KfW Research fordert Vervierfachung der Photovoltaik-Kapazität in Deutschland bis 2030

Teilen

Der schnelle und massive Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere von Windkraft und Photovoltaik, ist sowohl klimapolitisch geboten als auch ein wichtiger strategischer Schlüssel für die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland. Zu diesem Schluss kommt KfW Research in dem aktuellen Papier „Klimaneutralität und Energiesicherheit zusammendenken: Kapazitäten Windkraft bis 2030 verdoppeln, Photovoltaik rund vervierfachen“. Um den Energiebedarf zu senken und so den Flächendruck beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu reduzieren, sei gleichzeitig eine weitere deutliche Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftssektoren unverzichtbar.

Bruttozubau Photovoltaik in den letzten fünf Jahren und benötigter jährlicher Zubau bis 2030 für nationales Ausbauziel (in Gigawatt). *Vereinfachte Berechnungsweise: Die Differenz aus Ausbauziel 2030 und Anlagenbestand zum 31.12.2021 wurde gleichmäßig auf die Jahre 2022-2030 verteilt, ohne Berücksichtigung des Ersatzbedarfs für alte Photovoltaikanlagen, die zwischenzeitlich vom Netz gehen. Entwurf der EEG-Novelle sieht anwachsende jährliche Ausbaurate auf bis zu 22 Gigawatt vor.

Grafik: KfW Research (Agora, BWS, BMWK, eigene Berechnungen)

Die Erreichbarkeit des Ziels der Treibhausgasneutralität steht und fällt mit der ausreichenden Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien, so KfW Research. Nach Plänen der Bundesregierung solle bis 2030 – also in nicht einmal neun Jahren – der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromversorgung von derzeit 41 auf 80 Prozent gesteigert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kapazitäten von Windenergie an Land verglichen mit heute verdoppelt, die von Windenergie auf See und Photovoltaik nahezu vervierfacht werden. Zu ähnlichen Zahlen war im März der McKinsey Energiewendeindex gekommen. Das gegenwärtige Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien müsse also massiv beschleunigt werden.

Beim Ausbau der Windkraft liegt aus Sicht der KfW die zentrale Herausforderung in der Bereitstellung von Flächen sowie darin, die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen. Bei der Solarenergie gelte es, das große ungenutzte Potenzial von Photovoltaik-Dachanlagen zu erschließen. Notwendig seien zusätzliche Anreize für Hauseigentümer, Photovoltaik-Anlagen auf bestehenden oder neuen Gebäuden zu errichten. Um auch bei hohen Anteilen von wetterabhängigen erneuerbaren Energien eine hohe Stromversorgungssicherheit gewährleisten zu können, müssen laut KfW Research zudem der Stromnetzausbau beschleunigt, der europäische Stromhandel ausgebaut sowie die Flexibilisierung der Stromnachfrage und der Speicherausbau vorangetrieben werden.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.