Bürgerenergiegenossenschaft liefert Solarstrom an Industriekonzerne

Projektstart Energieareal Regensburg Ost (ERO), Pressekonferenz

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Am Dienstag erfolgte nach zwei Jahren Planung der offizielle Start für ein ungewöhnliches Energieprojekt, bei dem eine Bürgerenergiegenossenschaft drei große Industriekonzerne mit Strom versorgt. Im Energieareal Regensburg Ost (ERO) soll ab Sommer 2026 Strom aus einer 11 Megawatt leistenden Photovoltaik-Freiflächenanlage der Genossenschaft Bürger Energie Region Regensburg (BERR eG) an einen Gemeinschaftsstandort von Aumovio, Schaeffler und Siemens geliefert werden.

Das Vorhaben soll zudem Energiegewinnung mit Naturschutz verbinden. Die Fläche wird durch Schafbeweidung bewirtschaftet, die ökologische Verträglichkeit des Konzepts wurde durch ein Gutachten bestätigt, heißt es in einer Mitteilung. Für die technische Umsetzung zeichnet Maxsolar als Generalunternehmer verantwortlich. Zum Einsatz kommen bifaciale Module, weitere Komponenten stammen – naheliegenderweise – von Siemens: Die Wechselrichter liefert die Siemens-Tochter Kaco, die Transformatoren werden von Siemens Energy bezogen.

Das Projekt ist zur direkten Beteiligung durch Bürger sowie durch Mitarbeiter der drei Unternehmen über die Genossenschaft konzipiert, entweder über eine Mitgliedschaft (ab 500 Euro Anteilszeichnung) oder zusätzlich noch über ein direkt mit dem Projekt verbundenes Nachrangdarlehen. Auch die Unternehmen selbst profitieren nicht allein durch die CO2-neutrale Erzeugung ihres Stroms: „Viele verbinden Nachhaltigkeit mit höheren Kosten. Bei uns verbessert es die Kostenposition des Standorts“, erklärte Axel Kagerer, Standortleiter Siemens Gerätewerk Regensburg, beim Projektstart. Für die Regensburger Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ist das Energieareal „ein wichtiger Baustein im Rahmen unseres Green-Deal Regensburg, da es erheblich zur nachhaltigen Entwicklung eines wichtigen High-Tech Gewerbe- und Industrieareals beiträgt.“

Die BERReG wurde 2012 gemeinsam von Bürgern der Region, der Stadt und dem Landratsamt gegründet. Erklärtes Ziel ist es, Grünstromerzeugung auch Menschen zugänglich zu machen, die sich selbst keine eigene Anlage leisten können. Bislang hat die Genossenschaft mehr als 60 Projekte mit gut 5 Megawatt Leistung umgesetzt. Neben vielen ehrenamtlichen hat sie auch vier festangestellte Mitarbeiter.

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