Ende Dezember 2024 wies das EEG-Konto einen Überschuss von gut 711 Millionen Euro aus, 79 Millionen Euro weniger als am Ende des Vormonats. Ende 2023 stand das EEG-Konto mit 891 Millionen Euro im Plus. Den Höchststand erreicht das Konto in diesem Jahr im Mai mit einem Plus von rund zwei Milliarden Euro, den niedrigsten Stand im Februar mit einem Minus von 133 Millionen Euro. Das geht aus den Daten der Übertragungsnetzbetreiber auf dem Netztransparenz-Portal hervor.
Die Erlöse aus der Vermarktung durch die Netzbetreiber nach §2 EEV beliefen sich im Dezember auf knapp 113 Millionen Euro, nach fast 144 Millionen Euro im Vormonat. Der Bundeszuschuss betrug rund 645 Millionen Euro, nach 1,485 Millionen Euro im November. Die Zahlungen des Bundes sollen helfen, das EEG-Konto in der Balance zu halten.
Den Einnahmen von insgesamt 792 Millionen Euro auf dem EEG-Konto standen im Dezember 2024 Ausgaben in Höhe von rund 871 Millionen Euro gegenüber. Im November waren es 1,255 Milliarden Euro.
Weniger Einnahmen aus der Vermarktung
Im Gesamtjahr 2024 summierten sich die Zuschüsse aus dem Bundeshaushalt auf circa 18,489 Milliarden Euro. Damit hat die Prognose der Übertragungsnetzbetreiber für den EEG-Finanzierungsbedarf 2024 ins Schwarze getroffen: Zu Jahresbeginn sagten sie einen Bedarf von 18,4 Milliarden Euro voraus.
Die Einnahmen aus der Stromvermarktung nach §2 EEV beliefen sich im Gesamtjahr 2024 auf 1,030 Milliarden Euro, im Jahr zuvor waren es noch 2,573 Milliarden Euro. In dieser Entwicklung spiegeln sich die gesunkenen Börsenpreise.
Die Ausgaben sind dagegen gestiegen: Im Gesamtjahr 2024 stehen circa 21,985 Milliarden Euro zu Buche. Im Vorjahr waren es rund 18,730 Milliarden Euro.
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Interessant wäre die Umlage / Betrag wie früher EEG-Kosten pro verbrauchte kWh
Was interessiert denn der Kontostand, die Bilanz sollte man lesen!
18,5 Mrd versenkt, das ist doch eine einzige Katastrophe.
Und es soll ja noch schlimmer werden in diesem Jahrzehnt.
Der mit Abstand größte Teil fließt übrigens in die PV.
@ Elektroniker
Das sieht der Ex Chef von Fraunhofer aber anders.
Schauen Sie mal auf dem folgenden Video die Grafik.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
und erklären Sie mal, wo ab 2010 das Geld hinfließt, von der Stelle an, wo die Umlagenkurve sich von den Vergütungsbalken nach oben verabschiedet.
Nachtrag zu meinem obigen Kommentar:
Wir bekommen immer mehr Erneuerbare der EEG Strom ( natürlich auch der Fossile ) wird immer billiger, und weil deshalb die Differenz zu den EE Vergütungen immer größer wird, entfernt sich die Umlagenkurve von den Vergütungsbalken nach oben, was für den Staat zunehmende Milliarden Kosten bedeutet. Nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, wie das bis 2010 mal Gesetz war, würde die Energiewende zum Selbstläufer.
Es gibt ja auch Einnahmen über die CO2-Abgabe. Auch wäre es interessant die Kosten für das Dieselprevileg dagegen zu stellen, wo auch Milliarden bezahlt werden. Dort wird umgerechnet für eine kwh Endenergie vermutlich deutlich mehr ausgegeben. Und dann könnte man noch EE-Energiemengen und Kosten über die verschiedenen EEG-Systeme über eine Zeitleiste für die Ausgaben 2024 darstellen. Wenn Neuanlagen das EEG-Konto kaum belasten würden, gebe es halt nur noch wenig Grund sich aufzuregen. Das wäre dann aber wohl eher eine Masterarbeit als ein Artikel über den Stand des EEG-Kontos.
@Elektroniker
Die Bilanz sollte man lesen? Welche haben Sie denn gelesen.
