Kostal übernimmt Compleo Charging Solutions aus der Insolvenz

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Die Kostal Gruppe erwirbt die Compleo Charging Solutions AG, die sich seit Dezember 2022 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befindet. Der Dortmunder Komplettanbieter für Ladetechnik hat mit dem Vertragsabschluss seine Investorensuche erfolgreich beendet, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten. Kostal werde als strategischer Investor das Portfolio und die Kundenbasis im Bereich stationärer Ladetechnik weiter ausbauen. Besonders interessant sei dabei das solare und bidirektionale Laden in Kombination mit den Photovoltaik-Wechselrichtern von Kostal. Das Unternehmen sei bereits seit mehr als 100 Jahren auch als Automobilzulieferer aktiv.

Nach der Übernahme wird der Markenname „Compleo“ weitergeführt. Auch der bisherige Vorstand bleibe an Bord. „Kostal ist für uns der Wunschpartner mit großem Know-how, industriellen Fertigungskapazitäten und einer soliden und nachhaltigen Unternehmensstrategie“, erklärte Jörg Lohr, Chief Executive Officer (CEO) von Compleo Charging Solutions. Der Sachwalter und der Gläubigerausschuss müssten dem Vertrag noch zustimmen, damit die Transaktion vollzogen werden kann. Auch müsse die gerichtliche Bestätigung eines Insolvenzplans für Compleo und die Erteilung regulatorischer Freigaben abgewartet werden. Beide Unternehmen rechnen damit, dass die Übernahme voraussichtlich im Juli erfolgen kann. Nähere Details zur Transaktion veröffentlichten sie nicht.

Nach dem Zusammenschluss mit Kostal wird Compleo von Entwicklungs- und Produktionsressourcen sowie der Präsenz des Industrieunternehmens in mehr als 20 Ländern profitieren. Es komme damit seinem Ziel näher, Marktführer für halböffentliche und öffentliche Ladeinfrastruktur in Europa zu werden.

Vor rund einem Monat war das planmäßige Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durch das Amtsgericht Dortmund eröffnet worden. Zuvor war das Unternehmen wohl wegen seines schnellen Wachstums in finanzielle Schieflage geraten. Erst im Oktober 2020 war Compleo an die Börse gegangen. Bereits vor dem Insolvenzantrag hatte der Vorstand eine Neuausrichtung und Verschlankung des Portfolios angekündigt.

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