In der Politik hat sich schon vor einiger Zeit die Erkenntnis durchgesetzt, dass Photovoltaik-Anlagen auf Gebäuden und anderen bereits versiegelten Flächen wie Parkplätzen gegenüber Anlagen auf der grünen Wiese vorzugswürdig sind. Sie greifen weniger in die Natur ein und können – zumindest in der Theorie – die vorhandene Leitungsinfrastruktur nutzen. Mit verschiedenen Regelungen wird daher versucht, den Neubau entsprechend zu steuern.
Solarpflicht
Ein wesentlicher Baustein ist dabei eine gesetzliche Solarpflicht, wie sie in den letzten Jahren von einer Mehrheit der deutschen Bundesländer zum Klimaschutz eingeführt worden ist. So schreibt beispielsweise das Klimagesetz Baden-Württemberg in § 23 vor, dass beim Neubau eines Gebäudes oder eines Parkplatzes sowie bei einer Dachsanierung grundsätzlich eine Solaranlage installiert werden muss. Für Nordrhein-Westfalen findet sich die Verpflichtung in § 42a (Gebäude) beziehungsweise § 48 (Parkplätze) der Landesbauordnung. Dem Bauherrn steht es dabei frei, ob er die Anlage selbst installiert und betreibt oder die Dachfläche beziehungsweise den Parkplatz zu diesem Zweck an einen Dritten verpachtet.
Selbst wenn ein Bundesland (noch) keine gesetzliche Solarpflicht hat, können kommunale Bebauungspläne eine solche Verpflichtung enthalten. Die EU legt mit der Gebäuderichtlinie noch einen drauf: Als ein Schritt zu klimaneutralen Häusern in Europa werden ab 1. Januar 2027 schrittweise alle Bauherren zur Errichtung von Solarenergieanlagen verpflichtet. Bei öffentlichen Gebäuden wird es sogar eine Nachrüstverpflichtung geben. Die Einzelheiten sollen die Mitgliedstaaten regeln.
Einspeisevergütung als Anreiz
Die erste Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes aus dem Jahr 2000 sah bekanntlich für Strom aus solarer Strahlungsenergie eine pauschale Vergütung von 99 Pfennig pro Kilowattstunde vor, ohne dass es auf die Größe oder den Standort der Anlage ankam. Die Vergütung sollte jährlich um 5 Prozent sinken und auslaufen, wenn eine installierte Leistung von 350 Megawatt erreicht ist.
Mittlerweile sind laut dem Statistischen Bundesamt in Deutschland Photovoltaik-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 111.140 Megawatt installiert (Stand: August 2025) und die Regelungen zur Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen sind deutlich komplexer geworden. Die heutige Fassung des EEG unterscheidet im Wesentlichen zwischen der Marktprämie, der Einspeisevergütung und dem Mieterstromzuschlag. Kurz vor der Bundestagswahl wurde mit dem „Solarspitzengesetz“ eingeführt, dass bei negativen Strompreisen am Spotmarkt prinzipiell keine Vergütung gezahlt wird. Dies erschwert einem potenziellen Anlagenbetreiber die Kalkulation der Wirtschaftlichkeit.
Netzanschluss
Bei Erlass der Solarpflicht sind die Bundesländer wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass die Anlagen an das Stromnetz angeschlossen werden und der Anlageeigentümer eine Einspeisevergütung erhält. An sich wären die Netzbetreiber nach dem EEG auch verpflichtet, Photovoltaik-Anlagen unverzüglich und vorrangig an ihr Netz anzuschließen. Aber Papier ist bekanntlich geduldig. Es häufen sich Berichte, dass Anschlussbegehren wegen Überlastung des Netzes auch bei kleineren Solaranlagen zurückgewiesen werden.
In dieser Situation hat der von einer Solarpflicht betroffene Bauherr prinzipiell drei Handlungsoptionen:
- Er geht gegen den Netzbetreiber vor und zwingt ihn zum Anschluss der Solaranlage.
- Er bemüht sich um eine Ausnahme von der Solarpflicht und verzichtet auf die Installation der Photovoltaik-Anlage.
- Er verzichtet auf die Einspeisung des Stroms in das Netz und nutzt diesen ausschließlich selbst.
Jede dieser Optionen ist mit ihren eigenen Herausforderungen verbunden.
Klage gegen den Netzbetreiber? Der gesetzliche Anspruch auf Netzanschluss und Übermittlung eines genauen Zeitplans kann vor Gericht eingeklagt werden. Etwas versteckt findet sich im EEG sogar eine Regelung, die dem Anlagenbetreiber zu einer schnellen gerichtlichen Entscheidung gegen den Netzbetreiber verhelfen kann. Nach § 83 kann das Gericht vor einer endgültigen Entscheidung eine einstweilige Verfügung aussprechen. Ein solches Eilverfahren sollte in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Das Gerichtsverfahren ist jedoch mit Kosten verbunden und lohnt sich daher im Regelfall allenfalls bei größeren Anlagen.
