Sono Motors und die Rhenus Gruppe kooperieren künftig, um den Einsatz intelligenter Photovoltaik-Technologie in der Last-Mile-Logistik voranzubringen. Im Zentrum steht dabei eine umfangreiche Datenerhebung im Realbetrieb auf der Straße, um das Potenzial des Photovoltaik-Einsatzes auf Transportern weiter zu optimieren. Daher sei ein erstes Testfahrzeug der Rhenus Gruppe mit vier Lichtstärkesensoren an den Seiten und auf dem Dach ausgestattet worden und werde die kommenden 12 Monate in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs sein, wie die Unternehmen mitteilten. Dabei werden Sonneneinstrahlungsintensität in einem Langzeittest unter Realbedingungen erfasst. Ein über eine LTE-Verbindung mit der Datenzentrale bei Sono Motors verbundener Data Logger übermittelt die Daten.
Bei Sono Motors werden alle Messdaten zu konkreten Ergebnissen verknüpft und analysiert sowie an Rhenus übermittelt, wie es weiter hieß. Für die Integration in der Fahrzeugoberfläche seien flexible Solarmodule entwickelt worden. In Kombination mit der Leistungselektronik von Sono Motors ermöglichten sie auch eine Photovoltaik-Nutzung bei wenig oder indirektem Licht, wie es bei Fahrten in der Stadt oftmals der Fall sein kann. Da theoretische Potenzial für die Photovoltaik-Anlage auf dem Transporter gibt das Unternehmen mit 8,8 Kilowatt an – dafür müsste 54 Quadratmeter Fläche des Transporters genutzt werden. „Das Projekt mit der Rhenus Gruppe liefert uns wichtige Daten, um unsere patentierte Technologie weiter zu optimieren. Unsere Solartechnologie hat das Potenzial in der Endkundenbelieferung einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduzierung einerseits und zur Reichweitensteigerung andererseits zu leisten“, sagt Jona Christians, CEO und Mitgründer von Sono Motors.
Auch bei Rhenus ist man überzeugt, dass solargestützte Elektro-Transporter und Lkws künftig einen großen Teil zur Energiewende beitragen könnten. „Wenn im Verkehr flächendeckend auf Elektroantriebe umgestellt wird, muss die Versorgung entsprechend mitwachsen. Solarzellen auf Fahrzeugen könnten das Stromnetz dabei entlasten und bieten eine Erleichterung für Flottenmanager durch die Entlastung der Ladeinfrastruktur“, erklärt Jonas von Frieling, Head of Innovation Hub der Geschäftszweige Rhenus Home Delivery und Rhenus High Tech.
Bereits 17 Partnerschaften hat Sono Motors für den Einsatz seiner Solartechnologie mit Unternehmen wie MAN, Easymile oder der Münchner Verkehrsgesellschaft geschlossen. Erste Fahrzeuge seien auch bereits ausgeliefert, darunter ein solarer Schulbusanhänger und ein Elektroleichtfahrzeug-Prototyp für ARI Motors.
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The never ending story. Sono Motors hat 20 verschiedene Projekte in der Entwicklung, aber keines wird fertig. Wenn sie dann wirklich auf dem Markt wären, dann braucht man diese super Solarzellen vielleicht gar nicht mehr. Wenn LKWs 2000 km weit fahren und im Megawattbereich nachladen wird die teure zusätzliche Energie eventuell nicht mehr gefragt sein.
Wenn aus 8,8kWp auch nur 3650kWh/a herauskommen, sind das im Mittel ca 100km/Tag, die das Fahrzeug nicht laden muss. Beim Lieferverkehr im Nahbereich kann das im Sommer schon ausreichen, Tage ganz ohne Laden zu haben.
Im Grunde zählt jede kWh, die wir erzeugen…
@ Jogi 56 die 3650 kWh im Jahr sind schon sehr hoch gegriffen, denn es liegen ja immer zwei Flächen der Solarmodule im Schatten. Dazu wird so ein Fahrzeug nicht unter 50 kWh pro 100 km zu bewegen sein. 20 kWh zusätzliche Leistung am Tag wird auch im Sommer das Limit sein. Diese Technik ist extrem teuer, dass sieht man an den Preissteigerungen des Kleinwagens. Ein Spediteur im Stadtbereich investiert doch lieber mehr in seine stationäre Anlage und installiert bei seinen Fahrzeugen 20 kWh mehr Akku. Das ist preiswerter und funktioniert nicht nur bei Sonnenschein. Jede kWh ist wichtig. Wenn ich aber mit dem gleichen Geld stationär die fünffache Leistung erzeugen kann, dann ist keine Wirtschaftlichkeit mehr gegeben. Es gibt ja auch im PKW Bereich ein paar Solardachanbieter. Das ist bei allen ein cooler, teurer Gag aber mehr nicht und mein Panoramadach ist dann auch weg.
