In Chemnitz werden ausgediente Batterien aus Elektroautos künftig von Robotern und vollautomatisch zerlegt. Die Anlage wird vom Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU sowie dem Industrieunternehmen Edag Production Solutions GmbH gemeinsam entwickelt. Die Prozesse innerhalb der Anlage werden im Projekt gemeinsam erforscht.
Das gaben die beiden Partner in dieser Woche bekannt. Ziel sei es, einen wirtschaftlichen Industrieprozess zu entwickeln, bei dem Batterien aus Fahrzeugen möglichst gut wieder oder weiter genutzt werden können. Die meisten Batterien haben am Ende ihres ersten Lebenszyklus im Fahrzeug noch rund 70 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Zahlreiche Zellen oder Module in einem Pack wären noch verwendbar für andere Anwendungen. Die Nächstverwendung in sogenannten Second-Life-Speicher ist bekannt, doch um das wirtschaftlich gut abzubilden, sei eine weitgehend zerstörungsfreie und automatisierte Zerlegung der Komponenten notwendig.
Dabei komme künstliche Intelligenz zum Einsatz, um dem Roboterarm bei der Zerlegung unterschiedlicher Pack-Designs zu helfen. Die Anlage soll auch ein integriertes System zur Analyse der Batteriegesundheit (State of Health) haben, sodass nur brauchbare Batterien beziehungsweise Komponenten ihren Weg zurück in die Wertschöpfungskette finden. Bei Komponenten, die ins Recycling müssen, hilft die Vorzerlegung dabei, den Recyclingaufwand zu verringern und somit den Prozess wirtschaftlicher zu gestalten.
Die Daten der gemeinsamen Forschung wollen die Partner zur Standardisierung von Wiederverwertungs- und Recyclingprozessen für Fahrzeugbatterien nutzen. Zudem können die Daten auch dabei helfen, Pläne für die Weiterentwicklung der Qualifizierungsprofile von Fachkräften zu entwickeln.
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