Ausnahmen von der Solarpflicht: Einfacher und preiswerter erscheint es daher für den Bauherrn, bei der Baubehörde eine Ausnahme von der Solarpflicht zu beantragen. Das rechtliche Argument ist dabei stets die Unverhältnismäßigkeit. Diese kann sich daraus ergeben, dass der Bau und Betrieb der Photovoltaik-Anlage für den Bauherrn wegen der fehlenden Einspeisevergütung zum Zuschussgeschäft wird. Beispielsweise gilt eine Anlage nach der nordrhein-westfälischen Solaranlagen-Verordnung als unwirtschaftlich, wenn die Amortisationszeit mehr als 25 Jahre beträgt.
Der Teufel steckt jedoch im Detail. So kann in einigen Bundesländern die Solarpflicht auch durch eine solarthermische Anlage zur Wärmeerzeugung erfüllt werden. Dann spielen der Netzanschluss und die Einspeisevergütung offensichtlich keine Rolle. Zudem ist nicht geregelt, wie belastbar der Nachweis der Unwirtschaftlichkeit sein muss. Genügt die pauschale Aussage des Netzbetreibers, dass er keine Photovoltaik-Anlagen anschließt? Oder muss der Bauherr erst die Anlage planen und dann die förmliche Ablehnung seines Anschlussbegehrens abwarten?
Inselbetrieb: Als letzte Option zur Erfüllung der Solarpflicht bleibt der Inselbetrieb. Hier liegen die Herausforderungen weniger in rechtlichen als in technischen und wirtschaftlichen Fragen. Ein wesentlicher Faktor ist dabei natürlich der eigene Stromverbrauch und ob dieser ohne Speicher sinnvoll bedient werden kann. Denn eine Verpflichtung zum Bau von Stromspeichern für den Sonnenstrom besteht in keinem Bundesland.
Fazit
Beim Thema Solarpflicht zeigt sich einmal mehr, dass viele Köche den sprichwörtlichen Brei verderben. Der Gesetzgeber schafft eine Verpflichtung, für deren Umsetzung der Bauherr auf den Netzbetreiber angewiesen ist, wenn die Baubehörde keine Ausnahme zulässt. Dies hat großes Frustrationspotenzial. Im Interesse der Energiewende sollten die Abläufe daher so vereinfacht werden, dass die Solarpflicht gerne umgesetzt wird.
– Der Autor Dennis Kümmel ist Rechtsanwalt im Frankfurter Büro der Kanzlei FPS Rechtsanwaltsgesellschaft mbH & Co. KG. Als Fachanwalt für Verwaltungsrecht berät er zum Bau-, Umwelt- und Energierecht. –
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Der Verzicht auf die Einspeisung bedeutet nicht zwingend den Inselbetrieb, d.h. ohne Netzanschluss, sondern Null-Einspeisung.
Bevor Unsicherheit geschürt wird, sollten doch bitte einmal belastbare, konkrete Beispiele gebracht werden – Butter bei die Fische !!
Es reicht die Angabe des Netzbetreibers und der Kommune, die werden es sich dann zweimal überlegen, ob sie noch einmal genannt werden möchten !!
Und es ist keine gute Werbung für die betreffende Kommune, die sich so auf der Nase herum tanzen läßt.
„Im Interesse der Energiewende sollten die Abläufe daher so vereinfacht werden, dass die Solarpflicht gerne umgesetzt wird.“
Im Interesse einer preiswerten und dauerhaften Energiewende, solte es auf keinen Fall eine Solarpflicht auf Dächern geben, weil es teurer und kurzlebiger wäre, als Solarstrom mit großen Freiflächenanlagen aus dem Licht der Sonne zu erzeugen.
Darum bin ich auch auch für die Abschaffung von fixen EEG-Tarifen für jedwede Form von Photovoltaik. Eine Ausschreibung für PV und wer günstig anbietet, bekommt den Zuschlag und gut ist. PV auf Dächern rechnet sich vielfach alleine durch den Eigenverbrauch und die gesparten Strombezugskosten.
Damit würgen Sie alles ab, was von privat oder (genossenschaftlichen) Gemeinschaften kommt?
Für mich wäre Ihre Idee nicht dauerhaft, sondern der Anfang vom Ende der Wende, wenn sie nur noch fremdbestimmt ist, sie zu einem anonymen Projekt mit ausschließlich großen Playern wird und man nicht mehr teilhaben oder selber profitieren kann.
Preislich liegt es wohl temporär teurer, aber auf lange Sicht auch nur wenig… wenn überhaupt. Denn zum einen werden Netzentgelte klein und günstig gehalten, wenn die Leitungswege sehr kurz sind und zum anderen geht großes Potenzial an Energiemanagement und Heimautomatisationen inkl. einer Vielzahl innovativer (noch kommender) neuer Geräte verloren. Die Synergien dürften „gemeinschaftlich“ um einiges größer sein, was diesem Land auch auf der wirtschaftlichen Ebene einiges an Bonus bringen dürfte. Der Gesamtpreis mit ausschließlich Großanlagen ist da aus meiner Sicht zu hoch und gerade langfristig und umfassend (sozial, wirtschaftlich, strukturell) betrachtet kommt eine solche Monokultur aus meiner Sicht teurer.
