Es gibt zu viel Solarstrom! Der Ausbau der Photovoltaik geht viel zu schnell! Die Minuspreise an der Strombörse werden immer schlimmer! Wir haben keinen so hohen Strombedarf! Die Solarspitze muss weg!
Seitdem die Anzahl der Stunden mit negativen Preisen an der Strombörse bei hohen Solareinspeisungen gestiegen ist, hören wir immer mehr von diesen Alarmrufen. Sei es von der neuen Bundeswirtschaftsministerin oder auch von Seiten diverser anderer Marktakteure.
Und es schien so klar zu sein:
Mit immer mehr installierter Photovoltaik-Leistung steigt vor allem im Sommerhalbjahr die Menge mittags gleichzeitig produzierter Solarenergie, während sich der Bedarf natürlich über den ganzen Tag verteilt. So gab es dann auch im Mai und Juni 2025 neue Rekorde bei der Anzahl der Minusstunden. „Und das wird immer schlimmer, je mehr Photovoltaik installiert wird“, so die vielfach laut geäußerte Meinung.
Schaut man jetzt nur auf den Juli 2025 in Deutschland, für den sich schon jetzt ein deutlich gestiegener Marktwert Solar und eine geringe Anzahl von Stunden mit negativen Strompreisen feststellen lassen, könnte man sagen: „Das war das schlechte Solarwetter“. So einfach ist es aber nicht, vor allem wird es deutlicher, wenn man den Juli 2025 mit dem Juli 2024 und der Zeit dazwischen vergleicht. Und sich ansieht, was in den Nachbarländern und mit anderen Energieträgern wie der Wasserkraft in Deutschland passiert ist.
Schon im Mai und Juni 2025 zeigte sich bei bestem Solarwetter in Deutschland, dass die Preise auch zur Mittagszeit nicht, wie von einigen Untergangspropheten erwartet, immer tiefer fielen. Sondern an den meisten Tagen nur ganz leicht unter der Null-Linie verharrten. Verglichen mit den Vorjahren führte also auch in diesen sehr sonnigen Monaten die wesentlich größere installierte solare Kapazität nicht zu immer tieferen Minuspreisen. Trotz aller vorhandenen Hürden und großem weiteren Reformbedarf hat sich der Markt offensichtlich mit vorhandenen Flexibilität bereits optimiert.
Der Monat Juli 2025 zerreißt nun weitere der vorher genannten Gewissheiten und fälschlicherweise angenommen Monokausalitäten:
Mit einem Marktwert für den Solarstrom, der bei etwa 5,8 Cent pro Kilowattstunde liegen wird und einer nahezu lächerlichen Zahl von nur 11 Minusstunden bei Preisen die nur ganz, ganz leicht unter der Null-Linie lagen, wird deutlich, wie fragil das Gleichgewicht aus den vielen verschiedenen preisbestimmenden Aspekten ist.
Das deutlich veränderte Gleichgewicht des Marktes im Monat Juli 2025 gibt auch einen Vorgeschmack auf eine Preisentwicklung mit dem ganz sicher kommenden anziehenden Stromverbrauch, sofern der Ausbau der erneuerbaren Energien jetzt gebremst wird. Kaum ist ein Sommermonat mit etwas schlechterem Solarwetter versehen, schon geht der Marktwert für Solarstrom mitsamt dem Gesamtpreis für Strom deutlich nach oben. Oder umgekehrt betrachtet: Wäre der Strombedarf in Deutschland im Mai und Juni 2025 nur einige Prozent höher gewesen, als wir es derzeit erleben, wären auch da die Marktwerte für den Solarstrom deutlich höher gewesen.
Natürlich ist auch dies keine monokausale Entwicklung – einige weitere Facetten:
Der Stromverbrauch ist gegenüber dem Vorjahr noch im 2. Quartal 2025 um 1,9 Prozent gegenüber Q2/2024 gesunken. Die Residuallast war dann im Juli 2025 aber auf dem Niveau des Juli 2024. Auch der Gaspreis war im Juli 2025 nur leicht über dem des Juli 2024, gleiches gilt für die CO2- Preise.
In Deutschland lag durch die vom Klimawandel begünstige Dürre des ersten Halbjahrs die Stromerzeugung durch Wasserkraft um satte 21 Prozent unter dem Juli 2024 und so mussten fossile Energieträger circa 11 Prozent mehr genutzt werden als noch 2024.
Auch die veränderte Erzeugungs- und Verbrauchssituation sowie die daraus resultierende Preissituation in den Nachbarländern spielen eine wichtige Rolle: So sanken die Importe um drastische 30 Prozent gegenüber Juli 2024, während die Preise in den direkten Nachbarländern fast überall höher waren als im Juli 2024. Besonders die reduzierte Leistung der Atomkraftwerke in Frankreich schafft es davon in die deutschen Medien.
Bemerkenswert ist, dass wir im Juli 2024 etwa 17 Gigawatt weniger installierte Photovoltaik-Leistung hatten und dennoch in dem Monat etwa die gleiche Menge Solarstrom produzierten wie im Juli 2025. Dennoch gab es im Juli 2024 insgesamt 86 negative Stunden mit Preisen bis zu -7 Cent pro Kilowattstunde; im Juli 2025 nur 11 Minusstunden.
Das Solarwetter im Juli 2025 war deutlich schlechter als im Juli 2024, an vielen Standorten dürfte es der schlechteste Juli der letzten 15 Jahre gewesen sein.