Ich hab noch keine Zahl gelesen die die EEG Strommenge für 2024 bestätigt. 2023 waren es 240TWh.
Habe aber EE-Strom für 2024 von 275TWH, wenn das alles EEG Strom gewesen wäre stehen wir bei 0.0792ct/kWh mit den Gesamtkosten von 21.795Mrd€.
Wenn es nur 240TWH EEG Strom wären wie letztes Jahr sind es 9ct/kWh. Das ist a) sehr nah dran am durchschnittlichen Börsenpreis (~78€/MWh) und immer noch unter den Durchschnittspreis vom letzten Jahr.
Also gar keine Katastrophe, das sind total akzeptable preise, da kommen wir unter 30ct Endkundenpreis raus.
Was kritisch ist, dass der Stromabnehmer vmtl Vollpreis bezahlt hat, der Stromanbieter aber u.U. billig eingekauft hat. Damit bleibt das Geld bei denen hängen und die Lücke muss der Staat stopfen.
Wie groß dieses Delta ist, ist mir noch nicht klar – nicht jeder EEG Strom wird an der Börse gehandelt und ganz generell nicht jeder Strom wird an der Börse gehandelt
Die 22Mrd Ausgaben des EEG-Kontos setzen sich aus Kosten sehr unterschiedlichen Charakters zusammen. Die Umrechnung auf die kWh (ca. 3,4ct/kWh) ist also wenig hilfreich.
1. Die kWh aus Biogas sind grundsätzlich sehr teuer und es ist auch nicht absehbar, dass die noch wesentlich im Preis sinken, und das zu einer Zeit, in der nur ein winziger Bruchteil der Anlagen bedarfsgerecht betrieben wird. Die große Menge läuft einfach 24/365 durch, wie ein Braunkohlekraftwerk. Würden sie bedarfsgerecht arbeiten, müsste ihnen eine noch höhere Vergütung gezahlt werden, um die höheren Investitionskosten, ohne dass deswegen mehr ‚Strom produziert würde, auszugleichen. Demgegenüber stünde allerdings auch ein höherer Wert ihres Stroms, der dann die Einnahmenseite des EEG-Kontos bediente, oder zumindest die Ausgleichszahlungen an die Betreiber reduzierte.
2. Ein nicht ganz kleiner Anteil geht immer noch in hohe Einspeisevergütungen von Altanlagen aus den vergangenen 20 Jahren, die wesentlich höher waren als in den letzten 5 Jahren. Für eine differenzierte Berichterstattung sollte man diesen Kostenbestandteil zumindest größenordnungsmäßig beziffern. Ich schätze mal, dass er immer noch mindestens 25% der Kosten ausmacht.
@JCW
Warum den so kompliziert.? Das ändert doch alles nichts an der Tatsache, dass die auf dem EEG Konto entstehenden Milliarden Defizite nur dadurch entstehen, weil die Erneuerbaren die Börsenpreise immer billiger machen. Wo dadurch Milliarden Kosten anfallen sollen, die neuerdings der Staat ausgleichen muss, nur weil die Versorger sich billigen Strom beschaffen können, muss mir mal einer erklären.
Als das noch über die EEG Umlage den Verbrauchern untergejubelt wurde, sah das wie folgt aus.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Alleine zwischen 2011 und 2016 haben sich die Beschaffungskosten für die Versorger mehr als halbiert. In der gleichen Zeit hat sich die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht.
Heute wird dieses „Paradoxon“ über die „Nebelkerze“ EEG Konto im Staatshaushalt versteckt.
Bis 2009 war das anders. Da wurden die EE den Versorgern zwingend mit Ökobändern zugeteilt, die mussten die Vergüten, und die dadurch entstehenden Mehrkosten in ihrem Vertriebsportfolio war die Umlage.
Nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, wurde damals der größte Teil der Mehrkosten von den sinkenden Börsenpreisen kompensiert. Heute ist gerade das Gegenteil der Fall, die sinkenden Börsenpreisen werden zum Milliarden Grab, über das EEG Konto. Die einschlägigen Medien schreiben, die Energiewende wird unbezahlbar.
Siehe auf dem folgenden Video die Grafik des Ex Chef von Fraunhofer. Bis 2009 war die Welt noch in Ordnung, wie er deutlich macht.
