Hamburger Hochbahn bekommt Ladeinfrastruktur für seine Elektrobusse

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Die Hamburger Hochbahn baut derzeit einen neuen Busbetriebshof, auf dem künftig auch die Elektrobusflotte geladen werden soll. Die Ladepunkte plant der norddeutsche Energietechnik-Spezialist Emutec. Es handelt es sich um eines der größten europäischen Projekte für Ladeinfrastruktur, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

In der ersten Ausbauphase auf dem Betriebsbahnhof sollen bis Ende 2019 Ladepunkte für 48 Elektrobusse entstehen. Zu diesem Zeitpunkt geht es Emutec Grid Systems-Geschäftsführer Steffen Brümmer zufolge noch ohne Lademanagementsystem. Bis 2032 will sich die Hamburger Hochbahn demnach rund 1000 Elektrobusse anschaffen. Bis dahin will sie auch das Lademanagementsystem für die Zukunft fit zu machen. Die Vollladung der Elektrobusse sei in zwei bis drei Stunden möglich.

„Bisher gibt es selbst in Europa in der Größenordnung kaum vergleichbare Projekte, in Deutschland haben die Unternehmen höchstens drei oder vier Ladepunkte für den Öffentlichen Nahverkehr ans Mittelspannungsnetz angeschlossen“, sagt Brümmer im Gespräch mit pv magazine. Da die Kapazitäten im Mittelspannungsnetz allerdings zu begrenzt sind, werde in Hamburg der Strom vom Hochspannungsnetz gezogen und dafür relativ kostenintensiv ein eigenes Umspannwerk errichtet. „In Deutschland gibt es derzeit eigentlich keine Unternehmen, die entsprechende Referenzen für solche Projekte vorweisen können – wir betreten damit ein Stück weit Neuland“, sagt Brümmer. Zu den Investitionskosten für das Projekt wollte er keine Angaben machen.

Das neue Umspannwerk ist für eine Anschlussleistung von 25 Megawatt ausgelegt. „An das Mittelspannungsnetz dürften sie maximal neun bis zwölf Megawatt anschließen“, sagt Brümmer. Die 25 Megawatt seien nötig, um am Ende die Ladung von 240 Bussen gleichzeitig zu ermöglichen. Ohne ein intelligentes Lademanagementsystem werde es am Ende aber selbst damit nicht gehen. „Die Hochbahn plant dafür ein entsprechendes Kommunikationssystem, in dem alle beteiligten Steuersysteme wie etwa die Betriebssteuerung der Busflotte zusammenspielen“, sagt Brümmer.

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