Dennoch, am Ende steht mehr solare Energieerzeugung im Monat Juli 2025 als noch im Juli 2024, weil schlichtweg 17 Gigawatt mehr Leistung installiert sind. Verglichen mit Mai und Juni 2025 allerdings rund 10 Prozent weniger Energieerzeugung im Juli 2025.
Mal ein paar Zahlen aus dem komplexen Gesamtbild zum Nachdenken:
Installierte Photovoltaik-Leistung:
Zu Beginn Juli 2024: 90 Gigawatt
Zu Beginn Juli 2025: 107 Gigawatt
Marktwert Solar
Juli 2024: 3,55 Cent pro Kilowattstunde
Juli 2025: 5,8 Cent pro Kilowattstunde
Selbst an Tagen mit hoher „Solar- und Windspitze“, wie dem 23.7.2025, wo die maximale deutsche Last um maximal 13 Gigawatt in der Mittagszeit überschritten wurde, gab es in dem Zeitraum keine Preise unter 2,3 Cent pro Kilowattstunde (im Plus!).
https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE
Solarstromerzeugung
Juli 2024: 8662 Gigawattstunden
Juli 2025: über 9000 Gigawattstunden erwartet
Windkrafterzeugung
Juli 2024: 7220 Gigawattstunden
Juli 2025: 6178 Gigawattstunden bis 26.7. – über 7220 Gigawattstunden erreichbar
Stunden mit negativen Börsenstrompreisen
Juli 2024: 81 Stunden mit minus 1,2 Cent im Durchschnitt
Juli 2025: 11 Stunden mit minus circa 1 Cent im Durschnitt
Zum Weiterdenken und Gestalten: Ist nun alles schick und Minuspreise passé?
Natürlich nicht, aber negative Börsenstrompreise und starke Volatilität beschleunigen den Umbau des Energiesystems. Sie sind natürlicher Begleiter und gut für den wettbewerblichen Systemumbau. Sie schaffen viele Chance für Effizienzgewinne. Das Gegenstück der Minuspreise, die wenigen Stunden im Jahr mit hohen Börsenpreisen, tun dies ebenfalls: Sie animieren zur Einkaufs- und Prozessoptimierung oder auch, wo passend, zur Schaffung eigener Flexibilität, unter anderem durch Speicher. Und all das wird uns noch eine Weile weiter begleiten, bis der Systemumbau beendet ist.
Für den August 2025 rechnen wir mit einem Rückgang des Marktwerts Solar auf 2,5 bis 3,5 Cent pro Kilowattstunde und ab September entsprechend wieder jahreszeitlich bedingt mit deutlich anziehenden Werten.
Zu wenig (oder weniger als erwartete) erneuerbare Energien waren ein wichtiger – aber nicht der einzige – Treiber zu höheren Strompreisen in der EU. Das sollte eine starke Warnung an alle sein, die das Wachstum des Strombedarfs in der EU und in Deutschland gerade aus politischen Gründen kleinreden: Wird der zugehörige Ausbau erneuerbarer Energien nun gebremst, so werden die Strompreise in wenigen Jahren explodieren.
Völlig neue Markt- und System-Gleichgewichte durch Batteriespeicher kommen schnell. Bereits jetzt wächst die Menge der verfügbaren stationären Speicherkapazitäten und der Markt nimmt im Bereich Großspeicher massiv an Fahrt auf. Zudem kommen jeden Tag tausende neuer Elektrofahrzeuge mit hohen Batteriekapazitäten hinzu. Bis 2030 wird die in Deutschland installierte stationäre Batteriekapazität trotz aller Hemmnisse 10- bis 20-mal größer sein als heute und zwischen 220 und 440 Gigawattstunden liegen, hinzu kommen mobile Speicher in den Autos im Terawattstunden-Bereich und es wird ganz normal sein, dass die solare Mittagsspitze kontrolliert in den Abend und die Nacht verschoben wird.
Die Kosten für Redispatch werden dadurch parallel implodieren und viele Stunden mit Minuspreisen werden der Vergangenheit angehören. Bis dahin werden wir noch viel Volatilität und unerwartete Preise beziehungsweise Preissignale sehen. Wir sollten uns über sie freuen, denn sie befeuern den Umbau in Richtung des Zielsystems mit 100 Prozent erneuerbaren Energien.
Dieser Beitrag ist unter Nutzung von Auswertungen von Ulrike Gunnemann, Electric Blue GmbH, entstanden, wofür ich mich sehr bedanke.
— Der Autor Karl-Heinz Remmers ist seit 1992 als Solarunternehmer tätig. Zu Beginn mit der Planung und Montage von Solaranlagen sowie der Produktion von Solarthermie-Kollektoren. Seit 1996 dann parallel unter dem Namen Solarpraxis mit eigenen Fachartikeln, Buch- und Zeitschriftenverlag und dem bis heute aktivem Solarpraxis Engineering. Zu den erfolgreichen Gründungen zählen auch die nun von namhaften Partnern gemachte pv magazine Group und die Konferenzserie „Forum Solar Plus“. Neben Solarpraxis Engineering sind heute Entwicklung, Planung, Errichtung und Betrieb von Solaranlagen als „IPP“ im Fokus der Aktivität. Zudem betreibt er aktive politische Arbeit im Rahmen des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne). Mehr hier: https://www.remmers.solar/ueber-mich/ —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.







