‘ Anlagen mit Gesetzen regulieren ‚darf‘), psst, aber das darf keiner der Bevölkerung erklären(?)
was für’s Lachfaltenstudio(?)
@ JCW
„[…]Offensichtlich ist immer noch jeder Heimspeicher ein gewisses Sicherheitsrisiko.[…]“
Jedes Auto mit Benzin ist nichts anderes als eine Benzinbombe – es ist nur eine Frage der Zeit. Jedes Auto (mit Ottomotor, aber nicht ausschließlich!!!) kann zu jederzeit völlig spontan aufgrund irgendwelcher „Effekte“ plötzlich brennen oder gar explodieren. Es ist statistisch nur eine Frage der Zeit – es wird so oder so passieren – und dieser eine von vielen, dem es dann passiert, der will ich um Himmelswillen nicht sein!
So ein Ding stelle ich mir auf gar keinen Fall vor’s oder ans Haus. Das ist nichts weiter als grob fahrlässiger Wahnsinn. Sachbeschädigung, Körperverletzung oder gar Totschlag mit Ansage. Dieser Irrsinn sollte verboten werden.
Die Ironie darf man behalten, die ist gratis.
„Ich meine: Speicher sollten von Profis (lokaler Netzbetreiber etc.) mindestens auf Quartiersebene am Ortsnetztrafo in speziellen Gebäuden betrieben werden. Das ist billiger und besser.“
Die allermeisten Besitzer von DIY LFP Speicher sind eher deutlich sicherer unterwegs. Da ist keine verkleidete blackbox, wo man teilweise nur aus der Cloud überhaupt Zugang zu den Details des Systems oder der transparenten Konfigurationen bekommt. Ich fühle mich da mit meinem Speicher, mit meinen umfänglich zugänglichen (konservativen) BMS Werten jederzeit in der Überwachung und mit meiner Infrarot Kamera für den regelmäßigen „Kontakte Checkup“ sogar sehr viel sicherer, als bei einem automatisiert zusammengebauten und gekapselten Speicher von der Stange.
Aber natürlich haben Sie auch recht, es gibt wie überall auch die viel zu leichtsinnigen Zeitgenossen… wir befinden uns gerade im Übergang und ich bin mir sehr sicher, dass zukünftige Heimspeicher noch viel sicherer ausgelegt sein werden. Zum einen durch die immer bessere Chemie (Natrium, Gel, Feststoffe etc.) und zum anderen durch das immer bessere BMS. Das kann zukünftig so weit gehen, dass mit Multilevel Invertern jede einzelne Zelle bestens überwachbar nach ihrem aktuellen Zustand betrieben und ggf. auch sehr flink einzeln abgeschaltet werden kann. In Sachen Sicherheit befinden wir uns gerade mal am Anfang. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten 5 Jahren quasi „narrensichere“ Systeme möglich sind, die dann möglicherweise auch vorgeschrieben sind. Wenn ich mir vorstelle, dass wir eines Tages zur Strompreisglättung die smarten Speicherwürfel in der Ecke von Millionen Mietwohnung haben werden, ist das wahrscheinlich auch geboten.
Abgesehen sind es aktuell immer noch extrem seltene Fälle, die entweder durch unfassbare, fast schon nicht mögliche Fahrlässigkeit oder ggf. auch in herstellerseitigen Produktions-oder Softwarefehlern begründet liegen. Das Problem ist aber längst nicht so gefährlich, wie es teilweise gemacht wird. Aufklärung, ggf. neue Normen und neue Technologien sind angesagt… und werden kommen.
( so prägten Sie Ihren Ruf, die ‚Erneuerbaren Energien‘ )
@HD: Wie meinen Sie das: Auto abschaffen und Heimspeicher zulegen, oder bei dem Risiko, das man mit dem Auto hat, kommt es auf das mit dem Heimspeicher auch nicht mehr an? Kommt mir beides etwas seltsam vor. Und mein Auto steht nicht im Keller, sondern nur in der Nähe des Hauses. Schließlich und endlich lese ich bei Autobränden meist nur von Brandstiftung, woran man nicht viel ändern kann. Ich glaube ja gerne, dass es einen Wahrnehmungs-Bias gibt, ob jetzt mit Absicht oder einfach wegen einer allgemeinen Skepsis bei neuen Risiken, aber was hilft einem das?
Die empirische Grundlage (Auswertung von Zeitungsberichten) in einer Studie, die als Ergebnis hatte, dass das Risiko für Hausbrände durch Verbrenner-PKW ein Vielfaches höher sei als durch Heimspeicher, erschien mir jedenfalls dürftig. Eine bessere Übersicht sollten die Versicherer haben. Die scheinen aber davon auszugehen, dass es für das Risiko egal ist, ob sich jemand einen Heimspeicher oder ein Aquarium (oder sonst einen Dauerstromverbraucher mit Brandrisiko) zulegt.
Was wir aber sicher wissen: Schon kleine Li-Ionen-Akkus in Handys, Laptops, Pedelecs lösen manchmal Brände aus, wieviel wahrscheinlicher ist das dann mit großen Akkus, in denen ein Vielfaches an Zellen drinsteckt? Die Technik sollte sich erstmal bewähren in einer Funktion, wo sie den gleichen oder sogar mehr Nutzen aber weniger Schadenspotential mit sich bringt.
