Die AGEE-Stat des Umweltbundesamtes (UBA) hat am Montag das Hintergrundpapier „Erneuerbare Energien in Deutschland – Daten zur Entwicklung im Jahr 2020“ veröffentlicht. Darin wird die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Strom-, Verkehrs- und Wärmesektor im vergangenen Jahr ausgewertet: Demnach stieg deren Anteil am gesamten Bruttoendenergieverbrauch von 17,4 auf 19,3 Prozent binnen eines Jahres. Damit übertraf Deutschland sein im Zuge der europäischen Erneuerbaren-Richtlinie zugesagtes Ziel von 18 Prozent noch Deutschland. Ähnlich wie beim CO2-Reduktionsziel ist dies vor allem dem „deutlichen Rückgang des gesamten Energieverbrauchs durch die Corona-Pandemie“ geschuldet, wie es vom UBA hieß.
Die Entwicklung in den einzelnen Sektoren war 2020 unterschiedlich. Im Stromsektor sorgte der weitere Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. dafür, dass der Erneuerbaren-Anteil mit 45,4 Prozent am Bruttostromverbrauch einen neuen Höchstwert erreichte. Die Stromerzeugung stieg nach UBA-Angaben um 3,5 Prozent, gleichzeitig sank jedoch auch der Verbrauch um 4,1 Prozent. Der Anstieg der Erzeugung sei dabei etwa zu gleichen Teilen durch die gestiegene Stromproduktion aus Photovoltaik und Windkraft erzielt worden. Dabei habe es vor allem im ersten Halbjahr sehr günstige Witterungsbedingungen gegeben, während sie im zweiten Halbjahr eher ungünstig waren, so dass die Erneuerbaren-Erzeugung unter dem Wert von 2019 fiel. Insgesamt sind nach dem Bericht 2020 insgesamt 50,6 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom erzeugt worden. Dies entspricht einem deutlichen Wachstum von etwa neun Prozent gegenüber 2019 und 31 Prozent gegenüber 2015.
Beim Zubau setzte sich der Trend bei der Photovoltaik weiter fort: Seit 2014 steigt der Zubau kontinuierlich. Im vergangenen Jahr lag die neu installierte Photovoltaik-Leistung bei 4,8 Gigawatt – in den vergangenen fünf Jahren erhöhte die die kumulierte Leistung um 37 Prozent auf knapp 53,85 Gigawatt bis Ende 2020. Rückläufig ist dagegen der Zubau der Windkraft. Er sank binnen Jahresfrist weiter von 2,0 auf knapp 1,5 Gigawatt. Durch das Wachstum der erneuerbaren Stromerzeugung seien mit rund 227 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten deutlich mehr Treibhausgasemissionen vermieden worden als noch 2019 – damals waren es 219 Millionen Tonnen.
Einen deutlichen Sprung machten dagegen die Biokraftstoffe und erneuerbarer Strom im Verkehrssektor. Der Anteil erhöhte sich dem UBA zufolge von 5,3 auf 7,3 Prozent des Energieverbrauchs. Grund dafür sei die Erhöhung der gesetzlich festgelegten Treibhausgasminderungsquote von vier auf sechs Prozent im Jahr 2020, über die die Menge der Beimischung von Biokraftstoffen gesteuert wird. Dies führte zu einem Anstieg des Verbrauchs von Biokraftstoffen um 24 Prozent, wie das UBA erklärte. Zudem sei pandemiebedingt wesentlich weniger konventioneller Kraftstoff verbraucht worden.
Im Wärmesektor stagniert der Erneuerbaren-Anteil sei Jahren. 2020 erhöhte er sich von 15,0 auf 15,2 Prozent, wobei in absoluten Zahlen insgesamt etwas weniger erneuerbare Wärme und Kälte erzeugt worden, wie das UBA betont. Allerdings sei der fossile Energieverbrauch im Wärmesektor noch stärker gesunken.
Das UBA hat zudem die wirtschaftlichen Effekte ausgewertet. Demnach stiegen die Investitionen in Erneuerbaren-Anlagen 2020 leicht an. Sie lagen bei rund 11,0 Milliarden Euro. Die wirtschaftlichen Impulse aus dem Betrieb der Erneuerbaren-Anlagen bezifferte die Behörde mit etwa 18,2 Milliarden Euro.
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