Alpines Photovoltaik-Kraftwerk von Axpo wird für Tertiär-Regelenergie genutzt

Alpin Solar, Axpo, Muttsee

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Das alpine Photovoltaik-Kraftwerk von Axpo an der Muttsee-Staumauer beteiligt sich an dem Pilotprojekt „PV4Balancing“ des Schweizer Netzbetreibers Swissgrid. Damit werde die Anlage mit 2,2 Megawatt Leistung künftig dazu beitragen, Schwankungen im Netz auszugleichen und die Netzstabilität zu gewährleisten, teilte der Betreiber Axpo am Donnerstag mit. Ziel des Pilotprojekts sei es, die Stromproduktion von Photovoltaik-Anlagen als Tertiär-Regelenergie für den stabilen Netzbetrieb zu nutzen.

Das Projekt „PV4Balancing“ soll zeigen, dass Photovoltaik-Anlagen auch eine Lösung für Schwankungen im Netz sein können, die durch die volatile Einspeisung von Solar- und Windparks hervorgerufen werden können. Nach Angaben von Axpo wird die Photovoltaik-Anlage am Muttsee künftig auf Anweisung von Swissgrid ihre Produktion drosseln, wenn zu viel Strom im Netz ist. Da die Produktion von Photovoltaik-Anlagen kleiner sei als jene von konventionellen Regelenergie-Kraftwerken, würden  Photovoltaik-Anlagen beim Projekt „PV4Balancing“ gemeinsam an den Regelenergiemärkten vermarktet.

Das sogenannte Pooling ermöglicht es, viele kleinere Anlagen wie Blockheizkraftwerke, Batteriespeicher oder flexible Verbraucher zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenzufassen. Diese gebündelte Leistung kann dann am Regelenergiemarkt angeboten und gezielt eingesetzt werden, um Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. So könnten auch kleinere Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten sowie zusätzliche Erlöse erzielen.

Bezüglich des Poolings stellt Axpo ein starkes Wachstum fest. So seien es 2017 noch 41 Anlagen gewesen, die über einen Pool vermarktet wurden. 2025 seien es bereits mehr als 1700 Anlagen mit 15 verschiedenen Technologien und über 1400 Megawatt Leistung. Betreiber des „Flexpool“ ist die Axpo-Tochter CKW.

Bei der Regelenergie wird in der Schweiz zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärmärkten unterschieden. Bei Schwankungen im Stromnetz wird automatisch binnen Sekundenbruchteilen Primärregelenergie eingesetzt, nach wenigen Sekunden dann Sekundärenergie. Sollte die Schwankung weiterhin bestehen, wird nach 15 Minuten durch die nationale Netzgesellschaft Swissgrid manuell Tertiärregelenergie aktiviert.

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