Marstek Energy präsentiert Balkon-Speichersystem Venus A zu einem spektakulären Preis

Balkon-Batteriespeicher Marstek Venus A

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von ESS News

Der von Marstek Energy bei der Präsentation am Rande der IFA 2025 in Berlin genannte Preis für das Venus A-System liegt deutlich unter vergleichbaren Konkurrenzprodukten und hat das Potenzial, den Markt der Speichersysteme für Privathaushalte ein wenig durcheinanderwirbeln. Marstek zufolge wird das System einschließlich Batteriezellen, Wechselrichter und Gehäuse in eigener Fertigung produziert.

Das Unternehmen hatte bei der IFA deutsche Photovoltaik-Händler und Partner zu einer Präsentation neuer Produkte eingeladen. Eine neue Speicherlösung für steckerfertige Systeme war zwar erwartet worden, doch der Preis sorgte dann doch für hörbare Reaktionen im Publikum.

Das Venus A hat eine Grundkapazität von 2,1 Kilowattstunden bei einer Photovoltaik-Leistung von 2,4 Kilowatt. Das System verfügt über vier MPP-Tracker und liefert 1,2 Kilowatt im netzgekoppelten und im Offgrid-Betrieb. Bei der Produkteinführung in Berlin stellte Marstek den Venus A im direkten Vergleich einem Konkurrenzprodukt gegenüber – das zwar nicht namentlich genannt wurde, aber als Anker Solix E2700 Pro erkennbar war. Dieses verfügt über eine Kapazität von 2,7 Kilowattstunden plus Erweiterungsoptionen und eine Photovoltaik-Eingangsleistung von 3,6 Kilowatt, ebenfalls mit vier MPP-Trackern. Es wurde ein Preis von 1299 Euro genannt, tatsächlich war zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels auf der Anker-Website ein Listenpreis von 1199 Euro angegeben. Eine weitere vergleichbare und weit verbreitete Option, der EcoFlow Stream Ultra aus der Stream-Serie von Ecoflow, bietet 1,9 Kilowattstunden sowie einen integrierten Wechselrichter für bis zu 2 Kilowatt Solarstromerzeugung für einen genannten Preis von 1099 Euro. Es war bei Erstellung dieses Artikels direkt auf der Website indes mit 849 Euro angegeben. Der Preis von 499 Euro für das Venus A zeigt dennoch, wie sehr Marstek daran interessiert ist, Kunden zu gewinnen.

Das Venus A hat ein modulares Design, das eine Erweiterung auf bis zu fünf Geräte mit einer Gesamtkapazität von 12,7 Kilowattstunden ermöglicht. Es liefert 1,2 Kilowatt bidirektionale Netzstromleistung und 1,2 Kilowatt Notstromleistung bei einer Spitzenleistung von 1,4 Kilowatt für 60 Sekunden.

Das System nutzt Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) von Marstek, die mit mehr als 6000 Zyklen ausgewiesen und durch eine 10-jährige Garantie abgesichert sind. Die Umschaltzeit der Notstromversorgung (EPS) wird mit 15 Millisekunden angegeben. Das Gehäuse hat Schutzklasse IP65. Das System unterstützt die „Anti-Feed-In“-Funktionalität der Smart Meter von Marstek und Shelly.

Die Markteinführung erfolgte nicht zufällig in Deutschland, einem wichtigen Markt für Balkonanlagen. Ein Marstek-Vertreter erklärte gegenüber ESS News, dass für 2026 eine breitere Verfügbarkeit erwartet wird. Marstek hatte bereits bei der Intersolar im Mai dieses Jahres den „Venus D“-Balkon-Batteriespeicher mit modularen 2,6 Kilowattstunden-Akkupacks zu einem höheren Preis vorgestellt; dieser ist jedoch auf der Marstek-Website als ausverkauft aufgeführt.

Das Unternehmen teilte bei der Präsentation in Berlin mit, dass es allein zwischen Januar und August dieses Jahres 293.400 Verkäufe seiner Produkte in Europa verzeichnet und damit die Zahlen von 79.856 im Jahr 2024 und 18.631 im Jahr 2023 deutlich übertroffen hat.

Weiterhin berichtete Marstek, inzwischen über mehr als 400 Forschungs- und Entwicklungsingenieure in China zu verfügen. In Bezug auf die vertikale Integration hieß es, Marstek könne jährlich 30 Millionen LFP-Batteriezellen herstellen. Die Produktionsstätten in Shenzen, Jishou, Luxi und Nantong umfassen demnach insgesamt rund 360.000 Quadratmeter und decken die gesamte Produktion ab. Dies umfasst Spritzguss, SMT-Produktionslinien (Surface-Mount Technology), die Herstellung von Ladekabeln sowie automatisierte Endmontage.

Marstek ist Teil von Hamedata Technology (Hame), einem etablierten chinesischen Fertigungsunternehmen, das 2009 gegründet und 2016 über einen Börsengang an der chinesischen NEEQ-Börse notiert wurde. Laut eigenen Berichten hatte es zuvor 30 Millionen US-Dollar in eine Batteriezellenfabrik investiert.

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