Abschaffung fixer EEG-Tarife geht auch anders… indem eine netzdienliche Direktvermarktung mit breiter Digitalisierung angeboten wird. Dann ist es jedem frei selber überlassen, wie er sich beteiligen will. Das kann dann sogar weitaus umfangreicher und lohnenswerter mit mehr PV und mit mehr Speicher sein, als zuvor mit dem EEG. Und das beseitigt dann auch Ihre Kostensorgen, wenn der private Investor ggf. einfach nur marktgerecht etwas weniger verdient… ja mei.
Einfacher wäre es, zu sagen:
Es gibt zwei Tarife für alle Anlagen:
1. Marktwert Solar für Anlagen ohne Smartmeter
2. Intraday für Anlagen mit Smartmeter, bzw. Day-Ahead für angemeldetes Einspeiseprofil.
Die Vergütung endet nicht mehr nach 20 Jahren, sondern wird über die gesamte Betriebszeit bezahlt.
Für Smartmeter wird bei Anlagen bis 30kWp einmalig eine Gebühr von 300 EUR erhoben.
Der Verteilnetzbetreiber handelt weiterhin den Strom. Für Strom, der lokal produziert und lokal im Netz des Netzbetreibers verbraucht wird, darf dieser die Übertragungsnetzkosten in Höhe des Zinssatzes für Eigenkapital zur restlichen Finanzierung der Smartmeter zuzüglich Vertriebskosten einbehalten. Ebenso dürfen Netzbetreiber (z.B. Gemeinden) mit benachbarten Verteilnetzen Strom handeln oder andere Unternehmen mit dem Vertrieb und Abrechnung beauftragen.
Damit werden Hürden vom Markt genommen und hunderte von Regeln und hindernde Einschränkungen des EEGs können entfallen. Ausbau von PV und Speicher wird dem Markt überlassen. Bestehende Verteilstruktur und Expertise wird übernommen und gestärkt.
@Detlef K. „Damit würgen Sie alles ab, was von privat oder (genossenschaftlichen) Gemeinschaften kommt?“ Ich sehe das Fragezeichen und antwort: Nein, ich würge nicht, denn natürlich darf jeder Privat oder auch genossenschaftlich organisiert gerne mitmachen. Für den Eigenverbrauch lohnen kleine Dachanlagen ja ohne Probleme. Wer sich an große Solarparks rantraut, der darf es ja tun. ABER: Solarparks sind keine Gelddruckmaschinen und das Risiko des Minusgeschäftes bzw. Totalschadens ist – auch mit 20 Jahren EEG-Vergütung – immer mit dabei. Warum überlassen wir die großen Solarparks incl. Teilnahme an der EEG-Ausschreibung nicht den Stadtwerken und den Investoren, die das Risiko eines Totalverlustes verschmerzen können, weil sie viel mehr als einen Solarpark bzw. Windpark im Portfolio haben?
Es geht mir wirklich um die Kosten der Energiewende und die Langfristigkeit. Das sollte man Profis überlassen und nicht privat stemmen wollen. Potenzial an Energiemanagement und Heimautomatisation sind sicher noch da, aber das ist klein-klein und dauert mir zu lange.
„Es geht mir wirklich um die Kosten der Energiewende und die Langfristigkeit. Das sollte man Profis überlassen und nicht privat stemmen wollen. Potenzial an Energiemanagement und Heimautomatisation sind sicher noch da, aber das ist klein-klein und dauert mir zu lange.“
… und genau da widerspreche ich Ihnen. Ich sag ja nicht, dass es nicht „auch“ von oben geschehen soll, die eigentliche Dynamik und Akzeptanz kann aber nur von unten kommen, wenn die Preisanreize auch auf die Menschen nutzbar verteilt werden. Das Potenzial für Energiemanagement und Heimautomatisation ist nicht nur „da“, es ist aus meiner Sicht der Multiplizierer in allen Belangen, wenn es nur mit einfachen Regeln belegt wird. Das Management und die Definitionen kann und soll man ja gerne den Profis überlassen, aber einmal installiert und als System etabliert ist es dann kein Aufwand mehr.
Es mag einem zunächst als klein klein vorkommen, in der Summe ist das aber riesig und mit den richtigen verbindlichen Regeln in einem durchdigitalisierten Markt kann das sehr gut funktionieren und zum wirtsch. Nutzen unserer produzierenden Industrie und Dienstleister extremst skaliert werden. Konkret sehe ich Millionen smarte Speicher in den Besenkammern der Mietwohnungen (nur mit Netzstecker und mit Nutzung dyn. Tarife und ohne Installation) oder Millionen vernetzte EFH Heimspeicher und bidrektionale E-Autos mit simpelster Direktvermarktung, inkl. vielzähliger angepasster Tarife und Angebote, als einen großen Gewinn im System an, den man keineswegs ignorieren sollte. Zu viel Bürokratie wäre hier unbestritten der Killer, das ist aber mit passenden Technologien und Rahmenbedingungen ohne weiteres machbar. Das erst garantiert aus meiner Sicht die Langfristigkeit für den Prozess der Energiewende, wenn „echte“ Teilhabe für alle möglich und einfachst verankert ist.
„aber einmal installiert und als System etabliert ist es dann kein Aufwand“ ??? Drei Fragezeichen, wenn ich alleine an meine Aufwände für die Hege und Pflege von Smartphone, Tablett, Notebook denke, die einmal installiert waren und dann keinen Aufwand mehr machen? Das stimmt nicht. Auch private Technik muss optimal gepflegt werden, damit sie lange und ohne Probleme funktioniert. Der multipliziert sich bei Kleinteilen.
