Effizienzhaus Plus-Siedlung von Baywa re und Asset Bauen Wohnen erreicht 53 Prozent Eigenversorgung

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Die Siedlung in Hügelshart bei Augsburg ist deutschlandweit eine der ersten, die nach den Kriterien des Bundesumweltministeriums als Effizienzhaus Plus-Siedlung gebaut wurde. Ein Jahr nach Einzug der Bewohner ziehen Baywa re und Asset Bauen Wohnen ein positives Fazit: Alle Erwartungen sind voll erfüllt.

Die neun Einfamilienhäuser und vier Doppelhaushälften der Siedlung sind jeweils mit Klimadecken, einer Photovoltaik-Anlage, einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Inverter-Technologie und thermischem Wasserspeicher sowie einem Batteriespeicher ausgestattet worden. So sollen sie mehr Energie erzeugen, als die Bewohner der Siedlung im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Eine erste Auswertung ergab nun, dass eine durchschnittliche Eigenversorgung von 53 Prozent, bezogen auf Haushaltsstrom, Warmwasser, Heizung und Kühlung, erreicht wurde, wie es am Dienstag hieß. Damit habe die Siedlung im ersten Jahr rund 80 Prozent der im Vorfeld berechneten Simulationswerte erreicht. „Lässt man außergewöhnliche Faktoren außen vor, wie zum Beispiel die Kühlung, die bei der Simulation der Anlagentechnik nicht berücksichtigt war, sind wir in etwa bei unserer errechneten Eigenversorgung von 70 Prozent“, so Steffen Mechter, Leiter Strategische Geschäftsentwicklung bei Baywa Baustoffe.

Während Baywa re für die Konzeption von Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher verantwortlich war, übernahm Stiebel Eltron die Installation der Wärmepumpe, die in der Siedlung die haustechnischen Funktionen Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereiten übernimmt. „Die Versorgung der Luft-Wasser-Wärmepumpe durch die Photovoltaik-Anlage beträgt im Schnitt 50 Prozent, davon deckt die Batterie 6 bis 7 Prozent ab. Somit musste die Wärmepumpe weniger als die Hälfte ihres Strombedarfs aus dem Netz beziehen“, erklärte Oliver Bast, Produktmanager von Stiebel Eltron.

Seit dem Bezug der Häuser, der sukzessive ab Mitte 2017 bis zum Jahreswechsel erfolgte, lägen nun Nutzungs- und Betriebsdaten vor. Das erste Jahr habe gezeigt, wie wichtig das Nutzerverhalten der Bewohner und Energiemanagement sei. Bei der Auswertung fiel auf, dass das Verhalten der Bewohner deutlich größere Auswirkungen auf die Energiebilanz eines Gebäudes habe, als ursprünglich angenommen. „So lag der Haushaltsstrom um einiges höher, als die in der Simulation angesetzten 3200 Kilowattstunden pro Jahr“, so Mechter weiter. Ein Grund sei der heiße Sommer gewesen, der die Bewohner vermehrt zum Kühlen veranlasst habe. „Hier sollte über Anpassungen im Energiemanagement noch besser die Energie aus der Photovoltaikanlage genutzt werden können“, so Mechter mit Blick auf Optimierungsansätze für neue Projekte. Als Erfolg habe sich die verbaute Klimadecke herausgestellt. Sie kühle oder wärme alle Bauteile verwirbelungsfrei, so dass es eine gleichmäßig angenehme Temperierung gebe.

Baywa re will gemeinsam mit den Projektpartnern die Daten auch in den kommenden zwei Jahren auswerten. Die langfristigen Erfahrungen sollen in die Konzeption von neuen Energieeffizienzhäusern Plus sowie die Erhöhung des Eigenverbrauchs von Haushalten einfließen.

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