Das wird alles schon…ich jedenfalls fühle mich mit meinem LFP im Keller und meinem NMC in der Garage ziemlich sicher, zumindest wenn ich mal überdenke wie viele Verbrenner jedes Jahr verbrennen und wie viele Gasflaschen jedes Jahr explodieren. Seit ich E fahre brauche ich mir auch keine Gedanken mehr zu machen, ob mein Auto morgens anspringt. Ich werde mich jedenfalls nicht verrückt machen lassen von einzelnen brennenden E-Autos, bei denen zum Teil nicht mal der Akku schuld war, sondern die Klimaanlage. Akkus explodieren zudem nicht, sie brennen nur extrem heftig ab – meist dann, wenn man sie mies behandelt. Habe selbst (berufsbedingt) schon mehrere Brände erlebt. Austretende Gase können Verpuffungen erzeugen, das ist aber keine Explosion. Die Gase sollte man allerdings meiden (obwohl sie echt interessant riechen^^).
Alle, die in Waldesnähe wohnen, sollten überlegen, ob sie nicht ihr Domizil verändern sollten. Ich behaupte mal freimütig, dass heute und noch mehr in Zukunft Schäden durch Waldbrand oder umstürzende Bäume höher sind als Heimspeicherbrände. Widerlegung der Behauptung durch statistische Daten erfreuen.
Ich warte lieber noch auf Natriumbatterien und Wechselrichter, die diese auch im richtigen Spannungsbereich bedienen können.
Bernd schrieb:
„Ich warte lieber noch auf Natriumbatterien“
Ich hatte kuerzlich eine Studie zu Lithium und Natrium Batterien in der Hand. Laut der Studie gab es nur minimale Unterschiede im Brandverhalten von LFP und Na Batterien und da speziell beim Thermal Runaway.
Bisher lassen sich „Batteriebrände“ meist in 2 Kategorien unterteilen:
1. NCM-Zellen haben gebrannt. Die habe eine gewisse Neigung zum thermischen Durchgehen. Sie haben bei stationärem Speicher einen extrem geringen Marktanteil. Einen hohen Marktanteil haben sie bei BEV. Da sind sie in der Regel aber mit Batterie-Klimatisierung und aufwändigeren BMS verbaut, was die Gefahr des thermischen Durchgehens eindämmt.
2. Viele „Batteriebrände“ sind eigentlich Elektrikbrände. Eine typische prismatische LFP-Zelle, z.B. die gern verbauten LFP-Zellen von EVE mit 280 Ah, liefern bei 3,2V bis zu 280 A Entladestrom. Die interne Verkabelung der Zellen (Busbars) hat der Hersteller, aber in der Regel im Griff. Um aus einem 48V-NV-Speicher 10 KW zu ziehen, fließt aber auch ein Strom von über 200 A. Wenn da eine Anschlussverbindung nicht perfekt ist, Kabel zu dünn bemessen sind, wird es aufgrund des Widerstandes extrem heiß und das entzündet sich. Die Ursache des Batteriebrandes ist dann aber eigentlich nicht die Batterie.
Ist das nicht Bestandteil einer ordentlichen Installation, dass man überprüft (z.B. mit Wärmebild) ob die Installation der Auslegungsbelastung standhält? Die niedrigen Spannungen bedingen hohe Ströme – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? Ich fürchte aber, dass manche Gefahren von den Fachleuten einfach kleingeredet werden, weil sie etwas verkaufen wollen und auf die Qualität ihrer Arbeit auch ohne Überprüfung vertrauen.
Ich habe dazu keine repräsentative Statistik, aber ich vermute, dass nur wenige Elektroinstallateure/Solarteure eine Wärmebildkamera am Start haben. Daneben gibt es auch einen erheblichen DIY-Bereich bis hin zu tausenden Leuten, die sich die Batterie selbst bauen. Den will ich aber auch gar nicht per se als inkompetent in den Senkel stellen. Wenn man es für sich selbst macht, ist der Anreiz besonders hoch, es gut und nicht nachlässig zu machen. Wer will schon das eigene Haus abfackeln. Und ich kenne tatsächlich mehrere Selbermacher, die eine Wärmebildkamera zur Überprüfung der Installation eingesetzt haben.
Am Ende haben wir über eine halbe Million an neuen Heimspeicher-Installationen pro Jahr. Wenn dann bei 20 später mal die Installation brennt, sind das 20 Fälle zu viel, aber das ist dann auch keine dramatische Quote. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Ich sehe da jedenfalls keinen Bedarf an neuen Regulierungen, Normen, Pflichtprotokollen.
„Wenn man es für sich selbst macht, ist der Anreiz besonders hoch, es gut und nicht nachlässig zu machen.“
Das würde ich jedem, normalerweise, zugestehen.
Allerdings ist mit ‚Batteriespeichern‘ die Schwierigkeit der Alterung bei ‚Lithium‘-Elektroden für ‚Laien‘, ohne Erfahrung mit dieser Akkutechnologie in der Grenzregion um die 10-15 Jahre (und entsprechender Nutzung), schlechter einzuschätzen und man muss dann auch die Anforderungen beim Laden/Entladen daran anpassen (oder frühzeitig(er) die Akkuzellen austauschen)(?)
Bei Einzelzellen-Optimierung sind evtl. Mängel einfacher zu erkennen, anders wenn man nur die Systemspannung regelt(?)
und, welcher Hersteller war es nun? Sind die Ermittlungen jetzt mal abgeschlossen?