Zu klein (Private Anlagen auf Dächern und Speicher im Garten oder Keller) ist zu aufwändig, zu groß (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke) ist zu unflexibel, das mittlere Maß (Windparks, Solarparks, Quartierspeicher), gehegt und gepflegt von Experten (Zusatzfragen an Detlef K: Wo sollen denn all die Fachkräfte herkommen, wenn man ein Teil getauscht werden muss?) ist vermutlich effizienter, preiswerte und langlebiger und risikofreier. Stadtwerke fallen mir als Betreiber direkt ein.
„Auch private Technik muss optimal gepflegt werden, damit sie lange und ohne Probleme funktioniert. Der multipliziert sich bei Kleinteilen.“
Ja, das übernehmen die Hersteller. Ich wüsste nicht, welches Problem damit verbunden wäre, das ist Alltag und bedeutet sogar ohne Ende Wertschöpfung. Ich rede hier von Massenelektronik, wie es sie heute bereits mit einem fertig konfigurierten Minispeicher mit 2 kWh für 400 Euro im Bereich Balkonkraftwerke gibt. „Wenn“ das einfache Smartmeter Light standardmäßig vorgesehen ist, braucht das Ding nur in die Steckdose und muss einmalig an das Smartmeter angemeldet werden… that’s it. Und ist es kaputt, wird es eingeschickt und getauscht. Dürfte aber bei 8000 Zyklen (demnächst mit 4-5 kWh Natrium für 100-200 Euro) und besten Bedingungen seltenst passieren.
Jeder neue (oder auch bestehende) Wechselrichter kann ein Funkmodul zur Anbindung zum Smartmeter integriert bekommen und braucht ansonsten nur extern mit einem Update belegt werden, um neue Funktionen z.B. über Dynamik und neuen Regeln im Netz zu bekommen. BMW macht’s gerade vor, wie es bidirektional gehen kann… sogar stark vereinfacht ohne Smartmeter. Da haben Automobilunternehmen (auch Audi, VW, Mercedes…) in Kooperation mit Energieunternehmen Bock drauf, ein weiteres Standbein in Sachen Energie aufbauen zu können. Es nutzt allen und es gibt da eigentlich nur Gewinner.
Da ist nichts aufwändig oder lästig, sondern es ist die dynamische Entstehung einer neuen Branche im Bereich Energiemanagement für alle, endlich die Verknüpfung der Sektoren und die Bändigung von Volatilität als Dienstleistung. Die Wartung muss mit modernen Methoden und passenden Rahmenbedingungen nun wirklich nicht zeitintensiv ist. Das ist smarte Technologie, Dienstleistung und Service zur Nutzung der Effizienzen, was einen wahren Boom bewirken kann… und was dieses Land nun wirklich dringend brauchen kann, dahin muss dieses Land ohnehin von energieintensiv wechseln.
Aber klar, Grundvoraussetzung für alles ist die Setzung von schnell wirkenden vereinfachten Standards in der (digitalen) Technik und in den passenden Marktbedingungen, ein Job für Frau Reiche.
@Detlef K.
Das klingt alles sehr technikgläubig und sehr optimistisch, was die Wartung angeht. Soviele Experten fummeln gerne selber im Haus an ihren Sachen rum, das kann auch gewaltig in die Hose gehen. Explodierende Batterien sind ein kleines Anzeigen.
Was mich auch umtreibt, ist die Zuverlässigkeit der Energieversorgung – also mit zuverlässig, meine ich das aktuelle Niveau an Zuverlässigkeit, bei dem ich ziemlich sicher sein kann, dass ich jederzeit Strom aus der Steckdose bekomme und das 24x7x365, damit all meine elektrischen Helferlein das tun, was sie sollen. Das ist nicht nur Licht und Staubsauger, sondern auch Kühl-Gefrierschrank, Sauerstoff-Gerät für die Schwiegermutter, Heizungsanlage, Klimaanlage und so weiter. Noch kritischer ist eine sichere und zuverlässige Energieversorgung von Gewerbe, Handel, Behörden, Feuerwehr, Polizei, etc. für das gute Leben. Irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass viele sehr egoistisch in Sachen Autarkie unterwegs sind, anstatt das Große-Ganze im Blick zu haben. Mehr Gemeinwohldenken bitte!
Technikgläubigkeit?… eigentlich ist es (wie Technologieoffenheit) aus meiner Sicht nur eine Chiffre dafür, dass absehbare Entwicklungen in Markt und Technik ignoriert und nicht antizipiert werden… wie eigentlich üblich gerade in diesem Land. Man sieht ja heute schon die smarten Angebote und ich habe überhaupt kein Zweifel daran, dass wir z.B. mit günstigstem Mikrospeicher aus Asien noch geflutet werden… so, wie mit PV, so wie mittlerweile auch mit LFP Speicher, nur jetzt kommen in einem Gerät smarte Methoden der Netzeinbindung mit Wlan und Mikrocontroller dazu. Es fehlt hier nur noch an Regeln, damit es durchstarten kann.
