von ESS News
Die erste Phase des Projekts „Huadian Xinjiang Kashgar“, Chinas größtem Stand-alone- Batteriespeicher, ist am 19. Juli in Betrieb gegangen. Die 500 Megawatt/2 Gigawattstunden-Anlage stellt die erste Phase des Megaprojekts dar, das auf 1 Gigawatt/4 Gigawattstunden verdoppelt werden soll.
Das Projekt befindet sich 41 Kilometer östlich der Stadt Kashgar in der Provinz Xinjiang, hat eine Fläche von 119.000 Quadratmetern und sieht eine Gesamtinvestition von etwa 1,6 Milliarden Yuan (rund 190,5 Millionen Euro) vor.
Die Anlage umfasst 100 Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Energiespeicher. Es wird ein innovativer Split-Ansatz verfolgt, bei dem die Hälfte der Systeme mit netzbildenden Wechselrichtern und die andere Hälfte mit netzgeführten Wechselrichtern betrieben wird. Die Anlage ist über eine 220-Kilovolt-Übertragungsleitung an das 750-Kilovolt-Umspannwerk in Kashgar angeschlossen, wodurch die Integration in das regionale Netz gewährleistet ist.
Die Huadian Xinjiang Company, eine regionale Tochtergesellschaft der China Huadian Corporation – eines der fünf größten staatlichen Stromerzeugungsunternehmen Chinas – hat das Projekt entwickelt. Sie wird es auch besitzen und betreiben. Mit Unterstützung der State Grid Xinjiang Electric Power Company und mehrerer Baupartner, darunter Power China als EPC-Auftragnehmer, meisterte das Team Verzögerungen und logistische Herausforderungen, um dieses bahnbrechende Projekt zu realisieren, wie es hieß.
China betritt weiterhin Neuland bei der Einführung von Energiespeichern, sowohl in Bezug auf den Umfang als auch auf die Technologie. So ging im November letzten Jahres die erste Phase des 500-Megawatt/2-Gigawattstunden-Projekts „Xinhua Wushi“ mit einem Hybrid aus netzbildenden Lithium-Eisenphosphat- und Vanadium-Redox-Flow-Batterien in Betrieb. Dieses Projekt ist die größte hybride Energiespeicheranlage in China und beherbergt die weltweit größte netzbildende Vanadium-Redox-Flow-Batterie, die in der zweiten Phase des Projekts eine Kapazität von 250 Megawatt/1 Gigawattstunde erreichen soll.
Vor kurzem ist zudem mit dem Bau einer 1 Gigawatt/6 Gigawattstunden-Batteriespeicheranlage in Ulanqab in der Inneren Mongolei begonnen worden. Dieses Projekt, das sich im Besitz des staatlichen Infrastrukturkonzerns Power China befindet, wird als das weltweit größte elektrochemische Energiespeichersystem auf der Seite der Stromerzeugung angepriesen. Das bedeutet, es wird direkt mit Stromerzeugungsanlagen verbunden, um die Netzleistung zu optimieren.
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„China nimmt seinen größten stand-alone-Batteriespeicher in Betrieb“ während in GER munter diskutiert, gedeckelt und gebremst wird.
Das die Investitionen in EE seitens CHN ihren Ursprung wohl kaum im Klima- und Umweltschutz haben sollte offensichtlich sein. Vielmehr werden wirtschaftliche und finanzielle Interessen bedient. Bestenfalls liegt der Grund für den Ausbau der EE in CHN in geopolitischen Interessen, um sich u.a. von Kohleimporten aus AUS unabhängig zu machen – Taiwan und dessen Schutzmächte lassen grüßen. Unter´m Strich bleibt festzuhalten: Verschläft die EU weiterhin den massiven Ausbau der EE, wird sich dies als ein gigantischer Nachteil für den Industriestandort im internationalen Wettbewerb erweisen.
Man muss der chinesischen Regierung nicht auf Teufel-komm-raus unredliche Motive unterstellen. Es kann sein, dass die Bemühung um mehr Autarkie, um dann machen zu können, was man will, mit hinein spielt. Die Chinesen leiden aber vor allem sehr unter der von ihnen selbst verursachten Umweltverschmutzung. Die Regierung bemüht sich deshalb um umweltfreundliche Energieerzeugung, und das sehr konsequent.
Wir mögen keine Autokratien und dafür gibt es gute Gründe. Ein Hauptgrund ist, dass eine Autokratie dazu neigt, Fehler, die einmal gemacht wurden, nicht zu korrigieren, weil sie fürchtet, das würde ihrer Autorität schaden. Mit der Zeit sammeln sich dann Fehler an, wie man in Russland (Terrorkrieg in der Ukraine) oder Türkei (Währungspolitik) sehen kann. Irgendwann sind es zu viele unkorrigierte Fehler, und dann bricht das System zusammen, manchmal friedlich (DDR, Argentinien, Südafrika), manchmal gewaltsam (Oktoberrevolution etc.).
Es ist aber nicht zielführend, wenn man alles, was in einer Autokratie gemacht wird, bloß deshalb für schlecht hält, weil einem die Staatsform nicht passt. Die Menschen sind ja nicht blöd. Die sehen schon, dass insbesondere in der Anfangszeit einer Autokratie, vieles recht gut läuft, weil die gegenseitige Blockade, die in demokratischen Staaten mit Verhältniswahlrecht schnell eintritt, überwunden wird. Demokratien mit Mehrheitswahlrecht wie USA oder GB halten länger, auch wenn da temporär autokratische Züge auftreten, die aber nur bis zur nächsten Wahl halten.
„Terrorkrieg in der Ukraine“ – ufff
Du findest wahrscheinlich auch gut, was Israel aktuell in Palästina treibt.
Am besten nochmals lesen. Geldmacherei aus den Unzulänglichkeiten, gibt es in China nicht. Der Strom kostet dort keine 10 Cent je kWh . Es gibt keinen Anreiz mit Strom zu pokern wie bei uns. Dafür wissen die, dass ihnen die EE einen Strick dreht, je höher volatile Anteil wird. Im Gegensatz zu uns werden die Speicher zu 50% netzbildend gebaut. Ansonsten wäre das mit den Angaben zu Kapazität und Leistung ja mehr als seltsam. Wie wären gut beraten und was bei den Chinesen abzuschauen. Die haben einen langfristigen Plan, der auch noch funktioniert. Wir nicht. Ausbauziele sind nichts als Wegmarken zum Chaos, wenn das Gesamtkonzept fehlt.
stimmt 🙂
Das Gesamtkonzept gibt es, es ist aber insuffizient. Insbesondere fehlt ein wichtiges Detail, nämlich wie die notwendigen Speicher gesteuert und vergütet werden sollen. Die Arbitrage ist definitiv das falsche Konzept. Das bringt meistens gute Ergebnisse, aber eben nicht immer. Schwachpunkte sind das Redispatch und ein ausreichender Ausbau. Speicher, die von Arbitrage leben können, wird es immer zu wenige geben, weil der Ausbau stoppt, wenn die Margen sinken. Dann müssten mehr Erzeuger zugebaut werden, was Überkapazitäten bei diesen bedeutete. Abgesehen davon, dass es schwierig werden wird, ausreichend Flächen für die 100% geschweige denn mehr zu finden, wird sich der Ausbau immer weiter verlangsamen, wenn nicht genug Speicher da sind, um den volatil erzeugten Strom zwischenzuspeichern. Und wenn der Zubau sinkt, wird auch der Speicherzubau gebremst. Statt sich aus dem Sumpf zu ziehen, wird das System langsam und dann immer schneller darin versinken.