Stuttgart, 19. September 2019. In einem iMSys-Testlabor demonstriert C/sells die Funktionsweise und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten des Infrastruktur-Informationssystems für das Energiesystem der Zukunft. Auch die Flexmärkte werden davon profitieren.
Eine funktionierende Kommunikationsinfrastruktur ist die Grundlage aller geplanten Anwendungsfälle im digitalisierten Energiesystem der Zukunft. Auch die zahlreichen Demonstrationsprojekte innerhalb von C/sells bedürfen zur Umsetzung der innovativen Ansätze und Lösungsstrategien größtenteils eine intelligente Messsystem-Infrastruktur. Bei der konkreten Ausgestaltung und Umsetzung sehen sich die Verantwortlichen jedoch häufig mit den gleichen Fragen konfrontiert: Wie genau erfolgt das Zusammenspiel zwischen den Komponenten des Energiesystems der Zukunft? Und wie sieht der Einsatz von modernen Messeinrichtungen (mME), Smart Meter Gateways (SMGWs), der Gateway-Administration (GWA) und Steuerboxen in Verbindung mit dezentralen Anlagen in der Praxis aus?
Um diese technischen Fragen nicht erst beim Einsatz im Feld zu beantworten, wurde bei der IDS GmbH in Ettlingen ein C/sells Infrastruktur-Informationssystem-Labor aufgebaut. So werden SMGW, Steuerbox und Co. für die C/sells-Partner anfass- und erlebbar. Marilen Ronczka, Leiterin Innovationsmanagement bei PPC, hat die Testumgebung maßgeblich mitentwickelt: „Im IIS-Labor können alle C/sells Partner ihre geplanten Anwendungsfälle zur Nutzung der SMGW-Infrastruktur in einer sicheren Umgebung testen – mit der Teilnahme erhalten sie sozusagen den “Führerschein“ für das intelligente Messsystem.“
Von Vorteil ist diese Möglichkeit vor allem für diejenigen Partner, die die intelligente Kommunikationsinfrastruktur für die Umsetzung ihrer Feldversuche benötigen. So zum Beispiel das C/sells-Demonstrationsvorhaben des Altdorfer Flexmarkts (ALF). ALF stellt ein Konzept für marktbasiertes Engpassmanagement dar, um im Verteilnetz vorhandene Flexibilität zu nutzen. Neben der Möglichkeit zur Steuerung müssen die vorhandenen Flex-Optionen allerdings über einen eigenen Zählpunkt für Nachweis und Dokumentation der Erbringung verfügen. Um eine sichere Übermittlung der Schaltsignale sowie das Erfassen der Messwerte zu gewährleisten, müssen die konventionellen Stromzähler durch eine standardisierte Infrastruktur intelligenter Messsysteme (iMSys) ersetzt werden.
Auch für das Zusammenspiel der Akteure untereinander spielen automatisierte Kommunikationskanäle eine wesentliche Rolle. Im Rahmen von C/sells stellt die sogenannte Abstimmungskaskade eines von drei Basisinstrumenten dar, um das Energiesystem partizipativer und weniger hierarchisch zu gestalten. Die Abstimmungskaskade bezeichnet die Organisation intelligenter Netze. Die Rollen- und Rechteverteilung zwischen Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern sowie den Marktakteuren werden in Abhängigkeit des jeweiligen Netzzustands eindeutig verteilt und damit organisiert. Dadurch kann die Abstimmung zwischen Netzbetreibern automatisiert und beschleunigt werden. Durch die Abstimmungskaskade können Zellen bis auf Niederspannungsebene adressiert werden, so dass diese nun befähigt werden, einen Systemdienstleistungsbeitrag zu liefern. Voraussetzung hierfür ist ebenfalls die Umsetzung einer intelligenten Messsystem-Infrastruktur.
Über C/sells:
C/sells ist Teil des Förderprogramms „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel ist es, in großflächigen „Schaufensterregionen“ skalierbare Musterlösungen für eine umweltfreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung bei hohen Anteilen erneuerbarer Energien zu entwickeln und zu demonstrieren. Im Zentrum stehen dabei die intelligente Vernetzung von Erzeugung und Verbrauch sowie der Einsatz innovativer Netztechnologien und -betriebskonzepte. Innerhalb der größten SINTEG-Modellregion demonstriert C/sells mit 59 Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Netzbetrieb bereits heute, wie die flächendeckende Umsetzung der Energiewende und der Ausbau erneuerbarer Energien großflächig funktioniert. Dabei entwickeln und demonstrieren die Projektpartner das Zusammenwirken von sogenannten Zellen innerhalb des durch die Energiewende vorgezeichneten, zukünftigen Energiesystems. Damit entsteht die Blaupause des Energiesystems von morgen, in dem die Energiewende-Ziele der Bundesregierung verwirklicht sind. Mehr Informationen unter: csells.net
Ihr Ansprechpartner:
Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg e.V.
– Büro Stuttgart –
Christophstraße 6
70178 Stuttgart
Daniela Haas, Projektmanagerin C/sells Partizipationsarbeit
E-Mail: daniela.haas@csells.net
Telefon: +49 711 400 600 63
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