Aussage
Das deutlich veränderte Gleichgewicht des Marktes im Monat Juli 2025 gibt auch einen Vorgeschmack auf eine Preisentwicklung mit dem ganz sicher kommenden anziehenden Stromverbrauch, sofern der Ausbau der erneuerbaren Energien jetzt gebremst wird.
Ich glaube hier wird der Marktwert etwas falsch interpretiert.
Noch sind wir bei PV und Wind in der Planwirtschaft, Einspeisevorrang und feste Vergütung bzw Ausschreibung.
Wenn der Betrag 2 statt 5 cent wäre, würde das EEG Konto mehr belastet werden.
Somit muss man die Kosten über gesamt betrachtet werden.
Zudem fehlen auch hier die Systemkosten, wenn wir Angebot und Nachfrage in das Gleichgewicht bekommen wollen. Es reicht nicht aus nur das Angebot zu sehen sondern auch die Zeit.
niranbunmi.mt schreibt.
Ich glaube hier wird der Marktwert etwas falsch interpretiert.
Noch sind wir bei PV und Wind in der Planwirtschaft, Einspeisevorrang und feste Vergütung bzw Ausschreibung.
Wenn der Betrag 2 statt 5 cent wäre, würde das EEG Konto mehr belastet werden.
Somit muss man die Kosten über gesamt betrachtet werden.
@ niranbunmi.mt
Zum besseren Verständnis, sollten Sie die Planwirtschaft in der wir uns ihrer Meinung nach gegenwärtig befinden beim richtigen Namen nennen. Tatsächlich sind wir nämlich mittendrin in der Energiewende, und innerhalb dieses Prozeßes haben Sie Recht wenn Sie schreiben, „Ich glaube hier wird der Marktwert etwas falsch interpretiert“. Der Marktwert für PV und Windstrom, der von den Netzbetreibern monatlich so pünktlich bekannt gemacht wird,dient meiner Meinung nach ausschließlich dem EEG Konto um zu demonstrieren, seht her so wenig bekommen wir für den EEG Strom, und soviel müssen wir an Vergütungen dafür bezahlen Die Differenz muss der Staat mit Milliarden jährlich ausgleichen. Ich bin gerne aufnahmefähig, wenn mir jemand hier erklären kann für was die Netzbetreiber, oder sonst wer, diesen Marktwert sonst benötigen.
Oder gibt es auch einen Marktwert für eine kWh Kohle oder Gasstrom ??
Wer sich mal mit dem Marktwert für EEG Strom beschäftigen will, dem empfehle ich die folgende Fraunhofer Studie. Die zeigen mit verschiedene Szenarien wo und wie ein Marktwert für EE entstehen kann
https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/leitstudie-strommarkt_analyse-ausgewaehlter-einflussfaktoren-auf-den-martkwert-erneuerbarer-energien.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Etwas allgemeinverständlich zusammengefasst hat im Folgenden – mit Kommentar vom
03 Juli um 16.52 Uhr – ein User wie folgt geschrieben.
https://www.pv-magazine.de/2025/07/02/solarer-eigenverbrauch-subventionsfrei-vor-ort-erzeugt-verbraucht/#comments
Zitat: Der Marktwert von PV ergibt sich eben nicht aus dem durchschnittlichen Preis an der Börse, sondern nach dem Meritorder Prinzip aus dem Preis des teuersten Kraftwerks, dass durch die Einspeisung von PV-Strom „eingespart“ wird.
Einzelne Szenarien die dahin führen sind dargestellt, in der Fraunhofer Studie
Siehe hier: z.B auf auf Seite 17
https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/leitstudie-strommarkt_analyse-ausgewaehlter-einflussfaktoren-auf-den-martkwert-erneuerbarer-energien.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Einen echten Marktwert für die EE hatten wir bis 2010, als diese noch mit Ökobändern den Versorgern zwingend zugeteilt wurden, diese weniger fossilen Strom kaufen mussten, und deshalb die Preise sanken.
Wie das damals war habe ich schon X mal hier gepostet, aber für neu hinzugekommene Leser hier noch einmal
Klicken Sie den folgende Merit Order Link an
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Scrollen Sie das vierte Bild von unten hoch, dann sehen Sie , als die EE noch mit Ökobädern den Versorgern zugeteilt wurden, mussten diese bei der Preisbildung weniger nachfragen. Dadurch fiel die Nachfrage von N1 auf N2 und infolge dessen sank der Preis von P1 auf P2. Das ist für mein Verständnis, – im Zuge der Energiewende – der Marktwert der Erneuerbaren.
Vielen Dank für die interessante Analyse und Vorausschau.
Nun ist offen, ob es auch daran gelegen hat, dass die Händler deutlich mehr PV (und Wind) vorweg abgeregelt haben, um diese Preise zu „erzeugen“. Und auch die Algorithmen sich in diesen 12 Monaten deutlich verbessert haben. Die Aussage mit den Großspeicher kann ich nicht nachvollziehen. Im 1 HJ gingen in BY rd 300 PV Anlagen größer 500 kWp ans Netz (940 MW) und 13 ! Speicher größer 500 kWp ans Netz (26,4 MW). Die E.ON-Tochter Bayernwerk untersagt in seinem Netzgebiet den Anschluss bis 2030 ! https://www.bayernwerk-netz.de/de/energie-einspeisen/energiespeicher.html
Was sich wohl ebenfalls bemerkbar macht sind die eNFZ. Wenn es richtig ist das 50 % des Treibstoffverbrauchs in D auf die 6 % der Schwerlastfahrzeuge zurückgehen, dann wirken die Zulassungen von MAN, MB, Volvo, Scania und v.a.m. ( Hinweis jedes einzelne dieser Fahrzeug hat die o.g. 500 kW Anschlussleistung und diese werden auch intensiv genutzt).
