Deutschland macht mit Stromüberschuss Gewinn

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Deutschland exportiert jedes Jahr große Mengen Strom ins Ausland – auch wesentlich mehr als es importieren muss. Die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solar Energiesysteme (ISE) haben die Daten zum deutschen Außenhandel von Strom nun grafisch aufbereitet. Dabei zeige sich, dass Deutschland durch die Stromexporte jedes Jahr Einnahmen in Milliardenhöhe erzielt. Für 2015 würden erneut Einnahmen zwischen 1,5 und 2,0 Milliarden Euro erwartet, so die Freiburger Wissenschaftler.

Ihre Analysen hätten ergeben, dass der ins Ausland exportierte Strom im Durchschnitt höhere Marktpreise erzielt als der nach Deutschland importierte Strom. Deutschland verschenke als seinen Strom nicht ins Ausland. „In den vergangenen Jahren konnte Deutschland für den Verkauf von Strom ins Ausland höhere Preise erzielen als für den importierten Strom bezahlt werden musste“, erklärt Bruno Burger vom Fraunhofer ISE. Auch in diesem Jahr sei von einem neuen Rekordüberschuss beim Stromexport von bis zu 40 Terawattstunden auszugehen.

Neben der Mär, Deutschland würde seinen Strom ins Ausland verschenken, zeigen die Zahlen aber auch, dass die Angst, Deutschland könnte wegen des Atomausstiegs bald im Dunkeln sitzen, unbegründet sind. Die ersten AKW sind bereits vom Netz und dennoch gebe es weiter hohe Stromexporte. Die jährliche Stromproduktion aus AKW sei von 2010 bis 2014 um rund 41 Terawattstunden zurückgegangen. Gleichzeitig habe die Stromproduktion aus Photovoltaik, Wind und Biomasse um rund 118 Terawattstunden gesteigert werden können, so das Fraunhofer ISE.

Seit 2010 ist die Stromproduktion aus deutschen AKWs von 133 Terawattstunden im Jahr auf 92 Terawattstunden in 2014 zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum konnte die Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Biomasse von 20 auf 138 Terawattstunden gesteigert werden. Grafik:www.energy-charts.de

Bruno Burger hält einen konsequenten weiteren Ausbau der Erneuerbaren für notwendig. »Um den noch verbleibenden Atomstrom durch erneuerbare Energien zu ersetzen und dabei gleichzeitig die Produktion aus klimaschädlicher Kohle zu reduzieren, bedarf es weiterhin großer Anstrengung beim Ausbau von Erneuerbaren«, so Burger. Insbesondere der Photovoltaik-Ausbau sei stark rückläufig und werde voraussichtlich nur bei der Hälfte des von der Bundesregierung definierten Zubaukorridors von 2500 Megawatt liegen. Demgegenüber sei nach jahrelanger Verzögerung nun aber immerhin ein Zuwachs bei der Offshore-Windenergie zu verzeichnen. (Sandra Enkhardt)

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