Und natürlich ist das „nicht“ der versorgungssichere Bereich, es ist der marktwirtschaftliche hochdynamische Sektor. Versorgungssicherheit ist in einem eigenen Kapazitätsmarkt abzudecken. Solche Schwarmspeicher sind natürlich über netzdienliche, verbindliche Regeln mit Aggregatoren dazwischen zu steuern. Individueller Wildwuchs geht ganz sicher nicht, aber mit digitalen Regeln und Smartmeter sollte so etwas heute nun wirklich nicht mehr das Problem sein. Sie verbreiten Panik, dabei stehen bereits alle Lösungen dafür bereit. Träge ist die Politik und in Verbindung mit der verkrusteten Lobby der bremsende Faktor.
„Mehr Gemeinwohldenken bitte!“
Wie bitte, ist das ironisch gemeint?
Was ich beschreibe, ist genau das „Gegenteil“ von Egoismus und krampfhafter Autarkie. Das Konzept ist marktwirtschaftliche Teilhabe am öffentlichen Netz mit Input und Output zur richtigen netzdienlichen Zeit, gewinnbringend für alle. Es forciert den Gedanken, „mehr“ PV und „mehr“ Batteriespeicher für das öffentliche Netz (bzw. auch lokal mit Energiesharing) und für den erweiterten Handel zum Nutzen aller aufzubauen. Es steigert die Effizienzen, es fördert einen kosteneffizienteren dezentralen Netzausbau, es mindert Redispatch und es hört endlich die Jammerei auf, dass wir den Strom verschenken… nein, wir nutzen ihn einfach selber, gewinnbringend für „alle“.
Akzeptanz und Stimmung bei den Menschen ist viel wichtiger für eine echte Dynamik, als so einige Technokraten mit (vermeintlich) maximal günstiger Versorgung von wenigen und von oben denken mögen. Am Ende ist es nicht selten die Abhängigkeit mit olygopolen Machtstrukturen, die alles zunichtemacht. Wir haben erstmalig die Möglichkeit, das Thema Energie „gemeinsam“ und für alle gewinnbringend anzugehen. Mit digitalen modernen Mitteln und passenden Regeln kann es am Ende und in der Gesamtrechnung sehr viel günstiger sein, als wir es mit den etablierten Methoden über wenige mächtige Player bislang viel zu oft falsch gemacht haben.
Spannende Diskussion – finde ich gut. Möchte aber zu bedenken geben, dass mehr als die Hälfte der Bevölkung Deutschlands nicht im Eigenheim unter dem eigenem Solard-Dach sitzt und beim „ich happ immer Schtrom-Spiel“ mitspielen kann. Insofern zahlen die „nicht-Mitspieler“ die Spielchen der anderen mit. Versorgungssicherheit, Gerechtigkeit, Gemeinwohl geht vielleicht nicht mit privaten Akteuren bei einem natürlichen Monopol, wie es die Energieversorgung ist. Gegenvorschlag: Vergesellschaftung aller Energienetze, Umstellung der Netzgebühren auf Anschlussleistung, Energiespeicherung als Job der Netzbetreiber und klare Anschlussregeln für jeden, der da einspeisen möchte.
„Spannende Diskussion – finde ich gut. “
Danke, ich finde solche Diskussionen auch spannend, wenn sie einfach nur sachlich um Argumente ringen… leider viel zu selten heutzutage.
„Möchte aber zu bedenken geben, dass mehr als die Hälfte der Bevölkung Deutschlands nicht im Eigenheim unter dem eigenem Solard-Dach sitzt und beim „ich happ immer Schtrom-Spiel“ mitspielen kann. Insofern zahlen die „nicht-Mitspieler“ die Spielchen der anderen mit. “
Dagegen habe ich das Argument gesetzt, dass Minispeicher zig millionenfach in den Besenkammern der Mietwohnungen stehen können, einzig mit Netzstecker angebunden und sich ansonsten (hoffentlich zukünftig) über den Funkstandard von Smartmetern connecten. Wie erwähnt, die Speicher gibt es schon und ich wüsste keinen Grund, warum die sich immer günstiger mit passenden Voraussetzungen nicht verbreiten sollten. Auch sicherheitstechnisch mit LFP aus meiner Sicht unproblematisch, demnächst mit noch sichererem Natrium, mit immer besseren BMS (alternativ noch sicherer demnächst mit Multilevel ohne Inverter) oder mit integrierten Löschpatronen sollte es statistisch nicht gefährlicher sein, als Gas im Haus zu haben. Ggf. sind hier noch Sicherheitsregeln zu straffen, eine Hürde sehe ich aber auch hier nicht.
Der Minispeicher puffert dann im stillen Kämmerchen smart auf Börse im Hintergrund, man merkt es gar nicht. Das rechnet sich für alle, denn wie erwähnt ist auch nur „passiv“ ohne aktive Beteiligung (kein PV, kein Speicher) eine allgemein effiziente Nutzung (mit weniger Lastspitzen, mit dezentraler Energieverteilung) des Netzes mit möglichst vielen „Aktiven“ immer auch ein Gewinn in Form von niedrigeren Netzentgelten für alle anderen „Passiven“.
