„SmartQuart“ wird erstes Reallabor der Energiewende (BMWi)

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München, 16.12.2019. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat am heutigen Montag dem ersten „Reallabor der Energiewende“ den Förderbescheid übergeben. Das Projekt „SmartQuart“, welches ein Konsortium aus neun Partnern erarbeitet hat, kann nun im Januar 2020 an den Start gehen. Ziel des Projektes ist es, den Einsatz fossiler Energieträger in den Projektquartieren weitgehend überflüssig zu machen. In den Städten Essen und Bedburg in Nordrhein-Westfalen sowie Kaisersesch in Rheinland-Pfalz werden dafür die einzelnen Stadtquartiere jeweils in sich und miteinander vernetzt. So sollen sich die unterschiedlich strukturierten Quartiere im systemischen Verbund nachhaltig und wirtschaftlich ergänzen und Energie untereinander austauschen.
„Ich freue mich, dass bereits jetzt das erste Reallabor der Energiewende die Arbeit aufnimmt. Unsere Reallabore sind Innovationsprojekte im Industriemaßstab. Wir entwickeln und erproben darin Technologien, die wir für unsere ehrgeizigen energie- und klimapolitischen Ziele brauchen. SmartQuart zeigt beispielhaft, wie die Energiewende vom Stromsektor auch auf andere Sektoren übertragen werden kann“, erklärte Peter Altmaier bei der Übergabe im Wirtschaftsministerium.

“SmartQuart” repräsentiert typische Stadtquartiere von niedrig verdichteten ländlichen bis hin zu sehr hoch verdichteten städtischen Räumen. Durch die Abbildung dreier für Deutschland typischer Räume sind die Konzepte auf andere Quartiere übertragbar. In allen drei Stadtquartieren beteiligen sich Bewohner, Energieversorger sowie lokale Technologieanbieter an der Umsetzung von „SmartQuart“. Projektpartner sind neben gridX noch innogy SE, Cisco Systems Holding GmbH, Hydrogenious Technologies GmbH, OFB Projektentwicklung GmbH, RWE Power AG, RWTH Aachen University, Stadt Bedburg, Verbandsgemeinde Kaisersesch und Viessmann Werke GmbH & Co. KG. Assoziierte Partner sind die Stadt Essen, die Siemens AG und die H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co.KG.

gridX ist als einziges Startup unter Großkonzernen im Konsortium vertreten. Das junge Unternehmen, das seit 2016 am Markt agiert, ist für die Konnektivität der Quartiere verantwortlich. Erst die innovative Technologie von gridX ermöglicht die tatsächliche Ausführung des intelligenten Energiemanagements. So sind über die gridX Cloud Anlagen, Gebäude und Wohnhäuser innerhalb der drei Quartiere vernetzt und auch insgesamt über eine zentrale Anlaufstelle. gridX zeigt mit “SmartQuart”, dass klimaneutrale Energieversorgung innerhalb eines Quartiers sowie im Zusammenspiel mit benachbarten Quartieren bereits heute technisch und wirtschaftlich möglich ist. Zentrales Projektelement ist der Austausch von Energie und die intelligente Vernetzung innerhalb und zwischen den Quartieren. Verbrauch und Erzeugung werden dabei schon auf lokaler Ebene optimiert. Basis hierfür bildet die transparente, skalierbare und herstellerunabhängige Plattform von gridX. So wird ein ganzheitliches sowie nachhaltiges Quartierskonzept für eine erneuerbare Energie- und Wärmeversorgung demonstriert.

Mit den Reallaboren der Energiewende werden zukunftsfähige Energietechnologien unter realen Bedingungen und im industriellen Maßstab erprobt. Dafür stellt das BMWi jährlich mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung. Sollen die deutschen Klimaschutzziele erreicht werden, muss der Anteil an erneuerbaren Energien in allen Sektoren und in allen Bereichen des täglichen Lebens noch deutlich wachsen. Genau hier setzt das Projekt „SmartQuart“ an – bei einer durch Bürger getriebenen Energie-, Wärme- und Mobilitätswende aus den Quartieren heraus. Ein wichtiger Faktor dabei ist die dezentrale Sektorkopplung auf kommunaler Ebene in Quartieren, um die Energiewende in den Bereichen Mobilität, Wärme und Strom umzusetzen. Dabei werden in den Quartieren unterschiedliche Lösungsansätze erarbeitet, die sich über die Quartiersgrenzen hinweg ergänzen.
Die Quartiere: Zur Umsetzung der Energiewende im Quartier Bedburg wird auf eine „grüne“ lokale Quartiersenergie (Wärmeenergie und Haushaltsstrom) gesetzt. Die Energie wird vor Ort durch eine neue Windkraftanlage, die im Zuge einer Erweiterung des örtlichen Windparks entstehen wird, und in neuen Quartiers-PV-Anlagen erzeugt und im Quartier verbraucht. Zudem werden hocheffiziente zentrale und dezentrale (pro Haus) Wärmepumpen eingesetzt.

In der ländlich geprägten Verbandsgemeinde Kaisersesch soll ein wasserstoffbasiertes Microgrid aufgebaut werden. Dieses zeigt die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung, Umwandlung, Speicherung, Verteilung sowie Nutzung regenerativer Energie durch den Endverbraucher in den Sektoren Wärme, Strom, Mobilität und Industrie. So soll die erneuerbare Energie in das Energiesystem integriert werden.
Im Literaturquartier in Essen, dem ehemaligen Gelände der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ), entsteht ein neues Quartier bestehend aus Wohngebiet, Kleingewerbe, Büro- und Hotelgebäude. Durch eine PV- und Hybrid-PV-Anlage ist das hochverdichtete städtische Quartier in der Lage selbst Energie zu erzeugen. Zudem werden durch Ladesäulen sowie e-Car- und Bike-Sharing neue Mobilitätsangebote gemacht und der Ausgleich von Verbrauch und Erzeugung durch Nutzung eines zentralen Quartiersspeichers und eines intelligenten digitalen Quartiers-Energie-Management optimiert.
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Über gridX: Die Energiewende ist eine der bedeutendsten Herausforderungen unserer Zeit. Die gridX GmbH stellt sich an den Standorten in Aachen und München dieser Aufgabe ehrlich, sauber und transparent: Die white label Lösungen Microgrids, Independent Homes, Smart Commercial und Smart Charging setzen ein Zeichen im Internet der Dinge und überzeugen durch selbst entwickelte Hard- und Software, innovative Technologie und erstklassige Serviceleistungen. Mit einer digitalen Plattform für Geschäftskunden und Stromverbraucher führt das Unternehmen seine Kunden in die Zukunft der Energieversorgung.
www.gridX.ai

Über Reallabore: „Reallabore der Energiewende“ sind eine neue Fördersäule im Energieforschungsprogramm der Bundesregierung. Unternehmen erproben dabei in einer Region den realen Betrieb von neuen Technologien. Sie analysieren gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung die Wechselwirkungen mit dem Energiesystem und der Gesellschaft. Vor Ort zeigt sich, wie Akteure und Technologien der Energiewende interagieren. Auf diese Weise werden wertvolle Erfahrungen gesammelt, um den Transfer von Innovationen in die Praxis zu beschleunigen. Die Ergebnisse der Reallabore zeigen auch, wie die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden müssen, damit Geschäftsmodelle langfristig wettbewerbsfähig sein können.

Ihr Ansprechpartner bei der gridX GmbH:
Caroline Zacherl
PR & Content Manager
c.zacherl@gridx.ai