TÜV Rheinland fordert sichere Standortwahl für Batteriespeicher zu Photovoltaik-Balkonanlagen

Sicherer Umgang mit Batteriespeichern: TÜV Rheinland liefert Tipps zum Brandschutz bei Photovoltaik-Anlagen (Foto: TÜV Rheinland/Shutterstock)

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Selbst Stecker-Solar-Geräte, also Mini-Photovoltaik-Anlagen, die mit Vorliebe auf Balkons installiert werden, werden zunehmend auch mit einem Batteriespeicher ausgestattet. Die Frage ist jedoch, wo diese Heimspeicher aufgestellt werden, denn Keller oder Garage kommen in diesen Fällen meist nicht in Frage, sondern eher die Küche oder das Wohnzimmer. Damit ändert sich aber die entsprechende Gefahreneinstufung der Geräte, wie der TÜV Rheinland erläutert. „Unser Eindruck ist: Dies ist momentan weder Verbrauchern noch Herstellern bewusst“, sagt Roman Brück, Experte für Prüfung von Speichertechnologie bei TÜV Rheinland.

Eine zentrale Messgröße für die Sicherheitsbewertung von Heimspeichern sei die Einstufung des Safety Integrity Levels (SIL). Diese bezieht dem TÜV Rheinland zufolge die Sicherheitsfunktion des gesamten Systems mit ein, nicht nur eine Komponente oder einen Teil des Systems. Bei Speichern spiele die SIL-Einstufung, in der auch der Aufstellungsort des Gerätes einfließt, aufgrund des höheren Gefahrenpotenzials im Falle eines Brandes eine besonders große Rolle. Demnach sind Hersteller verpflichtet, potenzielle Risiken zu minimieren. Zudem müssten sie sicherstellen, dass die Systeme auch im Falle einer Fehlfunktion oder Störung sicher weiterbetrieben werden können.

„Die aktuell auf dem Markt erhältlichen Speicher sind für den Einsatz zum Beispiel in Keller- oder Anschlussräumen, gegebenenfalls mit Brandschutztür versehen, eingestuft“, sagt Brück weiter. Er fordert daher – je nach Standortwahl – strengere Sicherheitsanforderungen mit angepasster SIL-Einstufung für einen flexibleren Einsatz von Heimspeichern.

Der TÜV Rheinland bietet einen neuen Schnellcheck für Hersteller oder Inverkehrbringer an. Sie würden auch bei der sicherheitskonformen Markteinführung sowie der Einhaltung der Batterieverordnung entsprechender Geräte unterstützt. Damit wollen die Prüfer im Interesse der Verbraucher und Hersteller, ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu schaffen, wie sie sagen. Brück weißt noch darauf hin, dass von Photovoltaik-Anlagen grundsätzlich keine höhere Gefahr für Kurzschlüsse und Brände ausgehe als von anderen Elektrogeräten. „Gemessen an der großen Menge verbauter Module, sind Brände in PV-Anlagen sehr selten“, so Brück. „Eine ordnungsgemäße Installation und Betrieb sowie regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um das Brandrisiko gering zu halten.“

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