Seit dem ersten Quartal 2025 veröffentlichen wir bei Enervis monatlich einen Batteriespeicher-Index, der auf historischen Marktdaten basiert und Erlösmöglichkeiten für Batteriespeicher abbildet. Die erste Ausgabe des Index wurde im März 2025 in einem ersten Artikel vorgestellt. Der Index berücksichtigt sowohl die Teilnahme am Intraday-Markt als auch an den Regelleistungsmärkten und zeigt für jeden Monat der letzten 13 Monate die erzielbaren Erlöse.
Grafik: Enervis
Neue Erlöszahlen für September 2025
Die im September erzielbaren BESS-Erlöse stiegen deutlich auf rund 18.600 Euro pro Megawatt. Das entspricht einem Anstieg von 45 Prozent gegenüber August und liegt 26 Prozent über dem Niveau von September 2024. Die Stromerzeugung aus Windenergie dominierte im September den Erzeugungsmix, während die steigende Nachfrage infolge niedrigerer Temperaturen zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Strompreise ausübte. Mehrere Perioden mit negativen Preisen, aber auch Phasen mit hohen Preisen, führten insgesamt zu deutlich größeren Preisspreads. Die Day-ahead-Spreads lagen rund 24 Prozent über dem Niveau des Augusts Die aFRR-Leistungspreise stiegen im Monatsverlauf deutlich an, während die FCR-Preise weitgehend stabil blieben. Diese Entwicklungen schufen günstige Marktbedingungen, von denen BESS-Anlagen im September stark profitieren konnten.
Allgemeine Trends
Die monatlich erzielbaren Erlöse haben in den vergangenen 13 Monaten deutlich geschwankt. Sie reichten von einem Tiefstand von 6770 Euro pro Megawatt und Monat im Februar 2025 bis zu einem Höchstwert von 19.100 Euro pro Megawatt und Monat, der im Mai 2025 erreicht wurde. Tendenziell sind die Batterieerlöse in den Sommermonaten höher, dies ist auf die in den Monaten sehr starke Photovoltaik-Erzeugung bei gleichzeitig geringer Gesamtstromnachfrage zurückzuführen.
Flankierend ist die konventionelle Erzeugungskapazität saisonal bedingt in den Sommermonaten weniger am Netz, unter anderem aufgrund von Wartungsarbeiten und möglicherweise geringerer Effizienz bei Gaskraftwerken aufgrund hoher Temperaturen. Auch die Verfügbarkeit von Windenergie ist in den Sommermonaten tendenziell niedriger als in den Winter- oder Herbstmonaten. Infolgedessen führen kurzfristige Einspeiseschwankungen oder Prognoseabweichungen der Photovoltaik-Einspeisung in den Sommermonaten unmittelbar zu größerer Volatilität an den Märkten. Dies zeigt sich direkt in einem intensiveren Handel auf dem Intraday Markt. In den vergangenen zwölf Monaten betrugen die Batteriespeichererlöse im Mittel ca. 12.600 Euro pro Megawatt pro Monat (rund 151.400 Euro pro Megawatt für das Gesamtjahr).
Aktuelle erwartete Erlöse 2025
Analog zur Vorgehensweise für die Historie, bieten wir mit dem Enervis Batteriespeicher- Index auch einen Blick nach vorn in das aktuelle Jahr. Basierend auf unseren aktuellen Strompreisprognosen für den Intraday- und Regelleistungsmarkt, wird der Einsatz eines typischen Stand-alone-Speichers im Jahr 2025 modelliert.
Für die erzielbaren Erlöse im Gesamtjahr 2025 wurde unser zugrunde liegende Strompreisszenario auf das Q4/2025-Szenario aktualisiert. Im Vergleich zur vorherigen Annahme (Q3/2025) bleiben die erwarteten Erlöse im Q4-Szenario nahezu unverändert und liegen bei rund 151.100 Euro pro Megawatt und Jahr, also nur etwa 500 Euro unter dem Niveau des dritten Quartals. Die für Batteriespeicher relevanten Marktbedingungen (insbesondere die Day-ahead-Spreads sowie die Regelleistungspreise) zeigen ein ähnliches Niveau wie im Q3-Szenario, was die geringe Abweichung der erwarteten Erlöse zwischen den beiden Szenarien weitgehend erklärt.
