Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG hat am Freitag angekündigt, bis spätestens Mitte 2022 den Block 7 des Rheinhafen-Dampfkraftwerks (RDK) zur Stilllegung anmelden zu wollen. Damit werde der Kohleausstieg des Energiekonzerns weiter fortgesetzt. Der Aufsichtsrat habe dem Vorhaben bereits zugestimmt. „Die geplante Stilllegung ist ein weiterer konsequenter Schritt zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der EnBW“, erklärt Georg Stamatelopoulos, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungs-Infrastruktur bei der EnBW. Ziel sei es, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 50 Prozent zu reduzieren. Bis 2035 werde eine Senkung auf Netto-Null angestrebt. „Seit 2013 haben wir uns bereits von neun konventionellen Kraftwerksblöcken getrennt und parallel die Wind- und Solarenergie mit heute insgesamt 4.900 Megawatt installierter Leistung ausgebaut“, so der EnBW-Vorstand weiter.
Der Steinkohle-Kraftwerksblock in Karlsruhe wird seit 1985 mit einer elektrischen Leistung von 517 Megawatt und bis zu 220 Megawatt Fernwärmeleistung betrieben. Nach der Anmeldung der Außerbetriebnahme bei der Bundesnetzagentur und dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber würden diese prüfen, ob der Meiler stillgelegt werden kann oder aufgrund seiner Systemrelevanz zeitlich befristet in die Netzreserve übergeht. Neben dem Block 7 betreibt EnBW noch seit 2014 am Standort den Block 8 zur Strom- und Fernwärmeerzeugung. Dieser sei von der Stilllegung nicht betroffen.
Im Falle einer endgültigen Stilllegung des Blocks 7 sind jedoch 90 Mitarbeiter betroffen. Für diese greife dann eine Regelung, die aktuell mit der Gewerkschaft Verdi und den Betriebsräten vereinbart worden sei, um einen sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleerzeugung zu regeln. Die Vereinbarung reiche von einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen über Maßnahmen zur Qualifizierung bis hin zu Altersteilzeitmodellen, hieß es von EnBW. Sie gelte für Mitarbeiter aller konventionellen Erzeugungsanlagen, die der Energiekonzern betreibt.
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Braunkohle rechnet sich nicht und Steinkohle gleich gar nicht mehr. So liest man darüber sehr viele Artikel. Macht es mehr Sinn dieses Kraftwerk mit 0,7 GW in die Reserve zu nehmen? Wollen wir mal EnBW gute Absichten unterstellen.
EnBW will die Verluste entweder loswerden, oder sich vom „Netz“ bezahlen lassen. Beides ist legitim. Unter den Voraussetzungen, unter denen das Kraftwerk gebaut wurde, lässt es sich nicht mehr rentabel auf eigenes Risiko betreiben. Ich frage mich vor allem, wie dann künftig der Fernwärmebedarf gedeckt wird. Brennstoffwechsel? Auf grünen Wasserstoff oder Erdgas? Gibt es noch andere, ökologisch und ökonomisch bessere Alternativen?
Man will ja einige Kraftwerke umrüsten um die Verteilernetze weiterhin zu nutzen, was ja von der Nachhaltigkeit her sehr viel Sinn machen würde. Da spricht man bisher aber nur von fossilen Gasen oder Wasserstoff. Für Wärmekurzzeitspeicher wurde in Ostdeutschland ein Wärmesalzspeicher als Versuchsanlage errichtet. Dieser wird durch einen Solarpark und Windenergie auf sehr hohe Temperaturen gebracht. Da die Salzsohle wesentlich höher erhitzt werden kann, hat sie gegenüber einem reinem Wasserspeicher riesen Vorteile, da wesentlich mehr Energie eingespeichert werden kann um in sonnen- und windarmer Zeit wieder verfügbar wäre. Ich weiß, dass da mit einer Turbine Strom erzeugt wird. Ob da mit einem Wirkungsgrad , welcher Wasserstoff übertrifft auch genug Wärme erzeugt werden kann , entzieht sich meiner Kenntnis. Auch Biogasanlagen könnten hier eine herausragende Rolle spielen. Dreiviertel der tierischen Ausscheidungen werden noch auf die Felder ausgebracht und das mit großen klimaschädlichen Folgen. Mit 100% Güllevergasung könnt fast das komplette Land mit Wärme versorgt werden. Leider sind nur Anlagen bis 75 kWh erlaubt, da sonst Gülletourismus befürchtet wird.
Gut, es soll einen EnBW-Kraftwerk stillgelegt werden. Wo denn?
Der Artikel verrät dies nicht in der Unterschrift, nicht in der Einleitung, nicht in der Bildunterschrift, nicht im ersten Absatz. Nur aus dem Foto mit großem Fluss und Hafen kann man ableiten dass es sich nicht um Heilbronn oder Deizisau am Neckar handeln wird, sondern um Mannheim oder Karlsruhe, was durch die Angabe von „Rheinhafen-Dampfkraftwerks“ bekräftigt, aber nicht aufgelöst wird.
Erst im zweiten Absatz wird mit „in Karlsruhe“ das Rätsel gelöst. Ein Glück dass man nicht auf eine Fortsetzung vertröstet wird.
So etwas nennt man Spannungsbogen 😉