Die Wissenslücke ist noch: Woher kam der Sprung für die MW-Solar „Aufwandspauschale“, welche sich von 2023 auf 2024 verzehnfachte und „plötzlich“ bei 1,8 Cent/ die kWh lag.
220 GWH – 440 GWH in 2030? Ich vermute es ist ein Schreibfehler. Scheint mir 10-Fache zu hoch zu sein
Das ist kein Schreibfehler auch wenn es bei derzeit vorhandenen 22 GWh so aussehen könnte.
Über die mehreren hundert GW an Netzanfragen für Speicher wurde ja schon viel geschrieben und es ist klar das davon vieles nicht kommen wird. Und das die Bremswirkung durch die Netzbetreiber sehr hoch ist erleben alle täglich. Dennoch kommen Projekt durch und das wir auch immer mehr werden.
Allein 50 Hertz hat zudem veröffentlich 15 GW an Batteriespeicher Netzzusagen nun bis 2029 gemacht zu haben. Wären allein mind. 30 GWh, eher 60 GWh plus wie sich der Markt gerade entwickelt.
Es wiederholt sich mit den Speichenr was wir als lange in der PV- tätig nun schon x-mal erlebt haben:
Vor lauter eigener Dynamik wirkt alles sehr zäh, weit weg. Aber es sind abertausende Menschen/ Unternehmen gerade dabei überall neue Speicher zu planen, zu errichten, etc. – die Mengen werden als drastisch steigen da sie auch nicht durch plöztlich Förderungen gestoppt werden können.
ps- zu meiner Antwort eben kommt nun gerade diese Meldung:
https://www.pv-magazine.de/2025/07/30/enbw-plant-batteriespeicher-mit-800-megawattstunden-kapazitaet-im-energiepark-philippsburg/
Wieder fast eine 1GWh mehr …
Zitat aus dem Artikel.
Schaut man jetzt nur auf den Juli 2025 in Deutschland, für den sich schon jetzt ein deutlich gestiegener Marktwert Solar und eine geringe Anzahl von Stunden mit negativen Strompreisen feststellen lassen, könnte man sagen: „Das war das schlechte Solarwetter“. So einfach ist es aber nicht, vor allem wird es deutlicher, wenn man den Juli 2025 mit dem Juli 2024 und der Zeit dazwischen vergleicht. Und sich ansieht, was in den Nachbarländern und mit anderen Energieträgern wie der Wasserkraft in Deutschland passiert ist.
Sonne und Wind Produktion ist bei uns deshalb nicht logisch einzuordnen, weil das anhand der Daten und Fakten nur „Physisch“ möglich ist. Die EE werden aber seit 2010 an der Börse nur noch virtuell, sprich „Kaufmännisch“ gehandelt.
Siehe hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Da ist mehr oder weniger Sonnenschein oder Wind in einem Quartal nicht maßgebend für Preisveränderung, oder gar einen Vergleich. Seit dem die EE nicht mehr mit Ökobändern in die Energiewende eingebunden sind, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war, sind sie als „Freiwild“ dem Markt der Altgedienten überlassen, und so undurchsichtig reagiert der auch.
Wie der Markt funktioniert zeigt die bekannte Studie.
Siehe hier: https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:..Billig an der Börse Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Als die EE noch mit Ökobändern den Versorgern zugeteilt wurden, konnte dieser Anteil nicht an der Börse als Schnäppchen anfallen. Die Betreiber konventioneller Kraftwerke mussten ihre teuren Langzeitverträge anpassen, anstatt mit Schnäppchen ihre Gewinne zu optimieren.
Naja,
was ist denn mit der Abregelung bzw Begrenzung der Solaranlagen
auf 60/70 Prozent , die diese nicht haben.
Ebenfalls die Abregelung von Windkraft , die nun ohne ausgleichs
verguetung neu ist.
Somit 2 Gründe/Felder, wieso weniger Strom produziert wird.
Wie lange wird denn dieser „Paukenschlag“ nachhallen? Wenn es sehr windet und dazu auch noch die Sonne ausgiebig scheint, sehen die Zahlen wieder anders aus.
In diesem seltenen Fall kann man ruhig abregeln, das gefährdet die Wirtschaftlichkeit der Anlagen nicht. Ein bißchen Abregelung wird immer sein, denn es wäre nicht sinnvoll, auch noch für die letzte kWh einen Verbraucher bereitzuhalten, der sie aufnehmen kann.
Ob es wirklich ein „Paukenschlag“ ist, bleibt noch abzuwarten. Aber „der Markt“ hat eine erhebliche Anpassungsfähigkeit bewiesen, und das gibt Hoffnung, dass es auch in Zukunft immer genug Marktakteure gibt, die Chancen nutzen, die dieser Markt bietet, und auf diese Weise eine Anpassung des Verbrauchs an das Angebot erfolgt.
Aber ist es gut, solche Erfolgsmeldungen so laut hinauszuposaunen? Je erfolgreicher die Erneuerbaren sind, desto mehr Fussangeln werden sich ihre Gegner in der Regierung ausdenken. Der Gentleman genießt und schweigt.
Moin.