Die prognostizierten Erlöse für das Jahr 2025 liegen mit jährlich 151.100 Euro pro Megawatt nahezu auf dem gleichen Niveau wie der Durchschnitt der erzielbaren Erlöse der vergangenen zwölf Monate und bewegen sich weiterhin im selben Größenordnungsbereich, wie in unserem Batteriespeicher-Index dargestellt. Die Speicherparameter wurden dabei unverändert beibehalten.
Über die Autoren:
Mirko Schlossarczyk ist Geschäftsführer der energiewirtschaftlichen Unternehmensberatung Enervis Energy Advisors und ein erfahrener Strommarktexperte. Sein Beratungsschwerpunkt liegt auf Strompreisprognosen, Strommarktszenarien und der Asset-Bewertung von Batteriespeichern.
Jonas Anthonioz ist Berater bei Enervis und für Batteriespeicher-relevante Themen zuständig. Neben der Erlösbewertung und Wirtschaftlichkeitsanalyse von Batteriespeicherprojekten entwickelte er den Enervis BESS-Index und den dazugehörigen BESS-Index-Report.
Wenn Sie an einer detaillierteren Analyse und dem vollständigen Report interessiert sind, können Sie diesen hier anfordern.
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Wo werden die Strommengen virtuell gekauft und verkauft
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Methodische Erläuterung: Der Enervis Batteriespeicher-Index zeigt für einen 1 Megawatt Leistung und 2 Megawattstunden Arbeitsvolumen (2 Stunden) Batteriespeicher die jeweils historisch und zukünftig erzielbaren monatlichen netto Erlöse (Deckungsbeiträge) in Deutschland. Der Speicher wurde mit einer Einsatzeinschränkung von 1,5 Zyklen pro Tag, einer Entladetiefe von 90 Prozent, einer technischen Verfügbarkeit von 97 Prozent und einem Kreislaufwirkungsgrad von 87 Prozent modelliert. Der Index berücksichtigt dabei die Teilnahme an folgenden Erlösmärkten: Intraday, Primärregelleistung und Sekundärregelleistung. Es wird imperfekte Vorausschau und keine Erlöse durch die Vermarktung von Sekundärregelarbeit modelliert. Die jeweiligen Preise der Märkte für die historische Analyse entstammen aus Veröffentlichungen der Übertragungsnetzbetreiber und der EPEX-Spot. Der Zukunftsausblick basiert auf derselben Modellierung und Parametern und Preisen aus dem aktuellen Enervis Strompreisszenario Current Efforts Q4/2025.
Grafik: Enervis
Wird immer das Optimum angenommen?
Im realen Leben verzockt man sich auch mal!
Hinterher ist man immer schlauer!
Ein Erlös ist der monetäre Gegenwert, den ein Unternehmen durch den Verkauf von Waren, Dienstleistungen oder aus Vermietung und Verpachtung erhält. Er wird berechnet, indem der Verkaufspreis mit der verkauften Menge multipliziert wird. Der Begriff wird oft synonym für Umsatz verwendet.
Der Bericht sagt noch nichts über Gewinn aus!
Es fehlt die Gegenüberstellung Stromeinkauf zu Stromverkauf (Menge und Preis)
ODER WO LIEGE ICH FALSCH?
Aus der methodischen Erläuterung, die auch oben steht:
„Der Index berücksichtigt dabei die Teilnahme an folgenden Erlösmärkten: Intraday, Primärregelleistung und Sekundärregelleistung. Es wird imperfekte Vorausschau und keine Erlöse durch die Vermarktung von Sekundärregelarbeit modelliert.“
PRL immer und SekundärRL wie modelliert sind (faktisch) reine Bereitstellungsgebühren. Im ID wird wohl die „Handelsmarge“ gemeint sein.