Qcells und Enerix: Augen auf beim Photovoltaik-Kauf

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Die Situation ist nicht ganz neu: Während der ersten Boomjahre der Photovoltaik in Deutschland zwischen 2010 und 2012 waren viele Glücksritter unterwegs. Aktuell zieht die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen vor dem Hintergrund der verbesserten EEG-Förderung und der stark steigenden Energiepreise wieder mächtig an. Qcells und Enerix, die seit Jahren im deutschen und österreichischen Photovoltaik-Markt aktiv sind, warnten jedoch in einer Erklärung davor, den Kauf einer Photovoltaik-Anlage zu überstürzen.

„Der Handlungsdruck bei den Endverbrauchern ist enorm. Aber die hohe Nachfrage stößt an vielen Stellen an Systemgrenzen“, sagte Ralf May, Head of Sales D-A-CH bei Qcells. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg beeinflussten die Zulieferer- und Logistikketten der Solarindustrie. „Auswirkungen sind Containerknappheit, Stau an großen Zentralhäfen, begrenzte LKW-Verfügbarkeit, Mangel an Material und Produktionsmitteln. Die Kapazitäten reichen derzeit leider nicht aus, um dem Bedarf vollständig gerecht zu werden“, so May weiter.

Er riet den Kunden zu Geduld und Vorsicht beim Vertragsabschluss. „Wenn man sich der Qualität, Seriosität und Erfahrung seines Geschäftspartners – sei es Hersteller oder Installateur – nicht sicher sein kann, sollte man keine übereilten Entscheidungen treffen“, sagte May. Eine vorschnelle Entscheidung könne zulasten der Produkt- und Installationsqualität gehen. „Es ist nicht ratsam, jetzt Verträge abzuschließen, wenn die Installation nicht sichergestellt werden kann. Und warum sollte man sich jetzt für eine Kompromisslösung entscheiden, wenn man schon in wenigen Monaten das Optimum haben kann“, erklärte er.

Bestätigung dafür gab es vom Fachpartner Enerix. Das Installationsunternehmen vertreibt seine Photovoltaik. Speicher und Ladelösungen vornehmlich in Deutschland und Österreich und verzeichnete ein beträchtlich gestiegenes Anfragevolumen von Endkunden in den vergangenen Monaten. „Derzeit gibt es Engpässe bei Solarmodulen, Stromspeichern, Wechselrichtern, Unterkonstruktionen und teilweise sogar bei Kabeln“, erklärte Enerix-Geschäftsführer Peter Knuth.

„Zahlreiche Installateure sind komplett ausgelastet – einige Betriebe können für 2022 gar keine neuen Aufträge mehr annehmen. In dieser Marktlage treten viele neue Akteure ohne Erfahrung in den Markt ein. Wenn eine Solaranlage sicher funktionieren und langfristig gute Erträge liefern soll, braucht sie hochwertige Komponenten und eine Planung und Installation durch erfahrene Experten“, so Knuth weiter. Dies brauche jedoch Zeit, um Ressourcen und Fachpersonal aufzubauen und auch an der Photovoltaik-Branche gehe der Fachkräftemangel nicht spurlos vorbei.

Enerix sei seit 15 Jahren aktiv. „Wir haben vor ein paar Jahren einen ganz ähnlichen Boom erlebt. Damals wurde sehr viel minderwertige Qualität im Markt verkauft und diese Anlagen liefern bei weitem nicht die versprochenen Erträge oder mussten zum Teil kostspielig überholt werden“, erklärte Knuth. „Wir empfehlen deshalb unseren Kunden, besser auf das richtige Angebot mit Qualitätsprodukten von namhaften Herstellern und mit entsprechender Installationsqualität zu setzen, als auf eine schnelle Installation, mit Produkten unerfahrener Hersteller oder schlechter Installationsqualität. Als Fachbetrieb stehen wir gegenüber unseren Endkunden für die Qualität und für die Erträge in der Pflicht“, betonte er weiter.

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