@Ernst Gruber
… das sehe ich anders. Unbestritten stimmen bei Sono Motors Aufwand und Nutzen überhaupt nicht mehr überein. Aus meiner Sicht kann man sich sämtliche Seitenflächen sparen und einfach nur die Dachflächen des Fahrzeugs nutzen. Dann aber ist hier mit entsprechender Skalierung natürlich ein sehr günstiger Preis in der Produktion möglich. Wenn Millionen von Autos mit gleicher Technik zu versorgen sind, ist das Potenzial aus meiner Sicht erheblich. Die Preise für die Hardware werden lächerlich klein…
Völlig klar, dass das für jedes einzelne Fahrzeug nur ein kleiner Beitrag ist… er wird aber in der Menge schon relevanter. Das Teure ist eigentlich nur die Entwicklung, die Produktion läuft dann irgendwann nur noch wie in der Lackstraße und ersetzt diesen Prozess teilweise einfach. Jo, jede kWh zählt… und wenn es so einfach ist, warum nicht?
@ Detlef K. Das ist ihr gutes Recht das anders zu sehen. Wir werden sehen was diese Firma in fünf oder zehn Jahren auf dem Markt hat. Es gibt so viele neue Produkte die nur noch hochskaliert werden müssen. Aber das scheitert meist in weit über 90% der Fälle. In der Schweiz laufen bereits längere Zeit Kühllaster einer Supermarktkette mit Solarzellen auf der gesamten Dachfläche. Die Physik bremst aber hier gute Ertragswerte. Es funktioniert vergleichbar mit einer Flachdachanlage, welche nicht aufgeständert ist. Dazu braucht man Optimierer für ein Schattenmanagement, denn optimale Sonneneinstrahlung findet nur kurzzeitig oder beim Be- und Entladen an sonniger Stelle statt. So schön und sinnvoll diese zusätzlichen vorhandenen Flächen wären, sie müssen sich in erster Linie rechnen. Wir müssen so schnell wie möglich 200 GWp PV installieren. Das sind 1,5 Millionen Module mit 700 Watt. Das ganze dann mal 200. Dazu kommen Befestigung, Wechselrichter, Stromanschluss, Planung und Ausführung. Das sind immense Kosten und es verschlingt unmassen an Ressourcen. Dafür bekommt man aber grünen Strom für drei bis fünf Cent. Ein Solardach beim PKW und beim LKW rechnet sich bis zum Ende des Gebrauchs nicht. Jedes Balkonkraftwerk leistet mehr und kostet viel weniger. Lieber ein paar Solarparks mehr auf dem Maisacker als diese Spielereien deutscher Ingenieurskunst.
Ich habe ein Flachdach und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Erträge sehr ordentlich sind mit nur einstelligen Verlusten gegenüber der Aufständerung. Die Problematik einer größeren Verschattung sehe ich nicht, wo ist da der Unterschied zur Aufständerung?
Diese Folien-Photovoltaik ist keine Konkurrenz zur üblichen… große Anteile Ihrer genannten enormen Ressourcen kann man sich in der Serienproduktion von PV auf Autodächern einsparen, da ist es nur noch Massenproduktion auf Kosten und Ressourcen optimiert…
Und was meinen Sie mit „rechnet sich nicht“? … in der Masse mit stetig gleichen Bedingungen kann PV meines Erachtens auf dem Auto nur günstiger sein, als Balkonkraftwerke… alleine wegen den Skaleneffekten und im teilweisen Ersatz zur alten Methode. Und die CO2 Armotisation erfolgt dann nicht nach 2 Jahren, sondern nach 3, 5 oder 7 Jahren… so what?… so kommen aber schon relevant große Mengen an Erneuerbare fast schon von selbst und ohne die enormen Ressourcen auf die Straße, die im Gegensatz zum Balkonkraftwerk wegen des Speichers zu nahe 100% wirtschaftlich und direkt vor Ort verwertet werden können.
Sie haben natürlich völlig recht, es kann genauso ein Flop werden und kaum ein Hersteller will das ernsthaft machen. Irgendwann könnte das PV-Dach aber auch in der Option bei 300 Euro liegen, dann rechnet es sich relativ schnell für jeden „Draußen“ Parker. Wir werden sehen, was die Glaskugel sagt bzw. wo die Fortschritte in der kostenoptimierten Entwicklung noch liegen.
Abgesehen davon halte ich auch nichts mehr von dieser Firma… ich habe sogar mal vor 4-5 Jahren den Sion vorbestellt. Bin dann aber relativ früh darauf gekommen, dass das mit diesen Leuten nichts werden kann.
Der Kurs von Sono Motors spricht für sich. Die Investoren haben größtenteils schon den Glauben verloren.