Plan-B Net Zero gab diese Woche bekannt, dass es sich Standorte in ganz Deutschland für den künftigen Ausbau von Batteriespeichersystemen sichern will. Das Schweizer Start-up plant demnach den Bau von 280 Megawatt Batteriespeicher-Leistung, um die Integration von erneuerbaren Energiequellen in das Stromnetz zu unterstützen.
Zunächst erwirbt Plan-B Net Zero Standorte für 100 Megawatt Speicher, an denen es einzelne Speichercontainer mit einer Leistung von jeweils 15 bis 25 Megawatt betreiben will, wie es weiter mitteilte. Im Anschluss an diese Phase soll dann die Erweiterung auf 280 Megawatt Leistung erfolgen.
Tjark Connor Hennings-Huep, BESS-Stratege bei Plan-B Net Zero, begründete die Notwendigkeit solcher Entwicklungen: „Durch den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien besteht in Deutschland ein enormer Bedarf an Batteriespeicherlösungen. Da aber die Anwendungen für Speicher noch schneller wachsen als das Stromnetz, braucht Deutschland zuverlässige und kompetente Speicherbetreiber.“ Hennings-Huep verwies insbesondere auf die Aktivitäten in den nördlichen Bundesländern: „Die Netzbetreiber in Ostfriesland, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg legen ein unglaublich hohes Tempo beim Netzausbau vor. Das erhöht natürlich die Nachfrage nach Batteriespeichern.“
Bradley Mundt, CEO von Plan-B Net Zero, betonte die strategische Bedeutung von Batteriespeichern und ging gleichzeitig auf die politisch brisanten Argumente der „Erneuerbaren-Hasser“ ein. „Das letzte verbliebene Argument der – nennen wir sie ‚Erneuerbaren-Hater‘ – ist, dass bei Nacht und Windflaute das Licht ausgeht,“ sagt der als Business-Punk ausgezeichnete Jung-CEO. „Mit unserer BESS-Strategie nehmen wir ihnen auch das weg. Wir haben ein erklärtes Ziel: Ökostrom für ganz Deutschland, bei Tag und Nacht.“
Mundt hat Plan-B Net Zero im April 2023 gegründet. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Zug in der Schweiz.
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Ich bin total für den Ausbau erneuerbare Energien und Speicher. Allerdings würde ich mir da in der Realisierung eher Unternehmen wünschen die in der EU angesiedelt sind, so dass die Profite wenn schon nicht in Deutschland wenigstens in der EU bleiben. Bin ich jetzt Hater oder Patriot?🤭
Weder noch….wichtig ist doch es macht jemand…und das schnell!
Die Erneuerbaren-Hater, die sich halbwegs auf der Höhe der Zeit bewegen, sind aber schon ein bisschen weiter: Nicht die windstille Sommernacht ist dort das Schreckgespenst, sondern die mehrwöchige Inversions-Wetterlage im Winter mit Nebel oder Hochnebel und ebenfalls Windstille. Bei der reichen nach gegenwärtigen Preisen die Batteriespeicher nur einen Tag lang, bei weiter sinkenden Preisen können es auch zwei Tage sein. Biogas bringt eine Dauerleistung von 4GW, Laufwasser von 2,5GW, aus dem Ausland könnten bis zu 17GW importiert werden, wenn man dort etwas abzugeben hat. Die Mindestleistung (Tagesdurchschnitt) von Wind und PV auch unter sehr ungünstigen Bedingungen liegt zZt. bei 5GW und wird bei Verdreifachung der installierten Leistung entsprechend bei 15GW liegen. Das wars dann aber und ergibt eine Leistung von 23,5 bis 38,5GW, obwohl im Schnitt 50-60GW benötigt werden. Das ergibt einen Restbedarf von 11,5 bis 38,5GW, je nachdem ob es jetzt 50 oder 60GW sind, und wieviel das Ausland abzugeben hat. Auch auf den schlechtesten Fall muss man vorbereitet sein, man denke nur daran, wie Frankreich zwischen 2021 und 2023 sogar auf deutsche Lieferungen angewiesen war. Da war in der Gesamtbilanz aus dem Ausland gar nichts zu holen, sondern es musste noch exportiert werden, was dank großzügiger Erzeugungskapazitäten aus Braunkohle auch darstellbar war.
Wenn die Kohle weg ist, und das Erdgas auch weg soll, muss Strom aus anderen Langzeitspeichern kommen. Das wird nach gegenwärtigem technischen Stand vor allem Wasserstoff sein, bei dem mit Produktionskosten von ca. 50ct/kWh gerechnet werden muss. Die Herausforderung wird vor allem darin liegen, den Wasserstoffbedarf so gering wie möglich zu halten, um den Strompreis nicht zu belasten. Das Thema Batterien ist hingegen gegessen. Die sind heute schon so billig, dass sie keine Belastung für den Strompreis darstellen. Hater, die dann über „enorme“ Kosten schwurbeln, sind in ihrem Informationsstand ein paar Jahre im Rückstand.
Danke für die detaillierte Darstellung zur Versorgungslücke bei Dunkelflaute.
Zum Thema „Das Thema Batterien ist hingegen gegessen. Die sind heute schon so billig, dass sie keine Belastung für den Strompreis darstellen.“: das trifft nur zu, wenn der Betreiber übers Jahr gesehen genügend Zyklen hinbekommt.
Und wenn dieses Problem bewältigt ist, kommt sicher wer und erinnert an den Ausbruch des Krakatau. und meint, wir müssten zwei Jahre Aschewolken überbrücken.. Erinnert sich noch wer an den dämlichen Spruch „Atomkraftgegener überwintern bei Dunkelheit mit kaltem Hintern“? Heute hetzen die genauso dämlich gegen Erneuerbare. Und überwintern vermutlich mit Ölheizung und Öllampen.
einen plan b zu haben ist nie falsch, insbesondere bei systemrelevanten infrastrukturen wie der energieerzeugung. was aber die bedenkenträger in der regel übersehen ist der beständige technische fortschritt. ansonsten spricht aus meiner sicht wenig dagegen, die schon vorhandene gasinfrastruktur noch etwas länger als reine (!) reservekapazität zu erhalten, was auch praktisch nichts kosten würde. ob es aber wirklich noch weitere gaskraftwerke braucht wie von reiche gefordert, das wage ich zu bezweifeln. den beständigen technischen fortschritt bei den erneuerbaren sollte man unbedingt auch in zukunftsplanungen berücksichtigen.
Die vorhandenen fossilen Kraftwerke solange wie nötig als Reserve vorzuhalten, sehe ich genau so. Und dann müssen wir „erdgasfähige“ H2-Kraftwerke bauen und nicht umgekehrt.
CCS etc. können wir uns auch sparen und das Geld lieber in Elektrolyseure stecken.
O.K. Und wie wäre es mal über moderate Betriebseinschränkungen während einer Dunkelflaute nach zu denken?
Maximalleistung während angekündigter Betriebsstunden etc.
…….
Dafür wären Tarifsysteme prädestiniert!