Die vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) halbjährlich durchgeführte Umfrage zur Einschätzung der Geschäftslage, zum Auftragsbestand, offenen Stellen und anderen Indikatoren ergibt derzeit ein stabiles Bild. Allerdings fehlt es in Bezug auf die künftige Entwicklung an Optimismus, ergab die Mitte September durchgeführte Erhebung mit 1562 teilnehmenden Betrieben. Weiterhin abwärts verläuft die Entwicklung bei der Photovoltaik; die ZVEH-Mitgliedsunternehmen sind hier vor allem im Segment der kleinen und mittleren Aufdachanlagen aktiv.
Die Umfrage habe gezeigt, „dass die Umsatzanteile im früheren Wachstumsfeld ‚Erneuerbare Energien‘ zum zweiten Mal in Folge zurückgegangen sind“, teilte der ZVEH mit. Der aktuellen Erhebung zufolge liegt der Anteil bei 7,3 Prozent, im Frühjahr waren es noch 7,8 Prozent. Bei Photovoltaik-Anlagen und Speichern sank der Anteil den Angaben zufolge von 6,8 auf 6,5 Prozent. Das Geschäftsfeld „Smart Home“ entwickelte sich von 4,1 auf 3,6 Prozent ebenfalls rückläufig. Wachsende Bedeutung hat hingegen das Segment „E-Mobilität“, das von 3,5 auf 3,8 Prozent zulegte, und auch im Bereich „Wärmepumpen und Lüftungssysteme“ erhöhte sich der Umsatzanteil von 3,1 auf 3,4 Prozent.
ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser sieht das politische Umfeld als Hauptursache. Der Rückgang bei den Erneuerbaren zeige, „dass sich die durch die Politik verursachte Verunsicherung der Verbraucher bezüglich der Energiewende mittlerweile auf unsere Betriebe auswirkt. Wird nicht entschlossen gegengesteuert, sondern die Energiewende weiter ausgebremst, werden die E-Handwerke das noch stärker zu spüren bekommen und ein wichtiger Wirtschaftsimpuls abgewürgt.“

Insgesamt ist die Stimmung unter den ZVEH-Mitgliedern aber zumindest derzeit noch stabil, der Geschäftsklimaindex stieg gegenüber dem Frühjahr sogar leicht von 67,0 auf 68,8 Punkte. Dieser Wert ist allerdings immer noch so niedrig wie zuletzt im Frühjahr 2020. Im Herbst 2024 waren es immerhin noch 72,7, im Jahr zuvor 80,0 Punkte. Vor allem aber seien viele Betriebe „verunsichert und schauen verhalten bis pessimistisch in die nähere Zukunft“, so der ZVEH. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate gehen 21,9 Prozent der Betriebe von einer Verschlechterung aus – weniger als im Frühjahr (26 Prozent). Eine Verbesserung erwarten aber nur 14,4 Prozent, im Frühjahr waren es 15,4 Prozent. 63,7 Prozent (Frühjahr 2025: 58,6 Prozent) erwarten eine gleichbleibende Geschäftslage.
„Ein halbes Jahr nach den vorgezogenen Bundestagswahlen treten wir wirtschaftlich nicht nur in den E-Handwerken weiter auf der Stelle“, so Alexander Neuhäuser. Es zeige sich zwar weiterhin „eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit der Unternehmen sowie auch eine konstante Nachfrage nach Dienstleistungen in den Bereichen ‚Elektrifizierung‘, ‚Wartung‘ und ‚Energieeffizienz‘“. Dies sei allerdings kein Grund zum Aufatmen: „Die Branche macht sich Sorgen, dass diese Robustheit durch die aktuelle Wirtschafts- und Energiepolitik langsam aufgezehrt wird. Und sie stellt sich die Frage: Warum werden gerade diese jetzt noch starken Zukunftsmärkte in Frage gestellt?“
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Wenn Politik und Netzbetreiber alles tun um den Markt zu verunsichern ist das eine logische Folge davon.
Müsste Auftragsrückgängen bei Elektrikern und Solateuren nicht Umsatzzuwachs bei Dachdeckern, deren hartnäckige Lobbyarbeit ja ihre weitgehend alleinige Kompetenz in Sachen PV-Montage erfolgreich gerichtlich ‚verankert‘ hat, gegenüberstehen?
Es fließt sehr viel Geld in die permanente Verunsicherung (alternativ: Aufwiegelung) der Bevölkerung gegenüber EE.
Siehe Werbung auf Google etc. Da ist so viel Schwachsinn – jemand muss all das ja bezahlen.
PS: Frau Reiche wird die erste Ministerin, die geht, jede Wette. Siehe Berichterstattung vom Wochenende: kein Rückhalt in Partei und Ministerium = kein Verlust, als erste gekickt zu werden.
Die die gut zu tun haben, haben keine Zeit für Umfragen 🙂