Naturschutzverbände befürworten 1000 Megawatt Photovoltaik-Kampagne in Baden-Württemberg

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Die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg (EE BW) hat im Dezember eine 1000 Megawatt Kampagne gestartet, um die Photovoltaik bis 2030 zur wichtigsten Energiequelle in dem Bundesland zu machen. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollten jährlich etwa 1000 Megawatt Photovoltaik-Leistung zugebaut werden – etwa eine Verdopplung der aktuellen Installationszahlen. Unterstützt wird die Initiative unter anderem von der Energiewirtschaft und dem Handwerk. Jetzt sprachen sich auch die baden-württembergischen Landesverbände von BUND und NABU, der Landesnaturschutzverband LNV und die Bodensee-Stiftung dafür aus. Die von der Landesregierung beschlossene Photovoltaik-Pflicht sowie die Neuauflage der Photovoltaik-Speicherförderung seien „positiv, alleine aber zu wenig“, hieß es von en Naturschutzverbänden am Montag.

Sie fordern neben dringend notwendigen Energieeinsparungen auch einen massiven Ausbau der Erneuerbaren in den Sektoren Strom und Wärme. „Wir wollen so im Jahr 2030 mittels Photovoltaik mit deutlich mehr als 17 Terawattstunden die Strommenge von vier größeren Kohlekraftwerken oder zwei Atomkraftwerken ersetzen und Ende des Jahrzehnts ungefähr ein Viertel des heute in Baden-Württemberg verbrauchten Stroms solar erzeugen“, erklärt Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND.

Der LNV-Vorsitzende Gerhard Bronner fordert von der Politik die passenden Rahmenbedingen, etwa um die riesigen Photovoltaik-Potenziale für Solarstrom auf Gewerbegebäuden zu erschließen. „Der von uns, den Kommunen, der Energiewirtschaft und dem Handwerk vorgeschlagene solare Zubau kann mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen“, so Bronner weiter. Er bringe den Klimaschutz voran, könne helfen und könne beitragen, die Versorgungslücke im Südwesten zu füllen, die durch die Abschaltung der Atom- und Kohlekraftwerke in den nächsten Jahren entsteht.

Volker Kromrey, Programmleiter Energiewende der Bodensee-Stiftung, betonte zudem die Bedeutung des Photovoltaik-Zubaus für die Wertschöpfung im Land und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Zudem sei Photovoltaik mittlerweile die günstigste Stromerzeugungstechnologie im Land und lasse sich gut mit Naturschutzaspekten verbinden.

Die Orts- und Kreisgruppen der Umweltverbände werden Druck machen, dass Kommunen und Landkreise endlich auf breiter Front aktiv werden, Förderprogramme für Solarstrom auflegen und die eigenen Dächer und Fassaden zur Erzeugung von klimaschonendem und günstigem Solarstrom nutzen, wie es weiter hieß. Außerdem wollten sie über verschiedene Kanäle für mehr Photovoltaik im Land werben. Zugleich sei den Umweltverbänden klar, dass die Forderung nach einer neu installierten Photovoltaik-Leistung von 1000 Megawatt vor allem in diesem Jahr eine ungewöhnliche Kraftanstrengung bedeute. Dort ein „frühes und schnelles Handeln beim Umbau der Energiewirtschaft“ sei notwendig.

Die Photovoltaik-Anlagen sollten vor allem auf den Dächern und Fassaden von Privathäusern oder im Gewerbe sowie der Landwirtschaft installiert werden. Ebenso sehen die Verbände großes Potenzial in der solaren Überdachung großer Parkplätze, weshalb das geplante Förderprogramm sofort starten müsse.

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