Hans , die Wahrscheinlichkeit dass die Ökobänder jemals wieder zurückkehren ist 0,00 % .
Die EEX Group ist ein globaler Handelsgigant, und die EEX in Leipzig ist ein Teil davon.
An der EEX wird Erdgas ,Strom und vieles anderes gehandelt. Die einzigen Stromleitungen die dort in das Gebäude hinführen , sind normale Stromleitungen für Licht , Kaffeemaschinen und Computer. Vielleicht gibt es auf den Parkplätzen dort nicht mal Ladesäulen für Elektroautos.Die Datenkabel sind aber vermutlich armdick ,und mehrfach redundant.Das physische
Stellwerk mit Direktschaltung ist in nahezu allen elektrischen Bereichen am Ausssterben. Nur die Steckdose funktioniert noch ganz haptisch und sicher , aber auch nur weil AC-Strom einen Nulldurchgang hat.
Gegen den Börsenhandel kommt man nicht an , und an der EEX werden mittlerweile sogar schon Futures – HKN gehandelt. Die Geheimnisse der innersten Börse und des OTC-Handels verstehen nur Insider.
Die negativen Strompreise entstehen nicht durch physischen PV-Stromüberschuss im Netz , sondern durch fehlgeschlagene Spekulationen am Strom-Terminmarkt. Vielleicht sind sie auch nicht fehlgeschlagen….Börse halt…. Die einen gewinnen immer , während die anderen immer verlieren.
C.M. schreibt.
Moin.
Hans , die Wahrscheinlichkeit dass die Ökobänder jemals wieder zurückkehren ist 0,00 % .
@ CM
Der Meinung bin ich ja leider auch. Mit meinem unermüdlichen darauf Hinweisen, will ich nur bei den Diskussionen hier deutlich machen wie, wann, wo und „wer“ sich die Erneuerbaren, und die gesamte Energiewende, in Form von lukrativen Geschäftsmodellen zu eigen gemacht hat.
Geschäftsmodelle, – von Lobbyisten begleitet, – die beim Fortschreiten der Energiewende immer öfter zu den Verwerfungen führen, wie sie hier mit Preisbildung, Stromüberschuss oder keine Vergütung bei negativen Preisen diskutiert werden.
Mit den Ökobändern, das heißt dem „Vorrangigen“ Verbrauch des Ökostromes, würde aktuell Vieles davon nicht so zum tragen kommen.
Wenn sie auch der Meinung sind, Herr Diehl, versuchen Sie doch vielleicht mal, sich mit neuen Gedanken in die Diskussion einzubringen und lassen es gut sein mit den immer gleichlautenden Kommentaren. Vielen Dank.
Hallo Frau Enkhardt.
Warum soll ich bei einer Diskussion in einem Fachforum Tatsachen, die die Gesamte Energiewende negativ beeinflussen, mit anderen Gedanken verdrängen.???
Weil ihre immergleichen Kommentare mit Verweisen auf Vergangenes, was so nicht wiederkommt (wie Sie selbst eingeräumt haben), eher für alle zermürbend ist und leider keine Lösungswege aufzeigt, die hier durchaus diskutiert werden. Ihre oft sehr langen Kommentare sind da wenig weitertreibend, eher leider im Gegenteil.
@ Frau Enkhardt.
Vergangenes ist vergangen, und kommt so nicht wieder, im ersten Moment mag das logisch erscheinen.
Und in den Ohren derer, die sich die Energiewende zu eigen gemacht haben klingt das wohtuend.
Die Realität, die ich hier deutlich machen will, sieht aber anders aus. Der Kernpunkt meiner immer gleichen Kommentare ist die Tatsache, dass die Ökobäder den Versorgern nicht mehr zwingend zugeteilt werden, was in der Vergangenheit der Fall war. Mit anderen Worten infolgedessen EEG Strom gesetzlich nicht mehr vorrangig verbraucht werden muss. Diese Kontrarietät zur Energiewende zieht sich wie ein roter Faden durch alle Themen zu denen ich kommentiere, so wie auch hier wieder. Zwangsläufig sind meine Kommentare mit denen ich in diesem Zusammenhang auf Tatsachen hinweise immer ähnlich, und für diejenigen, die sich nur oberflächlich damit beschäftigen, möglicherweise zermürbend.
Ich lasse das Vergangene mal weg und behaupte, kurz und bündig zum Nachdenken. wenn die EE gesetzlich ..„vorrangig“.. verbraucht werden müssten, hätten wir diesen Thread hier gar nicht
Vielleicht nicht diesen Thread, aber andere Diskussionen. Wo kommt in ihrem Modell der Anreiz her, in Flexibilitäten zu investieren und wer stellt gesicherte Leistung zu welchem Preis zur Verfügung?
@ Sandra Enkhardt: Zitat: „Vielleicht nicht diesen Thread, aber andere Diskussionen. Wo kommt in ihrem Modell der Anreiz her, in Flexibilitäten zu investieren und wer stellt gesicherte Leistung zu welchem Preis zur Verfügung?“
Nun, auch das würde sich ergeben, denn zuvor gab es ja auch Flexibilitäten, nur eher in Richtung Erzeugung, z.B. Diesel-KW“
Die Hinweise von Herrn Diehl mögen ja vielleicht „ermüdend“ sein und das penetrante „legen des Finger in die Wunde“ ebenfalls, aber es bleibt wichtig !
