Chancen statt Depression: Erneuerbare Energien helfen ehemaligen Kohleregionen auf die Beine

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Berlin, 10. September 2019: „Erneuerbare Energien können und werden eine wichtige Rolle bei einem erfolgreichen Strukturwandel spielen“, sagte Jan Hinrich Glahr, Vorstand im Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) anlässlich der 1. Lausitz-Konferenz in Schwarze Pumpe. „Klimaschutz, Kohleausstieg und Erneuerbare-Energien-Ausbau müssen zusammen gedacht und vorangebracht werden. Gerade für die heutigen Kohleregionen bieten Erneuerbare in Zusammenspiel mit Sektorenkopplung und Digitalisierung große Chancen für die Strukturentwicklung und für Arbeitsplätze mit Zukunft. In der Veredlung von Erneuerbarem Strom über P2X-Prozesse liegen noch erhebliche innovationspotenziale, die in der Region genutzt werden können.“

Es gelte, Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort zu generieren. Erneuerbare Energien sind ein starker industriepolitischer Faktor, der für eine zukunftssichere und klimaschützende Energieversorgung die Basis schafft. Dafür würde zügig ein starker Ausbau über alle Erneuerbaren Technologien hinweg benötigt. Für den Klimaschutz zähle jede Maßnahme, die CO2 einspart. Die Industrie benötige eine klare Roadmap als Basis für ihre Investitionsentscheidungen. Deshalb müssten Maßnahmen zum Klimaschutz, das Ende der Kohleverstromung und der Erneuerbaren-Ausbau Hand in Hand gehen. „Der Strukturwandel muss gestaltet werden, damit er erfolgreich verläuft und zu einer guten Entwicklung für die Regionen beiträgt“, so Jan Hinrich Glahr.

„Chancen nutzen statt in Depression zu verharren muss zum Motto in der Lausitz werden. Wie am ehemaligen Tagebau Klettwitz, der mit aktiver Bürgerteilhabe zum Standort für Erneuerbare Energien mutierte, braucht die Lausitz insgesamt einen mutigen Aufbruch, wenn sie Energieregion mit hohen Wertschöpfungseffekten bleiben will.

Die ehemaligen Braunkohleregionen hätten die Chance, zum erfolgreichen Experimentierfeld für klimafreundliche Technologien und neuer Geschäftsfelder zu werden. Dazu zähle Power-2-X ebenso wie Formen der Direktbelieferung von Industriebetrieben mit Erneuerbarem Strom oder die Batteriezellforschung. Damit lasse sich Wertschöpfung in den Regionen halten und eine langfristige, industrielle Wachstumsperspektive schaffen.

„Klar ist aber auch: Grundlage für die neuartigen Prozesse und Dienstleistungen, die vor Ort in Forschungsverbünden entwickelt werden sollen, sind die Erneuerbaren Energien. Die ehemaligen Braunkohleregionen eignen sich ganz besonders für den weiteren Ausbau von Wind- und Solarenergie, da dort ausreichend Flächen zur Verfügung stehen. Perspektivisch zusätzlich wichtig wird es, den Menschen vor Ort die Vorteile der Energiewende für die Regionen und Bürger deutlich zu kommunizieren. Lasst uns jetzt den Aufbruch organisieren“, so Jan Hinrich Glahr.

Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland bündelt der BEE die Interessen von 55 Verbänden, Organisationen und Unternehmen mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen. Zu unseren Mitgliedern zählen u. a. der Bundesverband WindEnergie, der Bundesverband Solarwirtschaft, der Fachverband Biogas und der Bundesverband Deutscher Wasserkraftwerke. Wir vertreten auf diese Weise 316 000 Arbeitsplätze und mehr als 3 Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.

Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Irene Beringer, Pressesprecherin
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