Es wird genauso immer mehr Schnelllader geben, die dynamische Strompreise anbieten, auch so kann man passiv an der Börse teilhaben können.
„Gegenvorschlag: Vergesellschaftung aller Energienetze, Umstellung der Netzgebühren auf Anschlussleistung, Energiespeicherung als Job der Netzbetreiber und klare Anschlussregeln für jeden, der da einspeisen möchte.
“
Da bin ich größtenteils bei Ihnen, nur die Energiespeicherung sehe ich nicht als ausschließlichen Job der Netzbetreiber. Man kann daraus auch pure private Marktwirtschaft mit großer Dynamik nur aus den täglichen Preishüben an der Börse machen, im Wesentlichen und im Einfachen nur als Ergänzung zur Versorgungssicherheit… geht mit neuen Methoden. Klar, Versorgungssicherheit ist eine andere Kiste, aber mit umfänglicheren verbindlichen Regeln darf aus meiner Sicht auch hier Vielfalt herrschen.
da hätte ich aber noch ein paar Einwände gegen die Millionen Speicherchen behind the meter:
1. Wenn die alle nach ähnlichen bis gleichen Regeln smart auf Börse arbeiten, dann könnte das eventuell sehr störend für die Netzstabilität sein.
2. Wenn es die Millionen-Speicherchen gäbe – plus größere und große Speicher – dann gibt es tendenziell nichts mehr zu verdienen, weil die Börsenpreisschwankungen („Preishübe“ auch ein schönes Wort ) immer geringer werden.
Wenn die Börse das nicht mehr finanziert, wie soll es dann gehen? Darum sehe ich Netzbetreiber in der Pflicht, Energiespeicherung (samt Abwärmenutzung der Energiespeicherung für andere Zwecke (Nahwärme und Nahkälte zuvorderst)) in ihren Netzen gegen langweilige Netzgebühren zu betreiben. Rentable Energiespeicherung ist für mich ähnlich kompliziert, wie mit der Bundesbahn, Feuerwehr, Polizei, Justiz usw. einen rentablen Betrieb zu schaffen. Das wird nicht funktionieren, sondern ist und bleibt Daseinsvorsorge und damit Sache der öffentlichen Hand.
4.
zu 1. habe ich mich geäußert. Das darf kein Wildwuchs sein, sondern läuft geordnet mit Regeln über Zwischenhändler, den Aggregatoren. Die handeln den Strom, managen die Zeiptläne und können ggf. auch steuernd mit weiteren ihnen zur Verfügung stehenden Quellen und Senken für die Sicherheit im Netz eingreifen.
zu2. ja… das ist so. Allerdings mache ich mir da für die nächsten 10-15 Jahre wenig Sorgen, wenn der EE-Zubau weiter so „absehbar“ beschleunigt abläuft wie heute und wenn dann wie prognostiziert die Industrie auf elektr. umstellt oder die E-Autos und Wärmepumpen den Markt mit doppelt und dreifachen Verbrauch schwemmen werden. Die Verbrauchsdynamik hat wegen mangelnden Smartmetern noch nicht mal im Ansatz begonnen und aus meiner Sicht ist da die Kapazitätsgrenze erst erreicht, wenn mal die Sommernacht vollständig bzw. die Nacht in 9-10 Monate weitestgehend im Jahr vollständig abgedeckt werden kann… das sind nach Fraunhofer (bis 2045) 300-600 GWh, das ist also noch Platz und bedeutet noch Jahre gewinnbringende Nutzung der Börse. Sicher werden die Preishübe nicht mehr ganz so groß sein und trotzdem bleiben sie zwangsläufig so lange in ausreichender Form bestehen, wie fossiles teures Backup bzw. Spitzenlast nahezu täglich zur Seite stehen sein muss. Das dauert noch…
Und falls dieses Geschäftsmodell mal irgendwann zwischen 2035 und 2040 (gerne auch früher) vorbei sein sollte, ist mit maximaler Dynamik von allen genau das erreicht, was gesellschaftlich gewünscht ist. Eine sehr solide Speicherbasis mit enormer Kostenersparnis über Batterien, um die 80-90% EE-Anteil im Strommix dürften dann abgefrühstückt sein. Dann folgt allerdings der nächste step auch für die anderen Sektoren und es ist der Stromverbrauch über Elektrolyse dran. Dann dürfte der Preis für Strom so stabil günstig liegen, dass sich (hoffentlich auch durch weitere Maßnahmen) Elektrolyse wirtschaftlich rechnen kann und die Wirtschaftlichkeit auf Dauer erhalten bleibt… wenn auch bestimmt nicht mehr so lohnenswert wie in der Beschleunigungsphase. Aber in Sachen Strombedarf für H2 Erzeugung gibt es dann eigentlich kein absehbares Ende mehr, wir werden vermutlich „nie“ genug haben können… ok, bis da vielleicht irgendwann in ferner Zukunft mal Fusion als Ersatz kommen könnte.
Fazit für mich: Mit und gegen die sehr alten Strukturen in der Energiewirtschaft werden wir in Deutschland vermutlich nicht die Energiewende-Blaupause für andere Industrienationen liefern. Intelligente, preiswerte, gute Energiewende wird eher in anderen Gegenden der Erde vorgemacht werden.