Das Marktdesign wird seitens der großen Player intensiv beständig „begleitet“ und doch darf man erwarten, das helle Köpfe aus „alten Ideen“ und neuen Anforderungen, dann doch einmal die Kurve kriegen: Zu nicht immer komplexeren Verfahren, sondern zurück zur Einfachheit finden.
Denn merke: Komplexität schützt immer die Stärkeren/Wissenden, während es die hohe Kunst ist, etwas Komplexes ganz einfach zu formulieren / zu visualisieren.
Das beste Beispiel hat Einstein mit der Formel: E = m C^2 gebracht. Nur, das war verdammt harte Arbeit.
Ich sag’s mal so: Ein totes Pferd zu reiten, bringt uns aber auch nicht weiter.
Sandra Enkhardt schreibt.
Wo kommt in ihrem Modell der Anreiz her, in Flexibilitäten zu investieren und wer stellt gesicherte Leistung zu welchem Preis zur Verfügung?
@ Sandra Enkhardt.
Wenn ich fordere, dass die EE wieder „vorrangig“ verbraucht werden müssen, ist das nicht mein Modell, sondern ein dringender Hinweis, dass das gegenwärtige Modell Energiewende nicht im Sinne der Erfinder funktionieren kann, wenn die Hauptakteure, nämlich die EE selbst, nur zweite Wahl sind.
Die von Ihnen genannten Anreize haben erst ein verlässliches Fundament, wenn die EE wieder gesetzlichen Verbrauchsvorrang haben, und nicht als Überschuss an der Börse verramscht werden müssen, wie das gegenwärtig der Fall ist. So gesehen machen die Anreize nach denen Sie fragen erst Sinn, wenn meine Forderung nach EE zuerst erfüllt sind.
Wie dabei gesicherte Preise entstehen, habe ich übriges schon X mal hier dargestellt
Für neue Leser hier noch einmal.
Klicken Sie den folgenden MeritOrder Link an
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Dann Scrollen Sie das vierte Bild von unten hoch. Dann sieht man, wenn die EE den Versorgern zwingend zugeteilt werden, müssen die bei der Preisbildung weniger nachfragen, N1 fällt auf N2 und infolgedessen sinkt der Preis von P1 auf P2. Der Merit Order Effekt den die EE auslösen ist für alle gesichert.
Sandra Enkhardt schreibt.
Ich sag’s mal so: Ein totes Pferd zu reiten, bringt uns aber auch nicht weiter.
Hallo Frau Enkhardt.
Ich sags mal anders.
Ich sehe meine Kommentare nicht als Ritt auf einem toten Pferd. Das Pferd, das mir am Herzen liegt lebt, und wird nach wie vor geritten, nur vom falschen Reiter, auf einem anderen Pfad. Ich möchte lediglich drauf hinweisen, dass 2010 der Reiter gewechselt hat, und sofort den grünen Pfad ( zwingende Ökobänder ) verlassen hat, um dem grauen Pfad wieder den Vorzug zu gegeben. Der graue Pfad führt nun zu solchen Stellen, die man in Erwartung grüner Ziele hier nicht verstehen kann, während der grüne Pfad nur noch als Spielstraße zum Geldverdienen des Gestüts das den Reiter stellt, genutzt wird.
Warum ist die Bewirtschaftung der Bilanzkreise (und die Zuordnungen in virtuelle Bilanzkreise) so ein ‚grosses Geheimnis‘ in D., dass es dafür nicht mal eine transparente, offizielle Übersicht gibt?
Die Kosten des Netzausbaus und der ‚Energiewende‘ werden zum Teil auch darauf zurückgeführt, dass in den Bilanzkreisen durch die EE(G)-Anlagen höhere Kosten entstehen würden, welche in einem früheren Anlagen-Mix, durch einen höheren Gleichzeitigkeitsfaktor der Erzeugungsanlagen, nicht entstanden waren?
Wie überprüft man das und wer prüft diese Zusammenhänge, nachvollziehbar für Steuerzahlerinnen und Bürger?
Die Einsatzreihenfolge und der Stromeinsatz in ‚Privatunternehmen‘ kann dem normalen Stromkunden egal sein, denn die Konkurrenz der Grosskonzerne regelt die preisgerechte Vermarktung. Diese Normalsituation wurde durch die europäische Regulierung und Anforderung der Vermarktung des EE-Anteils an der Strombörse (durch einen ‚exklusiven‘ Handelskreis, mit Anforderungen an die Mindestmengen) und die dabei gültigen Regeln, zum Nachteil der Normalstromkundinnen und Haushaltstromkunden (welche keine interessierten Strommarktexperten sein wollen oder können, jährlich nach Vorteilslage wechseln oder mit (hohen) Anlageninvestitionen flexibel die besten Optionen nutzen wollen/können), teils, geworden sind(?)
Die Intransparenz dabei verursacht ein gesellschaftliches Störgefühl/Ungerechtigkeitsempfinden zur Energiewende bzw. den veranschlagten Gesamtkosten und der Begründung der Verteilung(?)
MfG
„Die Hinweise von Herrn Diehl mögen ja vielleicht „ermüdend“ sein und das penetrante „legen des Finger in die Wunde“ ebenfalls, aber es bleibt wichtig !“
auch, weil es bei den grossen Stadtwerken bzw. Energieversorgungskonzernen und Stromvermarktern (bzw. Lobbyisten der Energiebranche) dafür bezahlte Pressestellen und (gewinn-)interessierte Akteure gibt(?)
