Wärmepumpenmarkt bricht 2024 ein – Verband sieht Zeichen für Erholung in 2025

Wärmepumpe Tecalor Luft-Wasser-Wärmepumpe Heizung

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Von 2021 bis 2023 war der Wärmepumpenmarkt in Deutschland auf Wachstumskurs: Die Absatzzahlen stiegen zunächst um 53 Prozent auf 236.000 Geräte, dann nochmals um 51 Prozent auf knapp 360.000 verkaufte Systeme. 2024 kam jedoch der Einbruch mit nur noch 193.000 installierten Wärmepumpen, ein Rückgang um 46 Prozent.

Laut BWP liegt dies zum Teil an Vorjahresbestellungen und Lagerbeständen im Großhandel, was aber höchstens 50.000 bis 80.000 Geräte betrifft. Entscheidender sei jedoch die Verunsicherung durch politische Beschlüsse wie das Gebäudeenergiegesetz, die kommunale Wärmeplanung und die Heizungsförderung. Förderanträge konnten durch den Umzug der Zuständigkeit von BAFA zu KfW erst mit Verzögerung gestellt werden. Die Auszahlungen starteten so erst im Oktober 2024. Hinzu kamen aus Sicht der Branche die falschen Signale durch staatliche Energiepreisbremsen: Ein Gaspreisdeckel bei zwölf Cent pro Kilowattstunde und ein gedeckelter Strompreis von 40 Cent verschoben das Kostenverhältnis zulasten der Wärmepumpe, von vormals 2:1 im Jahre 2023 zu 4:1 im Jahre 2024.

Grafik Absatzzahlen Wärmepumpen in Deutshcland

Seit Herbst 2024 verzeichnet der Verband wieder eine steigende Nachfrage. Die Zahl der Förderanträge bei der KfW nahm deutlich zu. Für 2025 rechnet die Branche daher mit einem Absatzanstieg auf rund 260.000 Geräte. Im „business-as-usual“-Szenario würde dieser Trend anhalten, befeuert durch die Wärmepläne großer Kommunen, das 65-Prozent-Erneuerbare-Gebot des GEG und ab 2027 den europäischen Emissionshandel. Ohne zusätzliche Maßnahmen könnte das Wachstum jedoch wieder abflachen. Im ambitionierten Szenario nennt der BWP steuerliche Entlastungen bei Mehrwert- und Stromsteuer sowie reduzierte Netzentgelte als Hebel, um den Absatz langfristig zu sichern.

Marktstruktur und europäischer Vergleich

Der deutsche Markt wird weiterhin von Luft-Wasser-Wärmepumpen dominiert; erdgekoppelte Systeme spielen wegen höherer Kosten nur eine Nebenrolle. Insgesamt sind in Deutschland mittlerweile 1,6 Millionen Wärmepumpen installiert.

Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland allerdings hinterher: Hierzulande kommen 10,65 Wärmepumpen auf 1000 Haushalte. In Österreich sind es 13,6, in der Schweiz 17,4. Skandinavien ist weit voraus: Norwegen erreicht 57,3 und Finnland 38,7 Geräte pro 1.000 Haushalte. Am unteren Ende liegen Ungarn und das Vereinigte Königreich mit 2,8 beziehungsweise 2,1.

Ein Blick auf die KfW-Förderzusagen zeigt deutliche regionale Unterschiede: Im Saarland wurden 2024 pro 1000 Haushalte etwas mehr als sieben Zusagen erteilt, ähnlich hohe Werte erreichen Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Schlusslichter sind die Stadtstaaten Berlin mit 1,4 Zusagen, Hamburg und Bremen mit knapp drei Zusagen sowie die ostdeutschen Flächenländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen mit jeweils rund drei Zusagen pro 1000 Haushalte.

Die Branchenstudie lässt sich hier nachlesen.

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