Solarpower Europe: Stagnierender Photovoltaik-Dachanlagenmarkt wirkt sich auf Jobsektor aus

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In den EU-Ländern gab es Ende 2023 nach dem jüngsten Bericht „EU Solar Jobs“ von Solarpower Europe etwa 826.000 Arbeitsplätze in der Solarbranche. Dies seien 27 Prozent mehr als noch 2022 und reflektiere das Rekordwachstum von 50 Prozent auf mehr als 60 Gigawatt neu installierte Photovoltaik-Leistung im vergangenen Jahr, so der europäische Verband. Zuvor hatte auch Internationale Agentur für erneuerbare Energien Irena ihren neuen Jobreport veröffentlicht, wonach es weltweit 2023 insgesamt 16,2 Millionen Arbeitsplätze im Erneuerbaren-Sektor gab, davon rund 7,2 Millionen in der Solarbranche. Allein in China finden sich 4,6 Millionen dieser Jobs.

Doch zurück nach Europa und den Aussichten für dieses Jahr. Diese sind durch die vielerorts schwierige Situation bei den Photovoltaik-Herstellern sowie die sich abschwächenden Nachfrage, gerade bei Dachanlagen, durchaus getrübt, wie der Bericht von Solarpower Europe zeigt. So werde für dieses Jahr nur ein leichter Anstieg der Beschäftigtenzahl um 0,4 Prozent* auf 830.000 erwartet. Bis 2027 erwartet Solarpower Europe eine Steigerung auf etwa eine Million Jobs innerhalb des Sektors. Ursprünglich sollte dieses Ziel schon im kommenden Jahr erreicht werden. Solarpower Europe revidierte nun aber seine Prognose. Verbunden damit sei ein Photovoltaik-Zubau von 88,5 Gigawatt im Jahr 2027.

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2027 wird es EU-weit wohl erstmals mehr als eine Million Beschäftigte in der Photovoltaik-Branche geben, so die neue Prognose von Solarpower Europe.

Grafik: Solarpower Europe

„Die Solarbranche kann mehr als 1 Million Arbeitnehmern eine sinnvolle, hochwertige Beschäftigung in ihren lokalen Gemeinschaften bieten“, sagte Walburga Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe. „Diese Beschäftigungsmöglichkeiten können nicht als selbstverständlich angesehen werden. Wir fordern die neue EU-Führung nachdrücklich auf, die regulatorischen Bedingungen für den Ausbau der Solarenergie zu verbessern, die Photovoltaik-Hersteller in der EU zu unterstützen und die europäische Strategie für Solarqualifikationen weiterzuentwickeln.“

Deutschland mit 154.000 Jobs europaweit vorn

Im vergangenen Jahr wuchs der deutsche Photovoltaik-Markt auf 15 Gigawatt. Damit verbunden stieg auch die Zahl der Beschäftigten. Solarpower Europe zählte 154.000 Solarjobs in Deutschland, das damit den 2022-Spitzenreiter Polen mit 113.000 Beschäftigten auf Platz zwei verdrängte. Dort seien weniger Dachanlagen installiert worden. Platz drei geht 2023 an Spanien, das mengenmäßig in Europa den zweithöchsten Zubau verzeichnete, wobei vor allem Photovoltaik-Kraftwerke installiert wurden. Pro installiertem Gigawatt werden dafür weniger Arbeitskräfte benötigt als für Dachanlagen.

Solarpower Europe verfasste in seinem Bericht auch Empfehlungen, wie die Arbeitskräfte in der Solarbranche gehalten werden sollten, um auch in den nächsten Jahren den Photovoltaik-Zubau sicherzustellen. Dazu zählen: die Bewertung des genauen Bedarfs an Arbeitskräften und Qualifikationen auf nationaler Ebene, die Schaffung eines Karrierepfads für alle erneuerbaren Energien, die Aufnahme einer Qualifikationsstrategie in den kommenden EU-Aktionsplan zur Elektrifizierung, die Steigerung der Sichtbarkeit und Attraktivität von sogenannten MINT-Berufen, die Umschulung von Arbeitnehmern aus den alten fossilen Industrien oder die Entwicklung einer solarspezifischen Ausbildung im Rahmen der Berufsausbildung für Elektriker.

Mit dem Bericht veröffentlichte Solarpower Europe auch eine Warnung der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC) der EU, dass Europa die Flexibilität seines Energiesystems bis 2030 verdoppeln und bis 2050 versiebenfachen muss. Neue Modellrechnungen zeigten demnach, dass mehr erneuerbare Energien, Elektrifizierung und Flexibilität die europäische Wettbewerbsfähigkeit steigern und die durchschnittlichen Day-Ahead-Strompreise bis 2030 um 25 Prozent und bis 2040 um 33 Prozent senken können.

Neben dem Ausbau von Batterie- und Wärmespeichern sollte dafür auch die Nachfrageseite flexibilisiert werden. Ein Weg dahin könnten flexible Stromtarife sein, um Verbraucher dazu zu bringen, den Strom dann zu nutzen, wenn die Erzeugung aus Photovoltaik und Windkraft am größten ist.

*Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Zahl nachträglich korrigiert. Es sind 0,4, nicht 4 Prozent. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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