Die schwierige Frage bleibt, ob man hinter europäisches Recht zurück will (Vermarktung der EE-Strommengen an den europäischen Strombörsen), Unbundling (und Vorsicht vor neuem, lobbyierten, verdecktem ‚Bundling‘) oder die Börsenvermarktung, technisch oder regulatorisch optimiert? (Wem würde man dabei ein vertrauenswürdiges Konzept und die anständige Ausgestaltung der Übergangszeiträume zutrauen?)
Jetzt im Juli gab es im Erzeugungsprofil an weniger Tage die Solarstrom Überschuss Situation. Die Börsenpreise haben aktuell auf PV Überschuss weniger mit negativen Preisen reagiert. Übrigens ist der abgeregelte Strom in „Smart.de“ nicht zu sehen, er wird ja auch nicht produziert.
Meine Erklärung für die besseren Marktwerte ist: Der Überschuss hat einen guten Markt/Preis im benachbarten Ausland gefunden. In südlichen Ländern laufen über Mittag verstärkt die Klimaanlagen mit hohem Strombedarf.
An der Stelle nochmals die Anmerkung: Bei einem so schnell verderblichen Produkt wie Strom reagiert der Preis bereits bei kleiner Überproduktion. Preiselastizität nennt sich das in der Volkswirtschaft.
Das beste Mittel gegen niedrige Preise ist höhere Nachfrage!
Dieser Zusammenhang kann bald auch manches Speicherprojekt finanziell ins wanken bringen.
Ein Einflußfaktor auf die Strompreise sind u.a. die Stromimporte aus dem Ausland – leider wird dieses Thema im Artikel ausgelassen.
Die Stromimporte diesen Juli waren deutlich geringer als im Vorjahresmonat. Das hat dazu geführt, daß Kohle- und Gaskraftwerke mehr Strom erzeugt haben.
Besonders auffällig sind die geringeren Importe aus der Schweiz. Neben einer verringerten Stromerzeugnung aus Wasserkraft wurde dort zeitweise das AKW Beznau abgeschaltet.
Eine Interessante Frage ist, ob der geringere Stromimport aus der Schweiz im Juli ein Einzelfall ist oder ein Vorbote kommender Veränderungen.
Stromimporte Juli im Vergleich zu den Vorjahresmonaten:
https://energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&year=-1&legendItems=0xfvru&partsum=1&source=cbpf_saldo
Stromerzeugung Schweiz im Juli im Vergleich zu den Vorjahresmonaten:
https://energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=CH&year=-1&partsum=1
@Christopher
Sie haben das AKW Gösgen (1GW) noch vergessen. Dieses ist nach der geplanten Revision (im Juni) noch nicht wieder am Netz. Weiter wurde viel Richtung Italien exportiert und dies trotz wenig Wasser in den Flusskraftwerken.
Dazu kam, das es sehr viel Bewölkung gab und die PV Produktion für einen Juli eher tief war. Als das Wetter gut war, gab es ja auch negative Preise.
Im August bei besserem Wetter siehts sicher wieder anders aus.
Weiter haben natürlich grosse Verbraucher ihre Flexibilitäten an den neuen Marktpreisen angepasst und somit die Nachfrage zu PV-Produktionszeiten erhöht. Dies ist ja das Ziel des Spot Markts.
Antwort an „Christopher“:
Die 30% geringeren Stromimporte sind im Beitrag enthalten- siehe:
„Auch die veränderte Erzeugungs- und Verbrauchssituation sowie die daraus resultierende Preissituation in den Nachbarländern spielen eine wichtige Rolle: So sanken die Importe um drastische 30 Prozent gegenüber Juli 2024, während die Preise in den direkten Nachbarländern fast überall höher waren als im Juli 2024. Besonders die reduzierte Leistung der Atomkraftwerke in Frankreich schafft es davon in die deutschen Medien.“
@Remmers: Zitat: „Zudem kommen jeden Tag tausende neuer Elektrofahrzeuge mit hohen Batteriekapazitäten hinzu.“
Ja und, passiert aber nichts weiter !
Wo bleibt das „Solar Forum“ o.ä. mit einer geballten Aktion zum Thema „eAuto’s in die Netze – V2H: Hier, jetzt und heute“.
Das ist überhaupt kein Hexenwerk und regulatorisch gibt es KEINE Hürden (Drucksache 20/14985 vom 14.2.2025: 3. Seite – Mitte)
Einzig was fehlt ist der öffentliche Druck auf die eAuto-Hersteller DC-BiDi freizugeben, es kostet sie keinen €ct – „der Rest“ (DC-BiDi Wallboxen, EMS Integration, etc.) kommt von alleine.
Fordern wir etwas positives, was auch OHNE jegliche Förderung &/oder Subventionen möglich ist (oder ist genau dies (:OHNE) das Problem ?!?!)