Die Basis für eine stabile, langweilige Grundversorgung würde ich gerne Stadtwerken (nicht den Energieriesen) überlassen, die dann aber auch zu jeder Tag- und Nachtzeit ihre Serviceleute bereit halten, falls z.B. ein Trafo oder eine Stromleitung ausfällt. Wer zum eigenen Vergnügen privat dazu beisteuern mag, der soll das im Einvernehmen mit seinem Stadtwerk/Netzbetreiber gerne tun, aber bitte geregelt und netzdienlich.
Gerne Stadtwerke, das sehe ich genauso. Ich denke nur, die sollten den privaten Sektor nicht als Konkurrenz sehen. Da ist „eigentlich“ sogar für die Stadtwerke eine riesige Chance verborgen, ihr Geschäftsfeld zum Kunden als Dienstleistung auszuweiten. Zum Beispiel kooperativ die Durchdigitalisierung mit Smartmetern in ihrer Region durchzuführen und gleichzeitig ein modernes Monitoring für eine eigene Planungseffizienz aufzubauen, mit smarten zertifizierten Produkten (ggf. mit externen Partnern) für Eigenverbrauch inkl. kompetenten Einbauservice zu werben, mit angepassten Tarifen und Dienstleistungen für den flex. Verbrauch anzutreten, für intelligente Lastregelungen, für bidirektionale und netzdienliche Angebote bei den Privaten und im Gewerbe zu sorgen bis hin zu Partnerschaften oder in eigener Planung in den Bereichen Mieterstrom, BHKW, Speicherprojekte (auch Wärme) und/oder Hybridkraftwerke und und und… dem Kunden also (mit Profit) Lösungen und Hilfe anzubieten, die geordnet, geregelt und bestens vernetzt mit immer besserer Autarkie für beide Parteien sehr hilfreich und lohnenswert sein können. Das ist Kundenbindung pur… und wer, wenn nicht die Stadtwerke, können solche langfristigen Geschäftsmodelle für grüne und gewinnbringende Energie in der Heimat etablieren und dabei wachsen.
Die Stadtwerke haben es selber in der Hand, die Energiewende offensiv und für sie maximal kosteneffizient zu gestalten und den Kunden netzdienlich in neue dezentrale Strukturen mit eigenen Produkten einzubinden. Das heißt sicher auch Investitionen und neue Partnerschaften. Stadtwerke, die mit Trägheit und Ängstlichkeit sich dauerhaft in Zurückhaltung üben, werden aus meiner Sicht verlieren…
Bauliche Pflichten bei Neubauten (ob nun wegen Gesetzen oder dem örtlichen Bebauungsplan) haben noch nie nach einer Wirtschaftlichkeit gefragt.
Die gleiche Diskussion hat man als Solateur bei jeder Baubesprechung. Dort wird man als einziges Gewerk gefragt, wie die Amortisationszeit ist. Dabei ist PV das einzige Gewerk, welche sich überhaupt amortisiert.
Statt einer plötzliche Abschaffung der EEG-Vergütung, sollte es einfach wieder eine schnellere Absenkung geben (z.B. 20% jedes Jahr). Denn dann merken die meistens spätestens 3 Monate nach der Absenkung, dass sich Anlagen immer noch rechnen.
Ich würde sagen bei Neubaugebieten sollte das Netz schon entsprechend geplant werden, bzw. worden sein.
Im Altbestand ist es schwieriger
Das EEG hat ja nun auch schon einige Jahre auf dem Buckel und braucht hier und da etwas Nachbesserung. Eine Verpflichtung zur Installation eines netzdienlichen Speichers wäre heute kein Problem mehr, die LiFePO Akkus sind inzwischen kostengünstig und amortisieren sich innerhalb weniger Jahre. Das wäre dann schon eine große Entlastung für das Stromnetz.
Es sollte eigentlich kein Problem sein den erzeugten Strom vor Ort zu verbrauchen. Im Wohnunsbau z.B. wird das ganze Jahr Warmwasser benötigt und ein lokaler Speicher ist im Privatbereich immer noch wirtschaftlicher als Netzstrom.
Der Autor springt zu kurz.
Niemand sollte sich mit dem Netzbetreiber anlegen.
Da zieht man den Kürzeren. Es gibt genügend VDE Vorschriften, mit variabler Auslegung.
Nulleinspeisung aktivieren, abwarten, fertig.
Kein Netzanbieter hängt sich da rein und verbietet das aktiv wenn er selbst mit der Bearbeitung der Anträge hinten drann ist.
Solar lohnt trotzdem, auch wenn man für die Einspeisung Nichts bekommt.
Vergütung wird sowieso fallen, keiner braucht Strom im Sommer am Sonntag nachmittag.