@JWC
wie ich bereits schrieb liegen die durchschnittlichen Kosten durch die Gesamtkosten EEG bei unter 9ct/kWh. Das ist alles andere als unbezahlbar. Damit ist auch die teure Biogas-kWh nicht so bedeutend – oder auch noch die alten PV Anlagen die 30-40ct/kWh kassieren.
Die Lücke die ich identifiziert habe betrifft die Betrachtung wieviel der Staat wirklich bezuschussen muss. Marktwerke von PV lagen bei 4.6ct/kWh, Wind 6.3-6.7ct/kWh – für Biogas ist es der generische JW von 7.9ct/kWh – das müsste die Baseline der Einkünfte sein. Der Staat müsste damit die Lücke zum durchschnittlichen angelegten Wert (bzw zu diesen vmtl 8ct) ausgleichen. Das können aber keine 18 Milliarden sein. Das muss noch Klarheit her.
ebenfalls interessant wäre auch mal herauszustellen wie viele mio. € an Beschaffungskosten für fossile Energieträger eingespaart wurden.
Oder was der Spass mit Kernkraft gekostet hätte (die ja angeblich so viel teurer ist als das, was wir da treiben)
higson schrieb:
„ebenfalls interessant wäre auch mal herauszustellen wie viele mio. € an Beschaffungskosten für fossile Energieträger eingespaart wurden.“
Wäre es nicht noch viel interessanter, einmal offenzulegen, wieviel vom EEG in die Kassen von Fossilen Erzeugern geflossen ist, welche den EEG-gestützten Strom gekauft haben und teuer an dich (stellvertretend) weiterverkauft?
Du darfst nämlich keinen EEG-gestützten Strom kaufen, sondern musst den Vollpreis bezahlen. Die Differenz wandert nicht in die Taschen von Betreibern von Wind und Solar und statt dessen die von Betreibern von Gas und Kohle.
Es fehlt die Gegenüberstellung zu den gesparten Kosten durch die niedrigen Börsenpreise zzgl. der weniger Kosten für Kohle und Gas.
Merkwürdig, dass es später nur die Bezahlungen der EEG´s in die Medien schaffen. Und immer dran denken: Es ist keine Subvention, sondern festgelegte Preise (gibt es für Bücher, Ärzte, Apotheken usw) für ein anscheinend von allen gefragten Produkt.
Tom Iltmann schreibt.
Es fehlt die Gegenüberstellung zu den gesparten Kosten durch die niedrigen Börsenpreise zzgl. der weniger Kosten für Kohle und Gas.
@ Tom Iltmann.
Und nicht nur das. Es fehlt das „Paradoxon“ zu erwähnen, das durch die „Nebelkerze“ EEG Konto entsteht. Da werden nämlich die gesparten Kosten wegen der niedrigen Börsenpreise zu Ausgaben umfunktioniert. Ausgaben für den Staat, weil er die die Defizite auf dem EEG Konto, die nur dadurch entstehen weil die Börsenpreise sinken, mit Milliarden ausgleichen muss. Das sind die 18 Milliarden, für die es in der Tat keine Ausgaben gibt. Es sei denn es kann mir hier einer erklären wo die anfallen.
Damit haben Sie gar nicht so unrecht. Mit der reinen Summe macht man Populismus aber keine Diskussion. Was es braucht ist auch eine Einordnung. Wenn die Gesamtkosten von 22Mrd€ zu den 18.5Mrd…€ Zuschüsse sieht könnte man herleiten, dass der EEG Strom für weniger als 1.4ct/kWh verkauft wurde. Das ist für mich unplausibel.
Die 22Mrd deuten auf 7.9ct/kWh hin für die Kosten. Kritisch ist nur das Delta was gezahlt werden muss um fehlende Einnahmen zu decken. Das ist die Summe die die deutsche Gesellschaft potentiell mehrfach zahlen würde unter der Annahme, dass der Endverbraucher EEG Strom bezieht mindestens den Börsenstrompreis zahlt und potentiell mehr (bei angeblichen 40ct/kWh Endkundenpreis also rund 20ct/kwh). Diese Einnahmen würden ja da sein aber irgendwo hängen bleiben, wenn der Staat faktisch komplett für den EEG einspringen muss.
Die Einnahmen des EEG Kontos sind ja eigentlich nicht nur vom Staat gefüttert, eigentlich nur die monatliche Lücke – sofern gegeben.