( die Transparenzangebote aus ‚https://www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/10-000ste-digitale-ortsnetzstation-in-deutschland-in-betrieb/‘, als kundenorientierte Datenangebote zur Einordnung der lokalen Netzauslastung, werden mit Interesse erwartet? )
( auch beim Bayernwerk Netzverbund, in Zusammenarbeit mit Eon Czech, nimmt man die digitalen ONT mit ins Leistungsangebot, für 100Mio Förderung, aus der EU und zusätzlichen 100Mio aus Mitteln der ‚Stromkunden‘
‚https://www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/grenzueberschreitende-zusammenarbeit-bayernwerk-treibt-die-digitalisierung-des-stromnetzes-voran/‘
an anderer Stelle (‚NEST‘), sieht der BDEW die VerteilNetzbetreiber unter, möglicherweise, zusätzlichem Druck:
„„Keinesfalls dürfen Investitionsanreize geschwächt werden.“ Diese Gefahr sieht der BDEW jedoch durch „fundamentale Eingriffe wie die Verkürzung der Regulierungsperiode oder die Neuausrichtung des Effizienzvergleichs“. Investitionsrealitäten und Praxistauglichkeit dürften nicht aus dem Blick verloren werden. Eine sorgfältige Folgenabschätzung sei notwendig. Nach Einschätzung des BDEW unterschätzt die Bundesnetzagentur die Auswirkungen ihrer vorgeschlagenen Methodenänderungen.“
‚https://www.pv-magazine.de/2025/07/30/bdew-fordert-erhebliche-aenderungen-im-nest-prozess/‘
Darstellung seitens des BDEW ‚https://www.bdew.de/energie/nest-prozess-bnetza/‘
(der BDEW bietet auch ein eigenes Rechentool zur Einschätzung der regulatorischen Folgen für die Verteilnetzbetreiber an(?))
„BDEW-Grobeinschätzung der Effekte der Methodenanpassungen
Der BDEW hat im weiteren Verlauf des Konsultationsprozesses eine fachlich fundierte Grobabschätzung mit Unternehmensberechnungen zu den konkreten Effekten der angedachten Methodenanpassungen vorgenommen und an die BNetzA versandt. Die Abschätzung weist eindrucksvoll nach, dass die vorgesehenen Maßnahmen der BNetzA zu strukturellen Verschlechterungen führen und wie die jeweiligen Einzeleffekte das Gesamtbild beeinflussen. Danach erleiden alle Netzbetreiber unabhängig von ihrer konkreten Kapitalausstattung und ihren individuellen Besonderheiten Verschlechterungen. Die meisten würden bezogen auf die EK-Verzinsung (4. Regulierungsperiode) zwischen 30 und 50 Prozent Ertrag einbüßen, einige sogar mehr, siehe hierzu BDEW News vom 11. April 2025 und BDEW News vom 20. Mai 2025 sowie BDEW-Vermerk vom 2. Juni 2025.“ )
Ihren vorletzten Absatz in Gottes Ohr.
Es gibt da aber noch die Vertreter Satans auf der Erde, auch Fossillobby und ihr verlängerter Arm CDU/FDP/AfD genannt.
Herr Remmers, Sie widersprechen sich selbst:
In einem Juli, so „schlecht“ wie seit 15 Jahren nicht, regiert Angebot und Nachfrage, wo ist da der Widerspruch:
Die Preise waren über alle Erzeugungsarten hinweg höher als im Vormonat, der Import entsprechend groß, die Marktkopplung im EU-Markt tut ihr übriges, was im Vormonat abgeregelt wurde, konnte verkauft werden. Es waren 4,1 GWh EE weniger im Markt der Verbrauch 1.6 GWh größer: Die Preise müssen also höher sein.
Übers Jahr gesehen sind die PV-Marktwerte deutlich gesunken, und das werden sie mit steigendem Ausbau auch weiter. Da hilft auch eine Ausnahmemonat nichts.
Die Diskussion ist schon a bissl konfus.
Haben wir jetzt ein Preisproblem oder ein Versorgungsproblem.
Zugegeben Im- und Exporte in die Anrainerstaaten sind der Marktwitschaft folgend logo und nachvollziehbar.
Intransparenz der Preisgestaltung der Netzversorger, ja, scheint ein wirkliches Mako.
Absinken und Fließen des Einspeisepreises für PV an der Strombörse ist doch ein selbstgemachtes Problem, auf das Hans Diehl schon seint „Jahrhunderten“ hinweist. (Zwar nervig aber nötig!)
Wer es ehrlich mit der Energiewende meint, sollte denen auch den Erneuerbaren den Vorrang lassen und auch einen gesicherten Preis als Fixum einräumen.
Keinerlei Gewinnmaximierung auf Kosten des EEG-Kontos.
Verbrenner orientierte Kraftwerk-Lösungen sollten sich, mindestens preislich, unterordnen müssen.
Wo bleibt da ein Beschluss des Bundestages?
Die Netzversorger sind seit einiger Zeit in der Verpflichtung zu Installation von „intelligenten Messsystemern“ erheblich hinterher.
Sandra! Gäbe es hierfür ein Update oder einen Terminplan für die weiteren Installationen?
Ja, und dann noch erheblicher Bedarf an Infrastruktur der örtlichen Energieversorger, die über weit wenigen Messysteme an Ihren Trafostationen verfügen, als es uns lieb sein sollte. Wie soll da die im Gesetz geforderte 60% Abregelung strassengenau gesteuert werden?
Gibt es mittlerweine Ansätze / Datenbanken für deren Steuerung?
Jede Menge offener Punkte…….
Bundeswirtschaftsministerin Reich hat drastische Kehrtwendungen in Aussicht gestellt…..
Thomas I schreibt
Absinken und Fließen des Einspeisepreises für PV an der Strombörse ist doch ein selbstgemachtes Problem, auf das Hans Diehl schon seint „Jahrhunderten“ hinweist. (Zwar nervig aber nötig!)
@ Thomas I
Sie haben mir aus der Seele geschrieben. Es ist mir selbst manchmal unangenehm, weil ich mich nicht raus halten kann.