Es ist leider unglaublich, wie fahrlässig unsere Behörden und Beamten mit unseren Ressourcen und Bürgern umgehen. Zeit und Geld scheint für sie keine Rolle zu spielen, außer es kann vom Bürger geholt werden. Mein Fallbeispiel: Ich habe Wohnraum auf dem Land geschaffen, in dem ich eine Scheune erhalten und bewohnbar gemacht habe. Leider wurde das Gebäudeensemble, nach dem wir es vor dem Verfall gerettet hatten, unter Denkmalschutz gestellt. Förderung haben wir bisher keine erhalten, dafür aber Auflagen. Seit 4 Jahren kämpfe ich darum eine PV- Anlage auf unsere riesige Südseite legen zu dürfen. Immer wurde mein Gesuch abgelehnt. Das Argument Klimafreundlichkeit zählte nicht, da ja nur 5% der Gebäude unter Denkmalschutz steht. Wohl gemerkt, wenn 5 % zum Ziel fehlen…! Seit 2 Jahren merkte unsere Regierung, dass es wohl mit der Transformation nicht so leicht zu schaffen ist und gab die Weisung an die zuständigen Behörden aus, dass PV-Anlagen nun doch zu genehmigen sind. Jedenfalls so in Rheinland-Pfalz. Also reichte ich wieder mein Gesuch ein und erhielt neue Auflagen. Es ist ein erneuter Bauantrag zu stellen und ein erneutes statisches Gutachten einzureichen. Wohl gemerkt unser Bauantrag, anlässlich unseres Umbaus enthielt bereits diese Planung und ein gründliches Gutachten zum Standnachweis. Also noch einmal zurück auf Los. Da Architekten und Statiker gut ausgelastet sind, ging wieder ein halbes Jahr ins Land. Den Bauantrag eingereicht, erhielt ich die Auskunft, dass die Behörde drei Monate Bearbeitungszeit hat. Diese Zeit wurde auch exakt eingehalten und ich erhielt die Genehmigung die PV-Anlage zu errichten. Also habe ich endlich Angebote einholen können. Inzwischen hatten sich sich viele technische Parameter geändert und mein Handwerker empfahl mir 24 Module zu installieren. Leider waren in der alten Planung nur 20 Module vorgesehen. Nun unterrichtete ich brav das Denkmalamt, dass vier Module mehr gebraucht würden, die aber optisch keinen Unterschied machen würden. Es ging kein Weg daran vorbei, ich musste einen neuen Bauantrag einreichen, der natürlich wieder 3 Monate Bearbeitungszeit beanspruchte. Die Anlage ist nun endlich auf dem Dach, was innerhalb von drei Tagen erledigt war. Nun lese ich davon, dass es überhaupt nicht klar ist, ob ich überhaupt meine Anlage ins Netz bekommen kann. Vier Jahre habe ich nun Geld verloren und nichts für die Energiewende beitragen können. Hat jemand mitgezählt wieviel Amtsschimmel hier gewiehert haben? Wäre es nicht angemessener unsere Behörden so umzubauen, dass endlich fähige und verantwortungsbewusste Köpfe in der Regierung und den Ämtern tätig werden? Es wäre nun wirklich nicht so schwer die erforderlichen Bedarfe unserer Netze zu kalkulieren. Man hätte leicht feststellen können, dass die Sache von der falschen Seite begonnen wurde. Fördergelder hätten besser erst in unsere Infrastruktur investiert werden müssen. Nun ist die Speichertechnik so weit, dass man doch die Stromspitzen und Überschüsse in großen Speichern puffern könnte. Das sollte nicht wieder nur von privaten Investoren erwartet werden. Das war und ist die Aufgabe der Netzbetreiber und der Politik, schnell zu handeln, um diese Lücke zu schließen. Anstelle alle Investitionen durch Abschaltung und Reduktionen unwirtschaftlich werden zu lassen. Die Quittung wird unweigerlich folgen. Niemand wird mehr in unwirtschaftliche Projekte investieren. Mit einer weiteren Folge des Niedergangs von Teilen der Industrie und Handwerk.
Ein Grund mehr, keine Solarpflicht haben zu wollen. Es reicht ja wirklich, wenn die motivierten Dachbesitzer sich die Mühe machen, aus eigenem Antrieb zu handeln.
Wichtig ist mir das hier aus dem Posting von Reinhard Harz:
„Nun ist die Speichertechnik so weit, dass man doch die Stromspitzen und Überschüsse in großen Speichern puffern könnte. Das sollte nicht wieder nur von privaten Investoren erwartet werden. Das war und ist die Aufgabe der Netzbetreiber und der Politik, schnell zu handeln, um diese Lücke zu schließen.“
Ja – es sollte Aufgabe aller Netzbetreiber (auf allen Spannungsebenen) sein, Stromspeicherung im Netz betreiben zu dürfen. Dann könnte das netzdienlich und hocheffizient betrieben werden.
Private Speicher gerne behind the meter ohne jede Förderung.
Eine Solarpflicht macht natürlich Sinn. Ca 1/3 des eigenen Stromverbrauchs sollte mit der eigenen PV gedeckt werden.
Keine Ahnung warum das zu einer übermässigen Netzbelastung führen soll. Vermutlich sind Anlagen die das 5-10 fache des eigenen Stromverbrauchs erzeugen das Problem.
Man erwartet von einem Bauherrn, dass er 1. Solarunternehmer wird und 2. halt mal gegen den Netzbetreiber klagt?
Kein Wunder, dass kaum noch Neubauten hinzukommen. Wie sieht es denn mit dem Rest der Auflagen aus?
Wohnungen, speziell Sozialwohnungen werden aber dringend benötigt, glaube ich.